Vor 50 Jahren hat Udo Lindenberg mit "Alles klar auf der Andrea Doria" und seinem Panikorchester die deutsche Musiklandschaft panikgerecht auf den Kopf gestellt.
Für Udo Lindenberg selbst war es damals unvorstellbar, dass er mit diesem Album den Grundstein für seine Karriere legen würde.
Doch vorbei war es für Udo und sein Panikorchester auf keinen Fall, auch wenn die Platte nach einem untergegangenen Schiff, der Andrea Doria, benannt ist. Ganz im Gegenteil: Udo wird mit dem Album berühmt. Es hat sich über hunderttausend Mal verkauft und ist sein Durchbruch.
"Alles klar auf der Andrea Doria" – der Durchbruch auf Deutsch
"Alles klar auf der Andrea Doria" ist bereits Udo Lindenbergs drittes Album. Auf dem ersten hat er noch englisch gesungen, und war noch deutlich jazziger, und seit dem zweiten Album "Daumen im Wind" singt er auf Deutsch. Mit seinem dritten Album "Alles klar auf der Andrea Doria" findet er seinen Stil mit seiner Band "irgendwo zwischen Jazz, Rock 'n' Roll und Seemannslied", so SWR1 Musikredakteurin Sondermann. Es ist textlich etwas, was vorher in Deutschland niemand so gemacht hat.
Lindenberg erfindet und etabliert eine komplett eigene Sprache. Die Art und Weise wie er singt ist neu: "Udos Texte gelten ja auch als Schnodderlyrik". Und so hören und fühlen sich die Texte auch an – "eben schnodderisch oder frei Schnauze", so SWR1 Musikredakteurin Katharina Heinius.
Udo Lindenbergs Werdegang
Es ist 1968, Udo ist gerade mal 23 Jahre alt und macht Hamburg zu seiner Wahlheimat. Er tritt als Schlagzeuger bei den City Preachers ein, lernt Sängerin Inga Rumpf und den Pianisten Jean-Jacques Kravetz kennen und zieht in die legendäre Villa Kunterbunt. Im Haus im Rondeel 29 trifft sich die Hamburger Szene. Dort wohnen unter anderem Westernhagen, Otto, der Pianist Gottfried Böttger und er in einer WG, es ist eine Art kreatives Center. Später zieht es Udo auf Steffi Stephans Wunsch hin mit seinen zukünftigen Bandkollegen des Panikorchesters nach Münster, in die "Panik-WG", wo sie proben und sich für "Alles klar auf der Andrea Doria" zusammenfinden. Ein Album, das vollgepackt ist mit Geschichten, die von Sehnsüchten und Schicksalsschlägen, von schaurig schönen Szenarien mit dem gewissen Fünkchen Hoffnung erzählen.
Der Panikpräsident
In seiner Autobiographie "Panikpräsident" bricht Udo Lindenberg sein Schweigen. Warum das Album "Alles klar auf der Andrea Doria" sein Panik-Flaggschiff geworden ist, wie die Andrea Doria ihren Panikanker in der Udo Lindenberg Biografie ausgeworfen hat, das erzählt Udo in seiner Autobiografie.
Ein Komet, der zweimal einschlägt
Der Song "Komet" von Udo Lindenberg und dem erfolgreichen Rapper Apache 207 sollte zum größten Hit und damit auch ein Comeback in LIndenbergs Leben werden, nachdem er einige Schicksalsschläge verkraften musste und seine Karriere ins Wanken geraten ist. Doch nicht nur das: auch das Video zu "Komet" ist das bislang erfolgreichste Musikvideo 2023 auf Youtube in Deutschland mit weit über 60 Millionen Aufrufen.
"Alles klar auf der Andrea Doria" – Ein Meilenstein der Musikgeschichte
Ein Album, das vollgepackt ist mit Geschichten, die von Sehnsüchten und Schicksalsschlägen, von schaurig schönen Szenarien mit dem gewissen Fünkchen Hoffnung erzählen. Über Lindenbergs Weg von der englischen Sprache zur deutschen Sprache in der Rockmusik, woher der Name "Panikorchester" stammt und warum Udo dann plötzlich nicht mehr Udo heißen sollte, sondern Jeremias – darüber und mehr, wird in dieser Epidsode gesprochen.
Shownotes
- Offizieller YouTube-Kanal von Udo Lindenberg
- Udo Lindenberg Hesse-Lesebuch "Der Poet und der Paniker"
- Udo Lindenberg Biopic "Lindenberg! Mach dein Ding!"
Über diese Songs vom Album "Alles klar auf der Andrea Doria" wird im Podcast gesprochen
- (12:48) – "Alles klar auf der Andrea Doria"
- (25:28) – "Die größte Liebe"
- (28:26) – "Wir wollen doch einfach nur zusammen sein"
- (37:21) – "Er wollte nach London"
- (43:28) – "Jeremias"
- (49:39) – "Cello"
Über diese Songs wird außerdem im Podcast gesprochen
- (10:25) – Tatort-Titelmusik (Klaus Doldinger) von Udo Lindenberg
- (19:47) – "Blau blüht der Enzian" von Heino
- (20:55) – "Rauch-Haus-Song" von Ton Steine Scherben
- (39:36) – "Ich träume oft davon, ein Segelboot zu klau'n" von Udo Lindenberg
- (56:38) – "Komet" von Udo Lindenberg und Apache 207
- (59:34) – "Cello"-Interpretation von Wolfgang Niedecken und BAP
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