1985 – Der Westen und der Osten stehen sich mit unglaublicher atomarer Zerstörungskraft gegenüber. Zu dieser Zeit arbeitet Sting an seinem ersten Solo-Album. Ein Song darauf: "Russians".
In dem Jahr wird Michail Gorbatschow zwar Generalsekretär in Russland, doch noch regiert Konstantin Tschernenko, ein Nachfolger des Hardliners Nikita Chruschtschow. Die Welt merkt noch nichts von Entspannung und Sting veröffentlicht einen grandiosen Song über Angst und Misstrauen, das er beiden Lagern entgegenbringt.
Die Zeit nach The Police
Sting lebt in New York, The Police waren Geschichte und er arbeitet an seinem Solo-Album "The Dream Of The Blue Turtles". Wie viele Menschen in dieser Zeit, ist auch er geprägt von der Angst vor der möglichen atomaren Vernichtung. Vertrauen hat er in keine der beiden Seiten – und genau das ist das Thema des Songs.
Stings Angst vor der atomaren Vernichtung
Er widerspricht beiden damaligen Hardlinern: Chruschtschow, der uns begraben will und US-Präsident Ronald Reagan, der uns beschützen will. Alles wird überdeckt von der Frage, wie kann ich meinen kleinen Jungen vor Oppenheimers tödlichem Spielzeug schützen? Stings Hoffnung: Der beste Schutz vor der Vernichtung wäre, wenn auch die Russen ihre Kinder lieben.
Und daran glaubte der Sänger, nachdem er mit einem Freund russisches Satellitenfernsehen geschaut hatte. Dort kam eine Art russische Sesamstraße. Und Sting war beeindruckt von der Liebe und der Aufmerksamkeit, mit der die Russen ihre Kinderprogramme machten.
Eine geniale Idee von Sting – oder nur Zufall?
Musikalisch benutzt Sting ein Motiv des russischen Komponisten Sergei Prokofjew. Die Ironie dabei hat Sting vielleicht gar nicht gemerkt. Das Motiv war eine patriotische Filmmusikkomposition und Sting verarbeitet sie in einem Protestsong. Genial oder Zufall? Das ist nicht überliefert.
"Romanze" aus Sergej Prokofjews Filmmusik zu Leutnant Kijé (1933)
Mehr zu Sting auf seiner offiziellen Homepage unter sting.com
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