Fans aktueller Bücher aufgepasst: Mit diesen Büchern lässt sich der lange Winter genießen! Wir haben spannenden und interessanten Lesestoff für euch rausgesucht.
- Sven Recker: Der Afrik
- Therese Bohman: Andromeda
- Monika Helfer: Die Jungfrau
- Nele Pollatschek: Kleine Probleme
- David Safier: Miss Merkel – Mord auf hoher See
- Robert Galbraith alias J. K. Rowling: Das strömende Grab
- Tommy Jaud: Komm zu nix
- Reinhard Kleist: CASH – I see a darkness
- Harald Jähner: Höhenrausch
- Heinz Strunk: Der gelbe Elefant
- Terézia Mora: Muna
- Annette Pehnt: Die schmutzige Frau
- Anthony Mc Carten: Going Zero
- Emma Cline: Die Einladung
- P. Craig Russell: Richard Wagners Der Ring des Nibelungen
- Donna Leon: Commissario Brunettis 32. Fall – Wie die Saat, so die Ernte
- Stephen King: Holly
- Michael Ebert: Nicht von dieser Welt
- Buchtipps der SWR1 Hörer:innen
- Tipps für Kochbücher
Sven Recker: Der Afrik
Sven Reckers Roman erzählt von Franz Xaver Luhr, alias "der Afrik", der im 19. Jahrhundert zur Auswanderung nach Algerien gezwungen wurde und Rachepläne gegen seine Heimatgemeinde schmiedet. Doch sein Vorhaben gerät aus den Fugen, als ein verstörter Junge vor seiner Hütte auftaucht und auf Französisch sagt: "Tu es famille" – "Du bist Familie". Sven Recker schildert die Annäherung zweier Sprachloser in einer Welt des Schweigens und der Verlassenheit. Man erfährt von dem Geflüchteten eigentlich nie so viel wie man eigentlich wissen will, was ein ziemlich interessantes Gefühl ist, sagt SWR1 Redakteur Stefan Schlegel. (Edition Nautilus Verlag, 160 Seiten, 22 Euro)
Monika Helfer: Die Jungfrau
Gloria und Moni, einst unzertrennliche Kindheitsfreundinnen, begegnen sich nach vielen Jahren im Alter von 70 Jahren wieder. Bei ihrem erneuten Zusammentreffen beschließen sie, jeweils eine Seite über das Leben der anderen zu verfassen. Dies soll als bleibendes Zeugnis für die Zeit nach ihrem Tod dienen. Dabei gesteht Gloria, trotz zahlreicher Affären nie mit einem Mann geschlafen zu haben. Im Fokus steht nicht nur die Geschichte der beiden Frauen, sondern vor allem die Kunst des Schreibens. Die Autorin Monika Helfer schafft es, in ihrem Buch eine wunderbare Erzählung über das Erzählen selbst zu schreiben, findet SWR1 Moderator Jochen Stöckle (Hanser Verlag, 152 Seiten, 22 Euro)
Nele Pollatschek: Kleine Probleme
Es ist der 31. Dezember. Lars hat für dieses Jahr noch 13 Punkte auf seiner To-To-Liste, darunter die Aufgabe "Lebenswerk schreiben". Sein eigentlicher Plan war, das kommende Jahr in einem aufgeräumten Leben zu beginnen. Die Woche zwischen Weihnachten und Silvester, in der alles noch zu schaffen gewesen wäre, ist plötzlich einfach aufgebraucht. Nele Pollatschek hat einen rasanten, klugen und witzigen Roman über das Scheitern und Gelingen geschrieben, findet Silke Arning aus dem SWR1 Team. (Kiwi-Verlag, 208 Seiten, 23 Euro)
David Safier: Miss Merkel – Mord auf hoher See
Der dritten Band der Miss Merkel-Reihe spielt auf einem Kreuzfahrtschiff. Mit dabei: Figuren, die in Angela Merkels politischer Laufbahn aufgetaucht sind – in leicht abgewandelter Form. Dazu gibt es einen Mordfall, der gelöst werden möchte. Wie gefällt der dritte Krimi SWR1 Redakteurin Kristina Hortenbach? (rowohlt-Verlag, 320 Seiten, 18 Euro)
Robert Galbraith alias J. K. Rowling: Das strömende Grab
Cormoran Strike wird von einem besorgten Vater kontaktiert, dessen Sohn Will sich im ländlichen Norfolk einer undurchsichtigen Glaubensgemeinschaft angeschlossen hat. Strike entdeckt bald, dass unter der harmlosen Oberfläche böse Machenschaften und unerklärte Todesfälle lauern. Für unsere Redakteurin Kristina Hortenbach allerdings zu viele Nebenstränge und Figuren, die man sich über den Verlauf der Geschichte merken muss. Sicherlich aber etwas für alle J. K. Rowling-Fans, die hier unter ihrem Pseudonym "Robert Galbraith" schreibt. (Penguin-Verlag, 1.296 Seiten, 29,90 Euro)
Tommy Jaud: Komm zu nix
Eigentlich hatte Kult-Autor Tommy Jaud vor, in den letzten Jahren erneut einen lustigen Roman herauszubringen. Dazu kam es aber nicht. Ständig kamen ihm Dinge dazwischen. Bis seine Frau meinte: "Schreib doch mal darüber". Hat er dann auch getan, weiß SWR1 Redakteurin Kristina Hortenbach. (Scherz-Verlag, 208 Seiten, 16 Euro)
Reinhard Kleist: CASH – I see a darkness
In "CASH – I see a darkness" erzählt Reinhard Kleist die Lebensgeschichte von Johnny Cash in fesselnden Bildern. Der Comic-Autor erzählt in einzelnen Kapiteln Cashs Aufstieg zum Superstar und den Kampf mit seinen Dämonen. Der Titel "I see a darkness" bezieht sich auf die Dunkelheit, in Form von Drogen und Alkohol, die ihn sein Leben lang umgab. Jedes Kapitel beginnt mit eindrucksvollen Bildern aus Cash-Songs, bis Johnny am Ende den Ghost Riders in the Sky begegnet. Dann aber doch auf einem anderen Pfad in den Sonnenuntergang reitet. Ein absoluter Blickfang auf mehreren Ebenen, findet Moderator Jochen Stöckle. (Carlsen-Verlag, 224 Seiten, 26 Euro)
Harald Jähner: Höhenrausch
Mittendrin in den "Goldenen Zwanzigern": In der Weimarer Republik von 1920-1930 atmen die Menschen nach dem ersten Weltkrieg auf, doch der Nationalsozialismus steht vor der Tür. Autor Harald Jähner schafft es, diese Jahre anschaulich aus einem neuen Blickwinkel darzustellen, als wären wir dabei gewesen. Dabei gibt es erschreckende Ähnlichkeiten zur heutigen Zeit. Eine absolute Bereicherung, findet SWR1 Bücherfan Stefan Schlegel. (Verlag Rowohlt, 560 Seiten, 28 Euro)
Heinz Strunk: Der gelbe Elefant
Skurrile Kurzgeschichten zusammengefasst in einem Buch: Autor Heinz Strunk beschreibt z.B. das gemeinsame Essen zweier Paare beim Griechen. Plötzlich der Schock: Eine der Frauen ist Vegetarierin, der Abend wird zum Horror-Trip. Die 30 Kurzgeschichten, die komischer nicht sein könnten, lassen auch SWR1 Moderator Rainer Hartmann laut lachen. (Verlag Rohwohlt, 208 Seiten, 22 Euro)
Buchtipp: "Muna" von Terézia Mora
Der Vater stirbt an Krebs, die Mutter versucht, sich umzubringen. Die 18-jährige Muna will das Leben in ihrer ostdeutschen Kleinstadt hinter sich lassen. Doch dann verliebt sie sich – und tut alles, um Magnus zu gefallen. Doch der macht sich nach einer gemeinsamen Nacht aus dem Staub. Mit ihrem Roman "Muna oder Die Hälfte des Lebens" stand Autorin Terézia Mora aus Berlin auf der Short-List beim Deutschen Buchpreis für den besten Roman des Jahres. Aufgewachsen ist die Autorin in Ungarn, sie lebt seit 1990 in Berlin. Silke Arning aus dem SWR1 Team hat mit ihr gesprochen und stellt den Roman vor. (Verlag Luchterhand, 448 Seiten, 25 Euro)
Annette Pehnt: Die schmutzige Frau
Eine Ehe, wie sie eigentlich nicht sein sollte: "Die schmutzige Frau" von Annette Pehnt ist eine Geschichte, die fesselt und beunruhigt, bei all dem was hinter den geschlossenen Türen des luxuriösen Penthouses passiert. Die Ehe ist toxisch und führt in einen Teufelskreis, in dem kein Ende in Sicht ist – es sei denn, die Frau ändert etwas an ihrer aktuell hoffnungslosen Situation und ihrer inneren Leere. Stattdessen lässt sie über sich entscheiden – ja fast schon herrschen. Diesen rätselhaft schönen, aber auch faszinierenden Roman muss man aushalten können, meint Silke Arning aus dem SWR1 Team. (Verlag Piper, 176 Seiten, 22 Euro)
Anthony McCarten: Going Zero
Digitalisierung. Social Media. Ständige Überwachung. In Amerika gibt es einen Wettkampf mit einem Ziel: Drei Millionen Dollar. Die unterschiedlichsten Bürger treten gegeneinander an und versuchen, für 30 Tage von der Bildfläche zu verschwinden. Aber wer auch nur eine kleine Sekunde unaufmerksam ist, hat in dieser Zeit der Digitalisierung sofort verloren und wird gefunden. Kann so ein Experiment überhaupt funktionieren? "Going Zero" von Anthony McCarten regt zum Nachdenken an, findet Kristina Hortenbach aus dem SWR1 Team. (Diogenes Verlag, 464 Seiten, 25 Euro)
Emma Cline: Die Einladung
Nicht nur der Sommer geht zu Ende: Alex, ein junges, gutaussehendes Escort-Girl, steckt unter einem Berg voll Schulden, Strafen und Problemen fest. Sie versucht, allem durch einen Sommerurlaub zu entfliehen, einem weiteren Auftrag als Escort-Girl. Doch das Ende des Sommers und damit die Realität scheinen sie schneller einzuholen als erwartet. SWR1 Moderator Rainer Hartmann empfiehlt den Bestseller. (Hanser Verlag, 320 Seiten, 26 Euro)
P. Craig Russell: Richard Wagners Der Ring des Nibelungen
Eine 15-stündige Oper als spannender Comic? Das gibt es: "Der Ring des Nibelungen" als Comic von P. Craig Russell. SWR1 Moderator Jochen Stöckle hat ihn gelesen und empfiehlt das "großartige Buch für alle, die einfach mal wissen wollen, worum es eigentlich in Wagners Ring geht". Der Comic ist ein guter Einstieg in die alte Heldensaga und die Welt der Götter. Die Wiedergeburt von Siegfrieds Schwert Nothung oder der Tod des Drachen Fafner treffen auf einige Originale der Thorfilme. Eine aufregende Geschichte mit faszinierenden Bildern. (Cross Cult Ludwigsburg Verlag, 448 Seiten, 49,99 Euro)
Donna Leon: Commissario Brunettis 32. Fall – Wie die Saat, so die Ernte
Enge Gassen in Italien. Touristen überfluten die Straßen. Die Pandemie hat das venezianische Leben drastisch verändert: Die Stimmung ist angespannt und dann gibt es auch noch einen spannenden, neuen Mordfall. Donna Leon führt uns während der Ermittlungen in die frühen 80er Jahre zurück und konfrontiert uns mit einer Zeit, die gerne verdrängt wird. "Wie die Saat, so die Ernte" ist ein fesselnder 32. Fall für Commissario Brunetti, findet Kathrin Hondl aus dem SWR1 Team. (Diogenes Verlag, 320 Seiten, 26 Euro)
Stephen King: Holly
600 Seiten purer Horror und Nervenkitzel: Stephen King, der Meister des Horrors und des Krimis, vereint in seinem neusten Werk "Holly", eine authentische Privatermittlerin mit einem merkwürdigen Ehepaar. Die Privatermittlerin stößt immer wieder auf alte aufregende Fälle, die sie immer wieder zu dem Professoren-Ehepaar führen. Eine Spurensuche des Schreckens beginnt. Dabei gibt Stephen King den Lesern die Chance, hautnah bei den Morden dabei zu sein. (Heyne Verlag, 640 Seiten, 28 Euro)
Michael Ebert: Nicht von dieser Welt
Mischa und seine Mutter leben in der Personalwohnung eines Krankenhauses, nachdem sich der spielsüchtige Vater das Leben genommen hat. Trotz der traurigen und aussichtslosen Ausgangslage wird es ein unvergesslicher Sommer. Eine verrückte Geschichte, die emotionaler nicht sein könnte. Autor Michael Ebert schafft es, Themen wie Liebe, Hoffnung und Tod in einem Roman zusammenzufassen, den man nur ungern aus der Hand legen will. Absolut lesenswert, lautet das Urteil von SWR1 Moderatorin Nicole Köster. (Penguin-Verlag, 240 Seiten, 24 Euro)
Buchtipps der SWR1 Hörer:innen
- "Seemann vom Siebener" von Arno Frank
- "Der Pfau" von Isabel Bogdan
- "Unser Shakespeare" von Frank Günther
- "Achtsam morden" von Karsten Dusse
- "Melody" von Martin Suter
- "Going Zero" von Anthony McCarten
- "Falsche Freunde" von Wolfgang Schorlau & Claudio Caiolo
- "Der Markisenmann" von Jan Weiler
- "Apeirogon" von Colum McCann
- Trilogie: "Die fremde Spionin", "Das zweite Geheimnis", "Der letzte Auftrag" von Titus Müller
- "Meine Real-Life Story und die Sache mit Gott" von Philipp Mickenbecker
- "Das Buch des Totengräbers" von Oliver Pötsch
- "Zeitreise" von Stefan Aust
- "Fassadenbrüche" von Gabriele Günther
- "Unaufhaltsam - eine Formel für Erfolg, Zufriedenheit und Balance" von Frank Stäbler
- "45 Sekunden - Meine Leidenschaft fürs Turnen" von Kim Bui
- "Stay away from Gretchen" und "Was ich nie gesagt habe - Gretchens Schicksalsfamilie" von Susanne Abel
- "Der dunkle Himmel" von Astrid Fritz
- "Mick Jager: Die Biographie" von Philip Norman
- "Der Gesang der Flusskrebse“ von Delia Owens
- "Von hier bis zum Anfang" von Chris Whitaker
- "SpeziFische Bodensee-Kurzgeschichten" von Marlies Lansche und Jennifer Ott
- "Hinter dem Schleier" von Amy Jasmin Ritter
- "Das Versprechen des Bienenhüters" von Christy Lefteri
- "Der Bonbonpalast", "Der Architekt des Sultans", "Das Flüstern der Feigenbäume" von Elif Shafak
- "Frau Bartsch reist sich zusammen" von Stephanie Bartsch
- "Mittsommertage "von Ulrich Woelk
- "Der Teepalast" von Elisabeth Herrmann
- "Franklin Benjamin und das Raumzeit- Puzzle" von Dr. Tobias Albrecht
- "Der Gärtner von Wimbledon" von Jane Crilly
- "Der betrunkene Berg" von Heinrich Steinfest
- "Klein Sibirien" von Antti Tuomainen
- "Patient ohne Verfügung" von Dr. Matthias Thöns
- "Alte Sorten" von Ewald Arenz
- "Die Apollo Morde" von Chris Hadfield
- "AnnaBell - Die Verschwörung der Hundediebe" von Eva Federspiel
- "Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen" von Alice Hasters
Tipps für Kochbücher
- "Das große ARD-Buffet-Kochbuch – Die besten Rezepte aus 25 Jahren" (TOPP Verlag, 240 Seiten, 32 Euro)
- "5 Zutaten mediterran – Einfach genial kochen" von Jamie Oliver (DK Verlag, 320 Seiten, 29,95 Euro)
- "Creamy, crunchy, lecker" von Viktoria Sarina (verlagshaus24, 176 Seiten, 24 Euro)
Zum Schluss noch ein guter Tipp für alle, die ihre Bücher nach den Orten der Handlung auswählen möchten: auf handlungsreisen.de gibt es eine Weltkarte, die "mit Büchern gespickt" ist...