Doctolib App auf dem Handy

Bequem, aber mit Datenschutzproblemen

Mit der App zum Arzttermin

Stand
Autor/in
Julia Nestlen
Moderator/in
Frank Jenschar
Frank Jenschar
Onlinefassung
SWR1

Wer kennt es nicht: Sie versuchen einen Arzttermin zu bekommen und hängen endlos in der Warteschleife. Abhilfe sollen in Zukunft Apps wie Doctolib oder Jameda bringen, um einfacher einen Termin vereinbaren zu können.

Julia Nestlen aus der SWR Wissenschaftsredaktion hat sich die kleinen Programme fürs Smartphone angeschaut.

Wie funktionieren diese Apps?

Es gibt viele verschiedene Apps. Die meisten von ihnen funktionieren aber auch als Webseite. Daher muss ich mir die App nicht herunterladen und auf dem Smartphone installieren. Auch ein Benutzerkonto ist nicht immer nötig.

Die relevantesten Funktionen sind:

1. Die Arztsuche an sich, nach Fachgebiet, und nach schnell verfügbaren Terminen.

2. Die Terminvergabe. Dafür wähle ich einen Termin aus und gebe meine Daten ein. Damit kann ich auch an einem Sonntagabend einen Termin buchen und nicht nur, wenn die Praxis geöffnet hat.

Was bringen uns diese Anwendungen?

Für den Nutzer bringen diese Anwendungen auf alle Fälle mehr Bequemlichkeit und Flexibilität. Ich muss nicht mehrfach anrufen oder meinen Arbeitsalltag dafür unterbrechen und ich werde auch durch die App an einen Termin erinnert.

Kritisch betrachtet, können solche Apps auch Datenschutzrisiken mit sich bringen. Laut der Stiftung Warentest hapert es beim Umgang mit Daten noch gewaltig. Einige Onlinedienste vermischen beispielsweise Patientendaten, die sie über das Portal erhoben haben, mit Informationen, die wir der Praxis gegeben haben. Eine sichere Alternative könnte der Patientenservice der kassenärztlichen Bundesvereinigung sein. Der Service lässt sich unter der Telefonnummer 116 117 erreichen. Darüber können auch Ärzte gesucht und Termine gebucht werden.

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Was haben Ärztinnen und Ärzte davon?

Auch für Praxen bringen diese Anwendungen weniger Telefonate und das Personal wird entlastet. Jedoch hat der Bundesverband der Verbraucherzentralen nach einer Befragung kritisiert, dass Praxen die Informationen aus den Apps nutzen könnten, um zum Beispiel Kassenpatienten für eine Art Filter zu verwenden und damit bestimmte Patienten zu benachteiligen.

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