Diakon Willibert Pauels: Ein frommer Jeck

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Birgit Steinbusch
Birgit Steinbusch

Willibert Pauels ist als katholischer Diakon in der Kanzel genauso zuhause wie als kölsches Original in der Bütt. Im Karneval ist er als "Ne Bergische Jung" seit Jahrzehnten eine Größe. Wegen seiner Depression nimmt er sich 2012 eine Auszeit und krempelt sein Leben um: Mehr Kanzel, weniger Bütt.

In der Kanzel

Als katholischer Diakon darf er trauen, taufen, beerdigen. Und er darf – anders als Priester – heiraten. Das ist der entscheidende Punkt. Mit seiner Frau lebt er mitten im Bergischen Land in einem alten Bauernhaus. Tochter Franziska ist mittlerweile erwachsen.

Auf der Bühne

Als kölscher Büttenredner zieht er jahrelang an Karneval immer das volle Programm durch. Bis zu 300 Auftritte in einer Session. Er füllt und rockt die ganz großen Säle, ist pausenlos unterwegs – bis es nicht mehr geht.

"Der schwarze Hund" verändert alles

Schon als Kind leidet Willibert Pauels an einer Depression, ohne dass sie sofort als solche erkannt wird. Auch als Student und später als Diakon und Büttenredner überfällt ihn immer wieder diese Traurigkeit, "der schwarze Hund", wie er es für sich nennt.

Offenheit und Klinik waren die besten Schritte

2012 geht er in eine psychiatrische Einrichtung. Er schreibt ein Buch darüber.

Es ist wichtig, kein Geheimnis daraus zu machen. Verrückt, dass über Depressionen immer noch so eine Scham liegt.

Heute macht er nur noch wenige Karnevalsauftritte im Jahr. Im Hauptberuf ist er wieder Diakon. Und in der Kanzel so jeck wie in der Bütt.

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