Onlinespiele oder Social Media: Viele Kinder und Jugendliche können darauf nicht verzichten. Doch wann wird aus dem virtuellen Zeitvertreib eine Sucht? Eine Expertin gibt Tipps.
"Leg‘ doch mal das blöde Ding weg!" Das ist ein Satz, den viele Kinder und Jugendliche täglich hören. Doch mit Moralpredigten kommen Eltern oft nicht weiter.
Onlinesucht: Das können Eltern tun
Wichtig ist es, so Dr. Isabel Brandhorst von der Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Uni Tübingen, dass die Eltern mit ihrem Kind im Gespräch bleiben und über den Inhalt und die Dauer der Nutzung sprechen.
Außerdem sollten die Eltern in Sachen Internetznutzung auch immer eine Vorbildfunktion haben und sich immer wieder auch die Frage stellen: Welche Einstellung habe ich eigentlich selbst gegenüber dem Handy bzw. dem Smartphone?
Mediencoach Dr. Irén Schulz verrät So schützt ihr eure Kindern im Internet
Dr. Irén Schulz ist Medienpädagogin und Mediencoach beim Präventionsverein "Schau hin" und weiß, wie Eltern ihre Kinder im Internet am besten schützen können.
Ist mein Kind handysüchtig?
Um herauszufinden, ob mein Kind bereits süchtig ist, gibt es drei Fragen, die man sich zusammen stellen und beantworten sollte: Habe ich die Nutzung noch unter Kontrolle? Ist die Nutzung für mich wichtiger als andere Lebensbereiche oder als Kontakte? Und drittens:
Handyabhängigkeit: Wie lange darf mein Kind ans Smartphone?
Sinnvoll ist es auch, dass Eltern mit den Kindern klare Zeiten vereinbaren. Eine Zeitgrenze, bei der die Wissenschaft sagt, das ist förderlich oder schädlich, gibt es laut Isabel Brandhorst nicht. Das ist individuell sehr unterschiedlich.
Grundsätzlich gilt, dass kleine Kinder möglichst wenig Zeit am Bildschirm verbringen sollten. Zum einen, weil es sie inhaltlich überfordern kann. Aber zum anderen auch, weil kleine Kinder die Aufgabe haben, sich motorisch, sprachlich, sozial und emotional zu entwickeln. Am Bildschirm funktioniert das nicht.
Tipp für Eltern: Handy nicht verbieten
Es geht laut Brandhorst auch nicht darum, das Handy von den Kindern wegzukriegen. Vielmehr sollten Eltern und Kinder sich mit dem Thema kritisch auseinanderzusetzen und eine gute Balance finden.
Die Rolle der Eltern sollte klar sein: Eine präsente Rolle spielen, wenn es um das Thema Handy geht und die Kinder auf dem Weg in und durch die Onlinewelt begleiten.