Egal ob bei Mainz oder Kaiserslautern: Rheinland-Pfalz hat wunderschöne Fahrradstrecken zu bieten. Das SWR1-Team und unsere Hörer*innen haben verraten, wo sie am liebsten radeln.
- Von Trier nach Saarburg
- "Schinderhannes Radweg" im Hunsrück
- Rundweg bei Kaiserslautern
- Queichtalradweg bei Landau
- Rundweg ab Nierstein
- Von Mayen nach Münstermaifeld
Von Trier nach Saarburg: Der Tipp von SWR1 Reporterin Nicole Mertes vom Studio Trier
"Den Moselradweg und der Saarradweg zwischen Trier und Saarburg, fahre ich ganze gerne, weil ich wirklich gerne gemütlich spazieren fahre und jetzt nicht unbedingt für die Tour de France trainiere. Man startet in Trier-Zurlauben. Wenn man nach der Tour wieder zurückkommt – und wenn sie dann wieder öffnen dürfen – gibt es dort ganz viele Lokale, aber auch eine sehr schöne Freitreppe direkt am Moselufer, wo man sich schön ausruhen und nochmal die Landschaft genießen kann. Die ganze Zeit fährt man direkt am Wasser entlang. Nach ca. 10 Kilometern kommt man dann in Konz am Yachthafen an. Es gibt einen sehr schönen Platz in Konz, dort wo die Saar in die Mosel mündet. Da kann man sich auch schön hinsetzen, die Landschaft genießen und überlegen, wie man weiterfährt.
Denn ab hier gibt es zwei Möglichkeiten: entweder man bleibt dort an der Mosel - dann kann man zum Beispiel nach Oberbillig weiterfahren. Oder man bleibt an der Saar und fährt zum Beispiel an Kanzem vorbei – das ist ein ganz malerischer kleiner Ort, wo auch Günther Jauch sein Weingut hat. Dort kann man unter Umständen auch mit bisschen Wein eindecken. Dann kommt man an der Saarschleuse vorbei und ist auch schon in Saarburg."
Was bietet die Strecke für Familien?
"Saarburg hat natürlich einen ganz schönen Stadtkern und rund um den Wasserfall gibt es viele Cafés und Lokale. Es gibt auch ein ganz nettes, kleines Museum, das Amüseum, zur Saarburger Stadtgeschichte. Da kann man dann wunderbar am Wasserfall in Saarburg Rast machen und dann wieder zurückradeln."
Es klingt alles super entspannt! Aber wenn einem trotzdem irgendwann die Beine wehtun, dann kann man auch ganz bequem zurückfahren?
"Ja, genau. Das ist der Riesenvorteil dieser Strecke, es gibt nämlich sowohl in Konz als auch in Saarburg Bahnhöfe, wo man dann einfach in den Zug einsteigen und zurückfahren kann. Das ist ganz bequem."
"Schinderhannes Radweg" im Hunsrück: Der Tipp von SWR1 Reporter Andreas Krisam aus dem Studio Koblenz
"Der "Schinderhannes Radweg" im Hunsrück ist ganze 40 Kilometer lang - aber kein Rundweg. Und zu Beginn der Tour muss man auch erstmal vom Fahrrad absteigen, weil es ganz schön hoch geht. Von Boppard aus fahr ich deshalb am liebsten mit der Hunsrückbahn hoch, einer der schönsten Steilstreckenbahnen Deutschlands, wie ich finde. Sie geht durch den Wald über einen wunderschönen Viadukt, auch über die Autobahn und dann kommt man in Emmelshausen an.
Dort würde ich empfehlen einen kleinen Blick ins Bahnhofsmuseum zu werfen. Dort ist die Geschichte der Hunsrückbahn wunderschön dokumentiert und genau auf dem Bahndamm der ehemaligen Hunsrückbahn bewegt sich der Schinderhannes Radweg. Er verläuft über Kastellaun bis nach Simmern. Es gibt immer zwischendurch lockere und schöne kleine, lauschige Landschaften. Viele schöne Ortschaften und Weiler, in denen man einkehren kann. Man hat Wiesen, Weiden, Wälder und immer wieder kleine Highlights rechts und links der Strecke."
Was gibt es auf dem "Schinderhannes Radweg" alles zu entdecken?
"Ich fand ganz toll, dass es in Neuerkirch ein kleines Heimatmuseum gibt. Da kann man sogar eine alte Kaffeerösterei sehen und sich wirklich hervorragenden Kaffee munden lassen. Oder mein Weg kann in Bell enden, das ist kurz hinter Kastellaun, da gibt es den Tier- und Freizeitpark mit seltenen sibirischen Tigern – Rani, Timur und Tatinka -, die man sich dort neben vielen anderen Tieren anschauen kann. Und wer dann noch mehr Lust verspürt Fahrrad zu fahren, der kann das noch bis Mörsdorf tun, denn da ist ja die berühmte Hängeseilbrücke Geierlay. Da würde ich es auch bei bewenden lassen, denn die Züge der Hunsrückbahn fahren nicht bis tief in die Nacht und man sollte am Abend ja doch wieder zurückkehren."
Rundweg bei Kaiserslautern: Der Tipp von SWR1 Reporterin Sina Weber aus dem Studio Kaiserslautern
"Ich habe mir für Euch eine richtig schöne Tour ausgesucht. Wir fangen bei Hohenecken bei Kaiserslautern an. Wer Lust hat, der kann nämlich bevor er losfährt schon mal auf die Burg Hohenecken gehen und sich von da einen Überblick über das Gelände verschaffen. Wenn man dann losradelt, dann führt einen die Tour vorbei an Gelterswoog, durch das Waldmühltal – an heißen Tagen ist es da auch recht kühl und schattig. Dann geht es weiter über Bann und Kindsbach, mit dem Bärenlochweiher, zurück zum Ausgangspunkt nach Hohenecken.
Das sind alles in allem knappe 34 Kilometer. Ein großer Teil der Tour führt auch am Wasser entlang und es ist recht hügelig. Es gibt ein paar knackige Anstiege, aber man hat zwischendurch viele Rastmöglichkeiten und vor allem auch richtig tolle Aussichtspunkte, von denen aus man herrlich über das Land gucken kann. Viele der Wege sind auch schattig, sodass die Anstiege angenehmer sind – und man kann ja auch einfach mal schieben."
Was gibt es für Highlights auf dieser Tour?
"In der Nähe von Kindsbach gibt es den Hexentanzplatz. Das ist oben auf dem Berg eine Formation aus sehr großen Sandsteinfelsen, so ein bisschen ringförmig angeordnet und umgeben von wirklich riesigen Bäumen. Der Platz ist richtig schön und von dort geht ein Weg an einem Bachlauf entlang bis runter zum Bärenlochweiher. Da geht es durch eine schattige Schlucht, vorbei an so einem kleinen romantischen Tümpel, ehe man dann diesen Bärenlochweiher erreicht. Der ist besonders an heißen Tagen toll, denn da kann man nochmal die Füße reinstecken und sich ein bisschen abkühlen."
Kann man mit der ganzen Familie diese Tour machen, ohne dass man am nächsten Tag mit Muskelkater aufwacht?
"Klar, man kann das auf jeden Fall auch mit Kindern machen. Wenn die Kinder ein bisschen Lust auf Fahrrad fahren haben, dann ist das gar kein Problem. Ich kann allerdings nicht versprechen, dass man dann keinen Muskelkater hat, wenn man ungeübt ist. Aber wenn, hat er sich auf jeden Fall gelohnt – denn man hatte echt spektakuläre Aussichten, richtig schöne Wege und auch viele Rastmöglichkeiten."
Queichtalradweg: Der Tipp von SWR1 Reporterin Birgit Baltes aus dem Studio Landau
"Der Queichtalradweg ist zwar schon bekannt, aber es ist ein toller Radweg und ich kann ihn wirklich sehr empfehlen. Das ist mein absoluter Lieblingsradweg, denn er ist abwechslungsreich und ohne größere Steigungen – daher auch sehr für Familien geeignet. Der Radweg heißt so, weil er dem Verlauf des Flüsschens Queich folgt, das ja durch die ganze Südpfalz fließt und bei Germersheim in den Rhein mündet. Die gesamte Strecke ist knapp 60 Kilometer lang und dauert etwa 4 Stunden – ist also für eine Tagestour geeignet, wenn man danach mit dem Zug zurückfährt. Die Tour beginnt im Pfälzerwald in Hauenstein, führt über Annweiler nach Landau und von dort aus dann über Offenbach bis nach Germersheim. Dabei gibt es Abschnitte, die durch den Pfälzerwald führen und im Kreis Germersheim auch durch den Bienwald."
Wo sind denn da die Highlights bei diesem Weg? Man will ja nicht immer die kompletten 60 Kilometer fahren.
"Ich fahre mit meiner Familie meistens den Abschnitt von Landau nach Annweiler und dann wieder zurück. Das sind etwa 26 Kilometer hin und zurück, also gerade genug für eine Nachmittagstour. Meine Mädels sind 13 und 16 Jahre alt und die kann ich vor allem mit einem Besuch in einer Eisdiele in Annweiler locken: Das Eiscafé „Eisfabrik“ liegt direkt an der Queich. Wenn es richtig heiß ist, lassen wir einfach unsere Beine ins Wasser baumeln oder laufen auch mal durch den Fluss. Wer etwas Zeit mitbringt, der kann auch bei der Tourist-Info in Germersheim eine Bootsfahrt auf dem Altrheinarm buchen. Die Landschaft dort ist echt total wildromantisch und fast urwaldmäßig."
Rundweg ab Nierstein: Der Tipp von SWR1 Reporter Tom Güntner aus dem Studio Mainz
"Diese Tour ist 28 Kilometer lang und startet am Bahnhof in Nierstein, weil ich das ganz praktisch finde. Von dort aus geht es dann los, nach wenigen Metern kommt aber schon die Fähre am Kornsand. Ein kleiner Fährbetrieb und bekannter Motorradtreff am Kornsand. Da geht es rüber und dann am Wasser entlang bis zum Altrhein bei Stockstadt. Da muss man allerdings vorher auf das Wetter achten: es sollte die letzten Tage trocken gewesen sein. Denn dort gibt es nur unbefestigte Wege und wenn es die Tage davor geregnet hat, wird es matschig. Aber der Altrhein bei Stockstadt ist wunderschön und sehenswert.
Dann geht es zurück über Leeheim zwischen zwei Seen hindurch. Der Riedsee ist der rechte von den beiden und hat eine tolle Gastronomie mit einer Bar und einem Strand mit richtigem Badebetrieb. Wem das zu überlaufen ist, der fährt einfach noch ein Stückchen weiter und ist schon in Geinsheim bei dem nächsten Badesee. Der ist ein bisschen weniger bevölkert, auch mit einem schönen Strand versehen – es gibt aber nicht so viel Gastronomie und ist nicht so touristisch gemacht. Von da geht es mit der Fähre wieder zurück nach Nierstein. Dort gibt es dann einen wunderbaren Marktplatz, wo man draußen ganz toll sitzen kann."
Von Mayen nach Münstermaifeld: Der Tipp von SWR1 Hörerin Henny Herres aus Pleckhausen im Westerwald
"Die Hauptstrecke geht von Mayen nach Münstermaifeld. Wir fahren aber manchmal auch von Ochtendung nach Münstermaifeld. In Polch, das ist praktisch die Mitte, gibt es einen Knotenpunkt. Dort kann man dann überlegen, ob man weiter an die Mosel oder eben nach Münstermaifeld fährt. Es ist eine asphaltierte Strecke und von Mayen aus - das ist für Kinder auch spannend - fährt man durch zwei Tunnel und über ein hohes Viadukt. An der Strecke gibt es einen Wasserspielplatz und viele andere Spielplätze."
Gibt es an der Strecke Ruhepunkte, wo man entspannen kann?
"Ja, es gibt geschwungene Bänke, wo man sich wie auf einem Liegestuhl hinlegen kann. Da gibt es mehrere von am Rand der Strecke und auf ihnen liegt man wirklich bequem. Die Bänke sind aus Holz und so ausgerichtet, dass man ins Maifeld und über die Eifel gucken kann – das ist wunderschön. Ein richtig weiter Blick und man vergisst alles drumherum. Die Strecke ist auch ein Teil vom Jakobsweg. Es gibt also auch Fußgänger, aber hauptsächlich wird die Strecke von Fahrradfahrern genutzt."