Wenig Kalorien, dafür Mineralstoffe, Vitamine und viel Geschmack. Ernährungsexperten geraten beim Thema Wintergemüse ins Schwärmen. Wir sagen Ihnen, warum sie so gesund sind.
Werden Gemüse wie Grünkohl, Sellerie oder Schwarzwurzel erst durch ihren hohen Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen widerstandsfähig gegen niedrige Temperaturen, Eis und Schnee, sind sie für unseren Körper im Winter wahre Nährstoffbomben.
100 Gramm roher Grünkohl enthalten zum Beispiel zwischen 90 und 120 Milligramm (mg) Vitamin C, während es die gleiche Menge Orange nur auf knapp über 50 mg bringt (Quelle: USDA)
Kohl
Die Experten des Bundeszentrums für Ernährung loben bei den Wintergemüsen gerade die verschiedenen Kohlsorten für ihre Vielfalt an gesunden Inhaltsstoffen.
Neben dem genannten Vitamin C enthalten sie auch weitere Mineralstoffe, wie B-Vitamin, Beta-Carotin, Folsäure, Kalium, Calcium und Eisen, Grünkohl zudem Vitamin K und Provitamin A. Außerdem weist Kohl reichlich Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe auf. Darüber hinaus hat jede einzelne Kohlsorten noch ganz besondere Vorzüge.
Rosenkohl
Er gilt als einer der besten pflanzlichen Lieferanten von Folsäure. Folsäure selbst ist im menschlichen Körper bei der Zellteilung und der Blutbildung unabdingbar, so Mediziner. 100 Gramm Rosenkohl können bis zu 180 Mikrogramm Folsäure enthalten. Unser Tagesbedarf, so Experten liegt bei rund 300 Mikrogramm.
Rosenkohl wird übrigens erst richtig aromatisch, wenn es draußen frostig wird. Für die Ernte also den ersten Frost abwarten, oder den Rosenkohl vor der Zubereitung kurz schock-frosten.
Rotkohl
Er ist gut für die Verdauung, den Blutdruck und für den Cholesterinspiegel. Dazu kommt ein hoher Gehalt an Vitamin C, B und A und viele Mineralstoffe. Die für die rot-violette Färbung zuständigen Anthocyane schützen die menschlichen Zellen darüber hinaus gegen die Schädigung durch freie Radikale. 100 Gramm Rotkohl enthalten bis zu 25 Milligramm davon, so die Stiftung Warentest.
Weißkohl
Viel Calcium, Magnesium und jede Menge Vitamin C zeichnen den Weißkohl aus. Einhundert Gramm bringen es dazu gerade mal auf 25 Kalorien. Das Vitamin C wird, ebenso wie beim Rotkohl, allerdings erst beim Kochen freigesetzt.
Grünkohl
Vitamin A, B und C in Hülle und Fülle: Grünkohl gilt als das vitaminreichste Gemüse überhaupt. Am besten, so Fachleute schmeckt Grünkohl auch heute noch deftig zubereitet mit Kassler oder Mettwurst.
Kohlrabi
Kohlrabi nimmt eine Sonderstellung unter den Wintergemüsen ein. Denn neben der Knolle, enthält vor allem das Laub viele wichtige Vitamine, so die Bayrische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL): "Daneben enthalten die Blätter sehr viel Karotin sowie Eiweiß. Daher sollte man auch die zarten Herzblätter mitverzehren." Auch der Gehalt an Calcium und Eisen ist im Laub der Kohlrabi deutlich höher als in der Knolle. Frisches Laub ist übrigens auch ein Zeichen für frische Ware, so die Experten weiter.
Blumenkohl
Wenig Kalorien, viel Vitamin C und gute Verdaulichkeit zeichnen den Blumenkohl aus. Wer viel von den gesunden Inhaltsstoffen abbekommen möchte, gart den Blumenkohl bissfest im Wasserdampf.
Brokkoli
Reich an Vitamin B-Komplexen, den Vitaminen C, E und K, gilt Brokkoli heute als Superfood. Darüber ist Brokkoli reich an Kalzium, Magnesium und Eisen und enthält eine Vielzahl an sekundären Pflanzenstoffen, denen nachweislich eine starke antioxidantische Wirkung zugeschrieben wird. Außerdem stärkt Brokkoli das Herz, hilft beim Abnehmen, ist gut für Sehvermögen und Knochen und entgiftet den Körper.
Wirsing
Die bessere Alternative für eine schmackhafte Kohlsuppe ist der Wirsing. Das liegt vor allem daran, dass diese Kohlart deutlich mehr Fette enthält, als zum Beispiel Weißkohl. Ansonsten kann Wirsing mit viel Magnesium, Kalium, Eiweis und Vitamin C punkten.
Mehr Wintergemüse
Neben den klassischen Kohlsorten gibt es viele weitere Wintergemüse, die wegen ihrer Vielfalt an Vitaminen und Nährstoffen in der kalten Jahreszeit einfach auf den Speiseplan gehören.
Rote Beete
Ein Multitalent ist die Rote Beete. Die Knolle enthält viel Folsäure, A- und B-Vitamine. Darüber hinaus gilt Rote Beete als reich an Eisen und Kalium. Auch die Blätter der Roten Beete sind essbar, vorausgesetzt sie sind noch nicht zu groß. Sie schmecken ähnlich wie Spinat und sind reich an Kalzium, Eisen und Vitamin A.
Schwarzwurzel
Sie gilt als das perfekte Diabetiker-Gemüse, da ihre Kohlehydrate bei der Verdauung kein zusätzliches Insulin benötigen. Darüber hinaus ist sie magenschonend und reich an Ballaststoffen. Ursprünglich stammt der "Spargel für Arme" übrigens aus Spanien.
Pastinake
Kalium und Beta-Carotin in hohen Mengen, das sind die Gründe für Pastinaken auf dem Speiseplan. Gut zu wissen: Das Beta-Carotin der Pastinake ist für den Menschen leichter verwertbar als das Beta-Carotin der Mohrrübe. Wie bei Möhren und Roter Beete gilt auch für die Pastinake: Je kleiner die Wurzel, desto feiner.
Möhren
Möhren sind bei uns wegen ihres hohen Gehaltes an Beta-Carotin, das im Körper zu Vitamin A umgewandelt wird, beliebt. Das Vitamin ist gut für unsere Sehkraft. Da Vitamin A fettlöslich ist, empfehlen Ernährungsfachleute Mähren immer mit etwas Sahne oder Öl zuzubereiten.
Tipp: Möhren nie zusammen mit Äpfeln im Kühlschrank lagern, sonst wird die fruchtige Möhre schnell bitter.
Sellerie
Bereits die alten Ägypter kultivierten diese Knolle vor über 3.000 Jahren. Neben Magnesium, Eisen, Kalium und Natrium kann Sellerie ebenfalls mit einem hohen Gehalt an Vitamin A und C aufwarten. Sellerie gilt als wahre Wunderknolle. Dem Gemüse werden schmerzlindernde und blutdrucksenkende Eigenschaften zugesprochen. Darüber hinaus gilt er wegen seines hohen Gehaltes an ätherischen Ölen als nerven-beruhigend.
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