Wer kennt das nicht: Sie stehen vor dem Ziel und jemand schmeißt sie raus. Da fällt es schwer, sich nach dem Namen des Brettspiels zu richten.
"Mensch ärgere Dich nicht" wird dieses Jahr 110 Jahre alt und ist bis heute eines der erfolgreichsten Gesellschaftsspiele überhaupt. 100 Millionen Exemplare wurden davon verkauft. Wir haben mit dem frisch gebackenen Deutschen Meister, Peter Rentzsch, über Taktiken gesprochen und wie man sich nicht ärgert, wenn man mal verliert.
SWR1: Ich dachte immer, "Mensch ärgere Dich nicht" ist so ein Glücksspiel....
Rentzsch: Ja, das ist schon ein Glücksspiel. Aber wie überall, spielt ein ganz kleines bisschen Taktik und Strategie schon eine Rolle. Aber zum größten Teil ist es schon Glück.
SWR1: Bestimmte Zahlen werfen können Sie aber nicht, oder?
Rentzsch: Nein, Sie lassen das auch nicht zu, dass jemand, der vielleicht etwas tricky ist, dort manipuliert. Man hat einen Würfelbecher und mit dem schüttelt man. Man kann da nicht, wie das manche behaupten, mit dem richtigen Schwung, die richtige Zahl werfen. Das ist da nicht möglich.
SWR1: Welche Taktiken gibt es denn, um zu gewinnen?
Rentzsch: Es wäre jetzt übertrieben, Taktik zu sagen. Aber was man nie machen sollte: Sich immer den Weg frei zu räumen, dass man versucht, den Gegner zu schmeißen, der stört. Man sollte sein Ziel angehen und dann locker aus der Hand spielen.
SWR1: Also, ruhig auch mal ein paar gegnerische Figuren stehen lassen, um schneller vorwärtszukommen?
Rentzsch: Ja. Es ist schön, wenn man mehrere Steine draußen hat, damit man weitermachen kann, wenn einer geschmissen wird. Aber wenn es geht, einfach so schnell wie möglich die Runde machen.
SWR1: Wie ärgert man sich denn am besten nicht?
Rentzsch: Indem man sich an der Freude des anderen erfreut. Der Schaden, den man nimmt, ist meistens die Freude des anderen.
Das Interview führte SWR1 Moderator Michael Lueg.
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