Bei Schneelast und Kahlfrost

Winterliche Aufgaben für den Garten

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Ist im Winter der Garten zur Ruhe gekommen, hat man als Gärtner erstmal nicht viel zu tun. Doch auch bei Kahlfrost und Schnee sollten Sie nach Ihren Pflanzen schauen.

Welche Pflanzen von frostigen Temperaturen profitieren und was zu tun ist, wenn sich eine dicke Schneeschicht auf Blumen und Sträucher gelegt hat, erklärt SWR1 Gartenexpertin Natalie Bauer.

Einige Pflanzen brauchen Frost zum Keimen

So seltsam es zunächst klingen mag: Viele Pflanzen und auch wir können von Frost profitieren. Ohne Frost oder zumindest winterliche würden beispielsweise ältere Grünkohlsorten und so manches Wildobst wie Schlehen oder Mispeln nicht gut schmecken, sagt Natalie Bauer.

Besonders wichtig ist der Frost aber für sogenannte Kaltkeimer, zu denen unter anderem die Schlüsselblume, die Kornblume, Veilchen, aber auch die Haselnuss gehören. "Die Samen von diesen Pflanzen haben einen eingebauten Keimschutz, damit sie einfach bei guter Witterung im Herbst nicht direkt keimen und dann im Winter erfrieren", so die Gartenexpertin. Erst durch niedrige, konstante Temperaturen baue sich dieser Keimschutz ab und die Pflanzen können im Frühling keimen.

Dann kuscheln und wärmen die Hummeln sich in der Blüte und bestäuben die Pflanze gleich mit.

Andere Pflanzen werden widerum schlecht bestäubt, wenn es nicht kalt genug ist. Ein Beispiel dafür ist die stinkende Nieswurz. Die Nieswurz habe eine "eingebaute Bio-Heizung, sie erzeugt mithilfe eines Hefepilzes in der Blüte Wärme". Diese Wärme kommt Insekten wie der Hummeln zugute, wenn sie von den niedrigen Temperaturen überrascht werden.

Auch winterharte Pflanzen müssen geschützt werden

Obwohl die meisten Pflanzen im heimischen Garten winterhart sind und gut mit Minusgraden zurechtkommen, sollte man sie bei der Winterpflege nicht vergessen. Dazu sei es wichtig, die sogenannten Winterhärtezonen in Deutschland zu beachten. "In Rheinland-Pfalz sagt man, dass wir maximal Minusgrade bis -17 Grad haben", ordnet Bauer ein. Da auch winterharte Pflanzen unterschiedliche Frostempfinden haben, sollte der Standort der Pflanze gut überlegt sein.

Manche Pflanzen halten Temperaturen bis minus fünf Grad aus, manche bis minus 20 Grad.

Wer sich unsicher ist, kann die Pflanzen sicherheitshalber mit Jutevlies schützen und die bei Rosen die Veredelungsstelle einfach abdecken. "Dann kann da nichts passieren", versichert die Gartenexpertin.

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Schneelast und Kahlfrost machen Pflanzen zu schaffen

Viele Gärtner wissen: eine Schneedecke hat die nützliche Funktion, dass sie die Pflanzen vor der Kälte isoliert und die Wärme im Boden behält. Die Nachteile treten auf, wenn diese Schneedecke zu dick und schwer wird. Diese Erfahrung musste auch Natalie Bauer schon machen: "Vor zwei Jahren ist mir das mit meinem Wolfsmilch passiert. Die sind mir abgebrochen, weil einfach die Last des Schnees so hoch war". Deshalb sollten vor allem immergrüne Pflanzen vom Schnee befreit werden, bevor die Last zu groß wird.

Frühlingsstrauch Forsythie im Schnee
Bei hoher Schneelast können Äste und Blätter an Pflanzen und Sträuchern abbrechen.

Doch auch wenn Schnee fehlt, haben Pflanzen zu kämpfen. Beim Kahlfrost wirkt der Frost direkt auf die oberste Bodenschicht und auf Pflanzen und kann dabei "ganz unterschiedliche Schäden verursachen", sagt Bauer. "Der Klassiker ist wirklich, dass wenn der Boden gefroren ist, die Pflanzen kein Wasser mehr aufnehmen können". Das sei gerade bei immergrünen Pflanzen ein Problem. Bei Sonne und kräftigem Wind liegt es dann gar nicht am Frost, dass Pflanzen eingehen, sondern tatsächlich am Wassermangel. Das Gießen sollte also nicht vergessen werden.

Über unsere Gartenexpertin

Gartenbloggerin und Gartenplanerin Natalie Bauer
Gartenbloggerin und Gartenplanerin Natalie Bauer

Die SWR1 Gartenexpertin Natalie Bauer bloggt unter "Wildes Gartenherz" regelmäßig über ihren Garten und gibt "gerne mit humorvollem Mundwerk" hilfreiche Tipps rund um Garten und Pflanzen.

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