An den meisten religiösen Orten werden Besucher willkommen geheißen. Doch es lohnt sich, gängige Bräuche zu kennen - um nicht in Fettnäpfchen zu treten und keine Betenden zu stören.
Erinnerungsfotos gehören heute zu jedem guten Urlaub dazu. Doch an manchen Orten ist Vorsicht geboten: Wer etwa einen buddhistischen Tempel besucht, sollte nicht vor den Buddha-Statuen posieren oder deren Haltung nachahmen. "Es gilt als Respektlosigkeit, der Statue den Rücken oder den Hintern zuzuwenden", erklärt Markus Zink, Referent für Kunst und Kirche bei der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau.
Kein Blitzlichtgewitter
Zink vergleicht die Situation mit Audienz beim Papst: "Man würde sich auch nicht mit dem Rücken zum Papst stellen, herumhampeln und ein Foto machen." Ein Tipp: In alten Kirchen den Blitz ausschalten. Wenn jeden Tag tausendfach Blitzlichtgewitter auf die Kunstgegenstände einprassele, könnten die Farben Schaden nehmen.
Worauf man beim Besuch einer Moschee achten sollte
Wer eine Moschee besucht, der sollte schon vor dem Gebetsraum achtgeben: Auf jeden Fall vor dem Betreten die Schuhe ausziehen! Und: zuerst den rechten Fuß auf den Gebetsteppich setzen, dann den linken. "Das liegt daran, dass wir im Islam alles, was gut ist, was schön ist mit rechts beginnen", erklärt Yunus Emre Siyah von der Ditib-Gemeinde in Herrenberg. Außerdem geben sich Männer und Frauen in der Moschee nicht die Hand, sondern nicken sich zur Begrüßung lediglich gegenseitig zu.
Kopfbedeckung: ganz unterschiedliche Regeln
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Kleidung. Wenn man auf Nummer sicher gehen möchte, sollte man Knie und Schultern bedecken. Spätestens bei der Kopfbedeckung hören die Gemeinsamkeiten dann aber auf: Während in Moscheen nur Frauen ein Kopftuch benötigen, sind es in Synagogen die Männer, die ihr Haupt bedecken und eine Kippa tragen müssen. Im buddhistischen Tempel wiederum sind alle Kopfbedeckungen tabu.
Kein Stress beim Blick auf die Uhr
Pünktlich muss man bei den wenigsten religiösen Stätten sein. Bei christlich-orthodoxen Gottesdiensten kommen manche Besucher sogar bewusst später, weil die Liturgie gerne mal mehrere Stunden dauert. Wer einem Gebet in der Moschee beiwohnen möchte, hat täglich fünf mal die Möglichkeit dazu.
Moderatorin am Sonntagmorgen Silke Arning
Moderatorin am Sonntagmorgen