Die weltweite Begeisterung für die Beatles hat in den 60er Jahren sogar einen eigenen Namen bekommen: "Beatlemania". Die Spuren der Jungs aus Liverpool führen auch nach Baden-Württemberg.
Nicht rein nach Mannheim!
Am 25. Juni 1966 machten die Beatles einen außerplanmäßigen Stopp in: Schwetzingen. Grund: Auf ihrer Bravo-Beatles Blitztournee tourten die Fab Four durch Deutschland. Auf dem Weg von München ins Ruhrgebiet, sollte der Zug dabei in Mannheim gewartet werden. Dort hatte bereits eine Zeitung den Stop der Beatles verkündet.
Um Tumulte auf dem Bahnsteig zu vermeiden, stoppte der Zug daher kurz vorher in Schwetzingen – und wurde umgeleitet. Die Mannheimer Fans reagierten traurig bis sauer – und demolierten unter anderem die Pförtnerbude der Zeitungszentrale.
Mundgeblasenes aus Trossingen
Mit der ersten US-Tournee der Beatles witterte auch die Hohner AG in Trossingen einen großen Wurf. Nachdem John Lennon eine Mundharmonika in "Love me do" gespielt hatte, blies der damalige Weltmarktführer dieser Instrumente zur Generalattacke: Eine Sonderauflage von 20.000 Mundharmonikas wurde über den großen Teich geschickt.
Die Verpackung zeigte die Fab Four inklusive ihres jeweiligen Autogramms. Da alles ganz flott gehen musste, bemerkte niemand den Fehler: Bei der ersten Auflage wurden die Autogramme von George Harrison und Paul McCartney vertauscht.
Anstoß zur Beat-Revolte im Südwesten
Mit den Beatles kamen die Beat-Kapellen. Ab den frühen 60er Jahren soll es, vorsichtig geschätzt, allein in Deutschland weit mehr als 20.000 dieser "Beatgruppen" gegeben haben. Die orientierten sich zunächst an den Beatles, hatten später aber auch die Stones und andere Bands im Repertoire.
Innerhalb dieser Szene wurden auch Wettbewerbe ausgetragen. Einer der ersten ging am 23. Oktober 1964 in der Stuttgarter Liederhalle über die Bühne. "Yeah! Yeah! Yeah!" hieß das Spektakel. Damals gewannen die "Shades" aus Stuttgart. Mit dabei auch "Les Masks" aus Sindelfingen und die "Dynamites", ebenfalls aus Stuttgart.
Die Hälfte der Beatles "lebt" in Steinheim an der Murr
Die Beatles sind mitten unter uns – und im Kreis Ludwigsburg können Sie auch darin "wohnen": in Steinheim an der Murr gibt es eine George-Harrison-Straße und eine John-Lennon-Straße.
Die befinden sich übrigens in bester Gesellschaft: Nicht weit davon entfernt gibt es auch die Janis-Joplin-Straße, die Frank-Sinatra-Straße und die Louis-Armstrong-Straße. Mehr Prominenz in der Nachbarschaft finden Sie sonst nur in Beverley Hills.
Der Name aus Mannheim
Nach ihren Auftritten im Hamburger Star-Club waren die Instrumente der Beatles nur noch Kernschrott. Neue Instrumente mussten her – und George Harrison entschied sich für eine gebrauchte Duo Jet des Herstellers Gretsch.
Der Name Gretsch geht auf den Mannheimer Friedrich Gretsch zurück. Als Emigrant gründete er seine Instrumentenwerkstatt 1883 in Brooklyn. Zu sehen ist Harrisons Gitarre unter anderem auf dem Cover zu seinem Album "Cloud Nine" von 1987.
Beatles werden in Hamburg berühmt
Eine unbekannte Band aus Liverpool stand am 17. August 1960 auf der Bühne des Club Indra in Hamburg St. Pauli: die Beatles