Am 21. März wird das Album "Like A Prayer" von Madonna 35 Jahre alt. Der Titelsong und das Musikvideo dazu lösten damals einen Riesenskandal aus...
Katholisch und doch kontrovers – mit ihrem Hit "Like A Prayer" stieß Madonna auf viel Kritik, vor allem von der Kirche. Das Lied handelt von ihrer besonderen Beziehung zu Gott. Im Musikvideo kommen sich Religion und Sexualität gefährlich nah.
Madonna verarbeitet ihre Beziehung zu Gott
Die Mystik und die Magie der katholischen Kirche hat es Madonna besonders angetan. Ihre ganz persönliche Beziehung zu Gott beschäftigt sie immer wieder. Besonders deutlich wird das in dem Titelsong ihres Albums "Like A Prayer" von 1989. Nach eigenen Aussagen geht es in dem Lied um ein junges Mädchen, das Gott so sehr liebt, dass sie in ihm ihren Partner sieht.
Der Song kann also als ein Liebeslied verstanden werden, findet SWR1 Musikredakteur Dave Jörg. Die Bezüge auf Gott sind außerdem sehr ernst gemeint. Madonna stammt aus einer italienischen und katholischen Familie, die in die USA eingewandert ist und heißt mit Nachnamen Ciccone. "Da steckt auch viel echter Gott-Glaube drin, daher kommt auch dieser tolle Gospel-Chor im Song", so Dave Jörg.
Zur SWR1 Meilensteine-Folge zum Album "Like A Prayer"
Sexuelle Anspielungen im Songtext?
"Wenn du meinen Namen rufst, ist es, wie ein kleines Gebet. Ich bin auf den Knien. Ich will dich dort hinbringen. Um Mitternacht kann ich deine Kraft fühlen, genau wie ein Gebet. (...)" Andere sehen im Songtext von "Like A Prayer" auch sexuelle Anspielungen. Vermischt Madonna ihre religiöse Begeisterung mit sexueller Anziehung?
Skandalöses Musikvideo
Viel eindeutiger ist das Musikvideo zum Song. Wie SWR1 Musikredakteur Dave Jörg erklärt, war in den 80er Jahren das Musikvideo unheimlich wichtig für die Vermarktung einer Single. In diesem Fall liefert Madonna einen handfesten Skandal – und die perfekte Werbung!
Das Video handelt von einem Mord an einer Frau, den ein Weißer begangen hat, für den aber ein Schwarzer angeklagt wird. Gleichzeitig lässt die Queen of Pop in einer katholischen Kirche eine Party steigen. Sie küsst eine schwarze Heiligen-Figur, die daraufhin lebendig wird. Sie tanzt leicht bekleidet durch die Kirche und steht dann auch noch in schwarzer Reizwäsche zwischen brennenden Kreuzen, die an den rassistischen Ku-Klux-Klan erinnern.
Musikvideo zu "Like A Prayer" darf nicht ausgestrahlt werden
Das ist natürlich zu viel. Kirchen- und Jugendschutzvereine sowie Elternverbände, vor allem im konservativen Süden der USA, laufen Sturm und wollen das Video verbieten lassen. Letztlich durfte das Video im Fernsehen, nicht gezeigt werden, so auch beim Musiksender MTV. In Deutschland läuft es bei MTV nur im Nachtprogramm.
Dem Erfolg des Songs hat der ganze Rummel natürlich nicht geschadet. "Am Schluss war das alles Werbung für die Platte", sagt Dave Jörg. "Was verboten wird, ist interessant." Und so kam es auch: erst schießt die Single "Like A Prayer" auf Platz 1 der Charts und später auch das Album.
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