Eselwandern an der Algarve

Wenn der Esel sagt, wo es lang geht

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Robert Nestmann, der ursprünglich vom Niederrhein kommt, lebt mittlerweile mit fünf Eseln in Portugal an der Algarve. Dort bietet er für Touristen ganz besondere Eselwanderungen an.

In einem SWR1-Interview gibt Robert Nestmann Auskunft über seine Vierbeiner und erklärt, wie die von ihm angebotenen Eselwanderungen ablaufen.

SWR1: Wo treffen wir Sie gerade an?

Robert Nestmann: Sie erwischen mich in dem wunderschönen Naturpark "Costa Vicentina" an der Westküste von der Algarve.

SWR1: Und dort bieten Sie die Eselwanderungen an?

Nestmann: Ja, das ist ein wunderschönes Gebiet und noch recht natürlich. Hier gibt es noch alte Korkeichen und der Strand ist in der Nähe. Es gibt sogar einen kleinen Strand, der sehr natürlich ist und nicht viel von normalen Touristen besucht wird. Die Esel leben hier fast frei in dem Naturpark. Die werden mit einem GPS-Tracker kontrolliert, sind somit super happy und machen uns alle sehr glücklich.

SWR1: Wie laufen diese Eselwanderungen ab?

Nestmann: Die Esel können zum Beispiel hier am Haus schon auf uns warten oder wir suchen die Esel in einer Schlucht. Durch die GPS-Tracker weiß ich natürlich, wo sie sind. Wenn wir die Esel mitten in der Natur sehen und sie sehen uns auch, dann kommen sie zu uns gelaufen und sagen uns "Hallo". Wir machen dann erstmal eine Vorstellungsrunde und gehen dann ganz gemütlich mit den Eseln.

SWR1: Was ist denn das Besondere an diesen Eselwanderungen? Warum ist es besser als alleine zu wandern?

Nestmann: Die Esel sind sehr unterhaltsam, das sind super gute Animateure. Sie haben aber auch einen therapeutischen Wert. Häufig berichten mir Leute, dass sie sich nach der Wanderung viel besser fühlen. Manche schreiben mir sogar auch nach drei oder vier Tagen, dass es immer noch wirkt, weil die Esel so ruhig sind.

SWR1: Aber wie ist das dann? Führt man die Esel an der Leine? Wie kann ich mir diese Eselwanderung vorstellen?

Nestmann: Bei uns läuft das total anders. Unsere Esel sind Freigeister, wir richten uns also nach ihnen. Da die Esel die ganze Zeit frei laufen, sind sie wirklich happy. Dadurch sind sie auch gar nicht störrisch, sondern freuen sich, wenn sie uns sehen. Sie gehen mit uns spazieren, wir begleiten die Esel einfach nur. Die stoppen natürlich überall, suchen sich Früchte in den Bäumen und fressen ein bisschen. In der Zeit haben wir die Möglichkeit, die Aussicht zu genießen oder den Eseln einfach beim Spielen zuzusehen. Die Esel bestimmen also das Tempo der Wanderung.

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SWR