Wenn die Fahrbahn zur Rutschbahn wird

Blitzeis – die plötzliche Gefahr

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SWR1

Wenn sich die Straße binnen Minuten in eine spiegelglatte Rutschbahn verwandelt, wird es gefährlich.

Wie entsteht Blitzeis?

Blitzeis kann immer dann entstehen, wenn Regen oder Nebel auf eine gefrorene Fahrbahnoberfläche trifft. In einem solchen Fall bildet sich dort binnen kürzester Zeit eine zusammenhängende Eisschicht und damit eine gefährliche Rutschbahn.

RLP

Behinderungen an Bahnhöfen und Flughäfen Eisregen und Schnee in RLP - Tödlicher Unfall in der Eifel

In weiten Teilen von Rheinland-Pfalz schneit oder regnet es. Busse stellten den Betrieb ein, Züge können nicht mehr fahren. Es kam zu Unfällen auf eisglatten Straßen, bei Trier starb ein Mann.

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Wie erkenne ich Blitzeis?

Nebel und Raureif bei Temperaturen um den Gefrierpunkt können ein mögliches Anzeichen für drohendes Blitzeis sein. Es taucht oft dann auf, wenn nach Tagen mit Werten unterhalb des Gefrierpunktes Regen einsetzt. Besonders gefährdet sind in solchen Fällen dann Orte, an denen die Straße der Witterung besonders stark ausgesetzt ist, zum Beispiel in Wäldern oder auf Brücken. Die Tücke: Blitzeis ist oft nur schwer erkennbar und die Gefahr oft nicht ausgeschildert.

Fahren bei Blitzeis-Gefahr

Die Experten des ADAC raten klar dazu, sich vor Fahrtantritt genau über die Verkehrslage und die Wetterlage zu informieren.

"Wird im Radio vor Blitzeis oder Eisregen gewarnt, ist es besser, das Auto stehen zu lassen und die Fahrt zu verschieben, bis der Spuk vorbei ist."

Blitzeis macht Sicherheitssysteme wie das Antiblockiersystem (ABS), das Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP), Schneeketten und auch Winterreifen nach Aussage der Experten vom ADAC nutzlos.

Winterreifen sind Pflicht

Trotz dieser Tatsache sind Winterreifen bei winterlichen Straßenverhältnissen in Deutschland nach §2 der Straßenverkehrsordnung  vorgeschrieben.

SWR1 Grafik Blitzeis_Bremsweg bei Vollbremsung
Der Bremsweg bei einer Vollbremsung aus 50 km/h zu verschiedenen Gegebenheiten im Vergleich.

Das bedeutet, dass bei Schnee, Glatteis, Schneeglätte, -matsch, Eis- oder Reifglätte nur noch mit Reifen mit dem "Alpine-Symbol" (Bergpiktogramm mit Schneeflocke) gefahren werden darf.

Allwetter- oder so genannte "M+S"-Reifen die vor dem 31. Dezember 2017 hergestellt wurden, dürfen in solchen Situationen noch bis September 2024 verwendet werden. Wer mit Sommerreifen erwischt wird, dem drohen mindestens 60 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg. Bei Unfällen mit Sommerreifen droht unter Umständen eine Kürzung des Versicherungsschutzes.

Vorausschauend fahren

Wer bei Blitzeisgefahr unterwegs ist, der sollte möglichst umsichtig und vorausschauend fahren und seine Umgebung und das Wetter gut im Blick haben. Explizit empfiehlt der ADAC für solche Situationen: "Einen größeren Abstand zum Vordermann halten, sanft bremsen und gefühlvoll lenken." Wer doch von Eisregen unterwegs überrascht wird, der sollte nach Möglichkeit eine Pause einlegen und auf die Streudienste warten.

Fahren im Winter

Grundsätzlich raten die Experten des ADAC im Winter immer darauf zu achten, dass die Scheibenwischanlage mit ausreichend Frostschutz aufgefüllt und die Sicht frei ist. Wer nur mit einem "Guckloch" unterwegs ist, riskiert Unfälle und eine Mithaftung im Schadensfall. Außerdem muss laut Straßenverkehrsordnung (StVO) die Geschwindigkeit den Straßen- und Witterungsverhältnissen angepasst sein.

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