ADAC Verkehrsexperte Herbert Fuss

So funktioniert der 3D-Zebrastreifen

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Michael Lueg
SWR1-Moderator Michael Lueg
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Die Ortsbeiratsfraktion "Grünes Forum Südliche Innenstadt" in Ludwigshafen möchte ein bislang eher ungewöhnliches Projekt beantragen: Ein dreidimensionaler Zebrastreifen soll vor einer Grundschule im Stadtteil Süd auf die Straße gemalt werden.

Der Ortsbeirat Süd wollte am Dienstagabend über den Antrag beraten. Ergebnisse sind noch nicht bekannt. Sollte der Beirat das Vorhaben aber unterstützen, könnte es in Ludwigshafen den ersten 3D-Zebrastreifen in Rheinland-Pfalz geben. Wir haben mit dem Verkehrsexperten Herbert Fuss vom ADAC Mittelrhein in Koblenz über die Funktionsweise des neuartigen Zebrastreifens gesprochen.

SWR1: Wie sieht der 3D-Zebrastreifen aus? Wie wirkt er, wenn man auf ihn zufährt oder darüber läuft?

Herbert Fuss: Wenn man sich Bilder anschaut, wirkt er so, als wenn man dort vor sich auf einmal so weiße Blöcke hätte. Sie kennen bestimmt beim Fußballspiel im Stadion diese Werbung links und rechts neben dem Tor, wo man immer meint, die Buchstaben würden stehen. Das ist diese 3D-Technik.

Der 3D-Zebrastreifen - so sieht er aus
Der 3D-Zebrastreifen sieht für Autofahrer so aus, als ob die Streifen über der Straße schweben und eine Barriere bilden — hier in Österreich.

SWR1: Da bekommt ein Autofahrer womöglich Panik, wenn er auf sowas zufährt — auch wenn da kein Mensch läuft. 

Fuss: Das ist wohl wahr und deswegen muss man natürlich auch vorsichtig damit umgehen. Man kann nicht einfach mal sagen "Jetzt machen wir mal so was, das sieht toll aus, das hat einen guten Effekt". Der Zebrastreifen ist als Verkehrszeichen ganz klar in der Straßenverkehrsordnung verankert, wie er auszusehen hat und welche Maße er haben darf.

SWR1: Warum werden 3D-Zebrastreifen überhaupt gemacht? 

Fuss: Um diese Kreuzungsmöglichkeit des Fußgängers einfach etwas besser hervorzuheben. 

Fuss: Der Fußgänger sieht einen ganz normalen Zebrastreifen, weil er von der Seite kommt. Und der Kraftfahrer sieht, dass da etwas ist, weshalb er langsamer fahren muss. Nur die Erfahrung zeigt, dass die Autofahrer nicht immer anhalten. Wenn man den Zebrastreifen in der Annahme benutzt, dass der Autofahrer sicher anhält und dann einfach hinübergeht, ohne vorher zu gucken, stellt er eine Gefahr dar. Er suggeriert also eine Sicherheit, die er eigentlich gar nicht halten kann.

SWR1: In Großbritannien und Österreich gibt es solche Fußgängerüberwege schon länger. Wie sind denn da die Erfahrungen? Gewöhnen sich die Autofahrer daran und brettern dann trotzdem weiter?

Fuss: Nein, da sind Erfahrungen so, dass man sagt, toll, dass es das gibt. Die Fußgänger nehmen das total klasse an, die Autofahrer haben sich wohl mittlerweile auch daran gewöhnt. Ich sage auch, man sollte es zumindest mal ausprobieren und Erfahrungen sammeln.

Das Gespräch führte SWR1 Moderator Michael Lueg.

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