Von den teilweise schweren Unwettern in Rheinland-Pfalz war auch die Region um Worms betroffen. Besonders hart hat es ein Familienweingut getroffen.
Markus Schneickert vom Weingut Schneickert in Worms-Leiselheim berichtet uns von der fast totalen Zerstörung seiner Weinberge.
SWR1: Herr Schneickert, für Sie ist es kein guter Vormittag.
Markus Schneickert: Nein, auf gar keinen Fall. Es ist eine Katastrophe. Gestern Abend um viertel nach sieben haben sich die Tore der Hölle geöffnet und es hat angefangen zu hageln und nicht mehr aufgehört. Wir haben jetzt noch Eiskörner im Hof, die immer noch nicht weggeschmolzen sind. Und dementsprechend hat das alles zerstört. Die Weinberge sind zerstört, die Ernte ist eigentlich teilweise nicht mehr vorhanden. Das Schlimmste ist eingetroffen, was irgendwie eintreffen kann.
SWR1: Ich habe die Bilder gesehen. Teilweise sahen die Hagelkörner aus wie Golfbälle.
Schneickert: Ja, teilweise waren sie in dieser Größe.
SWR1: Wie sehen die Weinberge aus?
Schneickert: Blätter sind keine mehr dran. Trauben sind eigentlich zu hundert Prozent zerstört. Wenn man jetzt die nächsten ein oder zwei Tage nochmal in die Weinberge fahren kann – weil es ja auch alles sehr nass und bodenlos ist, man versinkt ja mit den Schleppern – könnte man vielleicht noch ein bisschen was retten. Aber es ist das Schlimmste eingetroffen, was eintreffen kann. Wir hatten ja vor drei Wochen schon mal Hagel, der uns massiv geärgert hat. Aber das war alles nicht so schlimm wie jetzt.
SWR1: Wie geht man damit um als Mensch, der davon lebt, dessen Existenz das ist? Da draußen sieht es ja jetzt aus wie nach der Katastrophe?
Schneickert: Ich hab keine Ahnung. Momentan ist erstmal Chaos-Beseitigung angesagt und wir versuchen zu retten, was irgendwie zu retten ist. Einmal die Weinberge sondieren: Was ist noch zu retten und was kann man irgendwie noch reinholen? Und wir haben ja erst angefangen mit der Lese und haben erst 20 Prozent geerntet. Der Rest war bis gestern noch doch draußen – jetzt nicht mehr. Bei uns sind ungefähr 25 Hektar betroffen.
SWR1: Herr Schneickert, ich bin selber sprachlos. Ich kann Ihnen nur hier vom Radio versuchen, eine warme Hand auf die Schulter zu legen und Ihnen und Ihrer Frau sehr viel Kraft zu wünschen. Was wünschen Sie sich in diesem Moment?
Schneickert: Ja, das Gleiche. Und noch allen anderen Kollegen, die genauso betroffen sind, dass wir irgendwie zusammenhalten und durchkommen.
SWR1: Alles Gute nach Worms!
Das Gespräch führte SWR1 Moderatorin Dörte Tebben.
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