Theresa Brückner ist die erste Digitalpfarrerin Deutschlands, angestellt im Berliner Kirchenkreis Tempelhof-Schöneberg. Über "theresaliebt" postet sie in den sozialen Medien.
Sinnfluencerin Gottes
Theresa Brückner ist die Antwort auf schrumpfende Gemeinden und leere Kirchen. Außer an besonderen Festtagen sind die Kirchenbänke oft leer. Also ist sie da, wo die Leute sind: in den sozialen Medien. Und das in einer verständlichen Sprache, mit lebensnahen Geschichten. Sie postet Videos, reagiert auf Kommentare und Fragen – herkömmliche Gottesdienste hält sie vielleicht einmal pro Monat. Manchmal elf Gläubige, eine Pfarrerin. Deshalb die Frage: Wie kann Kirche heute weiter bestehen ohne sich im Kern zu verraten?
Jesus hätte das Internet geliebt
Dass Jesus online wäre, daran hat Theresa Brückner, die als "theresaliebt" auf Social Media zu finden ist, keinen Zweifel. Weil er ein Mann war, der in Bildern gesprochen hat und viele erreichen wollte.
Über Sex reden als Pfarrerin? Muss sein!
Ihre Videos im Netz haben mit unserem Alltag zu tun. Sie predigt nicht, sie spricht ganz normal. Kein "Theologie-Slang", wie sie es nennt. Sie erzählt auch aus ihrem Leben als Pfarrerin, Ehefrau und Mutter von zwei Kindern – und von Schicksalsschlägen wie ihren Fehlgeburten. Die Resonanz ist groß und sie hofft, dass die, die sie klicken, auch irgendwann wieder in die Kirche gehen. Ganz analog.
Mut zum Feminismus in der Kirche
"Als Frau im Pfarramt sollten Sie sich gut überlegen, ob Sie Lippenstift und Nagellack im Gottesdienst tragen." Diesen und weitere Sprüche hört sie in der Ausbildung. "Sie müssen öfter ins Seniorenheim gehen, das freut die alten Männer so." "Mit Frauen sieht der Altar so schön aus." Theresa Brückner wünscht sich innerhalb der Kirche Mut zum Feminismus – und trägt natürlich ganz selbstverständlich Lippenstift und Nagellack.
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