Wie man Igeln mit Laub ganz einfach ein Winterversteck bauen und Vögel mit Superfood versorgen kann – ohne viel Aufwand.
Im Winter suchen viele Kleintiere wie Vögel oder Igel nach Futter. SWR1 Gartenexpertin Natalie Bauer hat Tipps, wie man ihnen die Suche erleichtern kann.
Tieren im Garten ein Winterversteck bauen
Laut SWR1 Gartenexpertin Bauer eignen sich dafür Igelhäuschen, aber auch bloße Laubhaufen, die man mit Totholz und Reisig mischt. "Ich habe auch in meinem Garten eine kleine Totholz-Hecke, des nennt sich auch Benjeshecke. Und da überwintert der Igel auch gerne", sagt Bauer.
Und so baut man eine Totholz-Ecke: "Wenn man an seinen Hecken geschnippelt hat und dann nicht so ganz weiß, wohin mit dem Schnittgut, dann kann man dieses Schnittgut für diese Benjeshecke verwenden. Dann kann man einfach auf einer Mindestbreite von etwa 50 Zentimeter dieses Schnittgut locker aufschichten."
Alle ein bis zwei Meter kann man an den Seiten imprägnierte Holzpfähle aus dem Baumarkt in den Boden reinschlagen. Das verhindert, dass dieses Schnittgut nach außen hin ausläuft. Praktisch: "So kann man immer wieder, wenn man was im Garten schnippelt, das Schnittgut einfach oben locker wieder drauflegen. Da kann auch das Laub drauf. Und das ist wirklich ein super Winterquartier", betont die Gartenexpertin.
Vorbereitung für den Winterschlaf So helft ihr Igeln im Herbst und Winter
Vor allem im Herbst sind Igel sehr aktiv auf Futtersuche, denn jetzt zählt jedes Gramm für den Winterspeck. Wie können wir ihnen dabei helfen?
Komposthaufen als Schlemmerparadies für Tiere im Garten
Auch für andere Tiere ist ein Komposthaufen im Winter eine gute Quelle. "Ein drei Sterne Schlemmerparadies für Tiere!", unterstreicht Natalie Bauer. Er dient als Nahrungsquelle von den kleinsten Mikroorganismen bis hin zum Menschen. "Wobei ich jetzt nicht die Reste von Komposthaufen esse. Aber ich baue darauf direkt meinen Kürbis an. Den kann ich dann super verwerten."
Igel und Vögel durchkämmen unheimlich gerne so einen Komposthaufen. "Weil da allerlei Tiere drin sind und auch gerne überwintern, wie Spinnen, Würmer oder Larven. Die Igel und Vögel müssen sich vor dem Winter ein bisschen Speck anfuttern. Deswegen gehen die da gerne dran und räumen den gerne aus."
Nahrungsmittel für Vögel im Garten
"Meisenknödel immer ohne Netz aufhängen", rät die Gartenexpertin. Sonst können sie zu potenziellen Todesfallen werden, wenn die Tiere sich darin verheddern. Wichtig sei außerdem zu wissen: Unter den Vögeln gibt es nicht nur Körner- und Allesfresser, sondern auch Weichfutterfresser. "Sie kommen bei uns im Winter etwas zu kurz, weil wir gar nicht mehr so viel Wildobst in den Gärten haben. Also die Weichfutterfresser lieben zum Beispiel die Beeren von Weißdorn, Sanddorn, Schlehe und auch die Hagebutten."
Daher sei das pflanzen von Wildobsthecken sozusagen purer Vogelschutz. Aber auch für alle Garten- oder Balkonbesitzer, die das nicht bieten können, hat sie einen Tipp: "Wenn man jetzt die Möglichkeit nicht dazu hat, dann kann man einfach Rosinen, Apfelstücke, Beeren, Mehlwürmer oder kleine Haferflocken auslegen. Und wenn Sie das Ganze noch ein bisschen mit Kokosfett verrühren – also dann sind sie wirklich der Superman für die Vögel", sagt die Gartenexpertin.
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