MS wird oft "Krankheit mit 1000 Gesichtern" genannt. Daniela Adomeit erzählt, wie sie die Diagnose MS damals aufgenommen hat und der Neurologe Prof. Peter Flachenecker klärt uns über einige Mythen zu Multiple Sklerose auf.
Was ist Multiple Sklerose?
Multiple Sklerose: Verein "Amsel" arbeitet gegen Vorurteile
Über die Multiple Sklerose gibt es eine Menge Vorurteile: Zum Beispiel, dass die Krankheit in jedem Fall zu einem Leben im Rollstuhl führt. Um dieses und weitere Vorurteile zu entkräften, engagiert sich die Ettlingerin Daniela Adomeit seit Jahren unter anderem im Verein "Amsel e.v.".
5 typische MS-Mythen
- MS als Krankheit kann nicht vererbt werden
- MS verringert nicht mehr die Lebenserwartung, Grund sind moderne Behandlungsmethoden
- Kinder zu bekommen ist möglich und die Krankheit wird durch die Schwangerschaft nicht schlechter
- MS ist nicht nur Muskelschwund, jeder hat andere Symptome und "seine eigene MS", so Prof. Flachenecker
- Es gibt keinen Ernährungsstil der allgemein allen hilft
(Quelle: Prof. Flachenecker)
Diagnose: Multiple Sklerose
Vor 18 Jahren bekam Daniela die Diagnose MS. Begonnen hat es bei ihr mit Schwindel und Taubheitsgefühl. Und das sind nur zwei von unzähligen Symptomen, mit denen sich eine Multiple Sklerose bemerkbar machen kann. Deshalb wird sie auch "Die Krankheit mit den 1000 Gesichtern" genannt.
Die wichtigsten Symptome von MS
- Taubheitsgefühl oder Kribbeln in den Beinen oder Armen
- starke Müdigkeit und rasche Erschöpfung
- Probleme bei der Darm- oder Blasenentleerung
- Gang- oder Gleichgewichtsstörungen
- Sehstörungen auf einem Auge
- Lähmungserscheinungen (treten seltener auf)
(Quelle: ksw.ch)
MS-Betroffene und Aktivistin: Leben mit den "Schüben"
Für Daniela Adomeit begann 2005 eine lange Krankheitsgeschichte mit vielen Wendungen, Therapien und unterschiedlichsten Phasen: Berüchtigt ist die Multiple Sklerose für die "Schübe": Daniela Adomeit hatte viele davon, zeitweise saß sie sogar im Rollstuhl. Sie gab nicht auf, kämpfte gegen die Krankheit und kann heute wieder laufen. Sie engagiert sich in der Öffentlichkeit und den sozialen Netzwerken, um anderen Betroffenen Mut zu machen und über die Erkrankung aufzuklären.
Welche Therapien gibt es bei MS?
Therapien gegen Multiple Sklerose basieren auf drei Säulen: der Behandlung des aktuellen Schubs, die sogennante "verlaufsmodifizierende Therapie" mit dem Ziel, Häufigkeit und Schwere der MS-Schübe zu verringern und die "symptomatische Therapie", bei der unter anderem die Zahl der MS-Herde im Körper verringert werden und damit der Krankheitsverlauf stabilisiert werden soll. Einen immer wichtigeren Stellenwert in der Therapie nimmt mittlerweile auch die Rehabilitation ein - die Lebensqualität der Betroffenen soll damit deutlich verbessert werden.
Neurologe aus Bad Wildbad: MS-Spezialist in Baden-Württemberg
Bei der Multiplen Sklerose handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, die das Gehirn und das Rückenmark betrifft. In Deutschland sind knapp 280.000 Menschen betroffen (Quelle: Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft). Prof. Peter Flachenecker behandelt die MS seit knapp 20 Jahren als Chefarzt im neurologischen Rehazentrum Quellenhof in Bad Wildbad. Der Neurologe gehört zu den Top-Spezialisten für MS in Baden-Württemberg. Er weiß, worauf es bei der Behandlung der MS auch mittel- und langfristig ankommt.
Leben mit Multiple Sklerose
Auch Beatrice aus Neckarrems im Kreis Ludwigsburg hat als Studentin die Diagnose "Multiple Sklerose" bekommen. Uns hat sie verraten, warum der Glaube eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielt. Trotz der Einschnitte bewertet Beatrice ihr Leben als gut und voller Möglichkeiten.
People Are People SWR1 Leute
Zwei Stunden Zeit für ein Gespräch mit Menschen, die im Mittelpunkt stehen, die Herausragendes leisten oder einfach eine spannende Lebensgeschichte haben.