"Das eindrucksvollste, am schroffsten eingeschnittene Trockental des Härtsfelds" nennt das Regierungspräsidium Stuttgart das Dossinger Tal im Osten Baden-Württembergs.
Schroffe Felsformationen umsäumt von Blütenkissen in gelb, zartlila, rot und blau: Das Dossinger Tal ist in jeder Jahreszeit schön. Im Sommer vielleicht am buntesten und für alle und jeden problemlos zu erwandern.
Dossinger Tal mit dem Rad oder Rollstuhl
Der Hauptweg ist ein asphaltiertes Sträßchen. Nicht jedermanns Sache – dafür für jedermann geeignet. Das Dossinger Tal lässt sich erradeln und erwandern, mit Kinderwagen, Rollstuhl oder Rollator. Und ist auch für Spaziergänger kein unüberwindliches Hindernis: In einer Dreiviertelstunde ist man durch, bei flottem Gehen in einer halben. In sanften Schwüngen mäandert der Weg um die imposanten Kalksteinfelsen. Die eindrucksvollste wartet gleich hinter der ersten Linkskurve. Wenn man in Dorfmerkingen startet. Der Wanderparkplatz liegt unterhalb des Naturfreundehauses "Härtsfeldhäusle". Zwei, drei Kurven weiter taucht das nächste Fels-Ensemble auf.
Knabenkraut, Felsennelke und Ziegen
Eingerahmt werden sie allesamt von Blumen und Sträuchern, darunter einigen recht raren: beispielsweise gibt es dort seltene Orchideen wie das Knabenkraut, oder die zarte, lilafarben sprossende Felsennelke, die auf der Ostalb fast nur hier vorkommt. Um sie zu entdecken, muss man aber ein Auge dafür haben – und ein bisschen Glück. Da sind manche Tiere auffälliger: Ziegen zum Beispiel, die die schwer zugänglichen Flächen um die Felsen pflegen. Und die Wanderfalken, die in den Ritzen ihren Nachwuchs aufziehen und über den Felsspitzen kreisen.
Über Dellenhäule zur Ameisenstadt
Man kann das Dossinger Tal in beiden Richtungen durchwandern – ein lauschiger Abendspaziergang von anderthalb Stunden. Es bietet aber genügend Möglichkeiten für ausgedehnte Halb- oder Ganztagestouren. Beispielsweise in ein anderes spannendes Naturschutzgebiet: das "Dellenhäule". Ein Muss für alle, die sich für Ameisen begeistern können. 21 Arten wurden da bisher entdeckt. Absolutes Highlight: die "Ameisenstadt" der gelben Wiesenameise. Experten haben schon bis zu 14.000 Ameisenhaufen gezählt, mit mehreren hundert Millionen Ameisen.
Die Infos im Überblick
- Eindrucksvollstes Trockental des Härtsfeldes
- Bei Neresheim im Ostalbkreis
- Kleine Wanderparkplätze an den beiden Endpunkten: am Ortsrand von Neresheim-Dorfmerkingen und dessen Ortsteil Dossingen
- Asphaltstraße, daher Schwierigkeitsgrad 0
- Naturfreundehaus "Härtsfeldhäusle" bietet Verpflegung "nach Absprache"
- Sogar per Flugzeug zu erreichen: Verkehrslandeplatz Aalen-Heidenheim im nahe gelegenen Neresheimer Stadtteil Elchingen
- Kulturhistorisches Highlight in der Nähe: Benediktinerabtei Neresheim, Abteikirche eines der Meisterwerke des Barock-Baumeisters Balthasar Neumann