Gewinner des Deutschen Dokumentarfilmpreises in der Kategorie Musik 2023

Bettina

Stand

Bettina Wegners Leben ist die Geschichte eines Jahrhunderts; es steckt in ihren Knochen, ihrer Seele, ihren Gedanken – und in ihren Liedern.

Inhaltsverzeichnis

Eindrücke vom Stargast-Event mit Bettina Wegner

Bettina - Filminhalt

Bettina ist ein Film über die Liedermacherin Bettina Wegner, geboren 1947 in Westberlin und aufgewachsen in einem kommunistischen Elternhaus in Ostberlin. Mit 36 Jahren wird sie ausgebürgert nach Westberlin, seither lebt die Sängerin mit einem Gefühl fehlender Zugehörigkeit, wie sie heute in der Rückschau sagt. Der biografische und künstlerische Werdegang von Bettina Wegner gehört zweifellos zu den spannenden und solitären Lebensläufen des 20. Jahrhunderts. Es ist der Weg von einer glühenden Stalin-Verehrerin als Kind über eine Teenagerin – hoffnungsfroh, eine Gesellschaft auch mit ihren eigenen Liedern zu bauen – hin zu einer beseelten Liedermacherin und unverbesserlichen Widerstandskämpferin. So heroisch das in einem Satz klingt, so irre, aberwitzig, so mühevoll und traurig, so hingebungsvoll und vergeblich ist es in den vielen Dingen des Lebens, die zwischen den Liedern eine Biografie ausmachen. Davon erzählt Bettina Wegner, davon erzählt der Film. Bettina Wegners Leben ist zugleich die Geschichte eines Jahrhunderts; es steckt in ihren Knochen, ihrer Seele, ihren Gedanken - in ihren Liedern.

Erleben Sie Bettina Wegner live bei unserem Special Event am 29. Juni!

Bettina - Biographie des Regisseurs

Lutz Pehnert

Lutz Pehnert (1961*, Berlin) Seit 1995 ist er als freiberuflicher Autor und Regisseur für das Fernsehen tätig. Er realisiert Künstlerporträts, Geschichtsdokumentationen und Reise-Reportagen. Für seine mehrteilige Dokumentation über die Geschichte der ostdeutschen Seefahrt DDR Ahoi! erhielt er 2011 den Grimme-Preis. Sein Film Partisan über die Castorf-Ära an der Berliner Volksbühne gewann den 2. Panorama Publikumspreis auf der 68. Berlinale. 

Protagonistin des Special Events: Bettina Wegner – Liedermacherin und Künstlerin

Bettina Wegner

Der Kommunismus wird ihr, man kann es nicht anders sagen, schon per Geburt mitgegeben. „West-Berlin war Feindesland für mich“ – sagt die heute 75-Jährige in der Doku Bettina. Und: „Stalin war wie Gott“.  Als Kind wird schnell klar: Sie will singen und schauspielern. Und sie hat was zu sagen. Allerdings wandeln sich ihre Liedtexte bald – von der Liebe zur politischen Anklage. Mit 20 soll sie in den Knast – wegen handschriftlicher Flugblätter. „Es lebe das rote Prag“ schreibt sie darauf, naiv und trotzig, für ihre Nachbarn, nachdem sowjetische Panzer 1968 durch Prag rollen. Vor Gericht fordert sie dann frech mehr Meinungsfreiheit, doch der DDR-Apparat lässt sie auf Bewährung laufen. Zwölf Jahre später: Inzwischen hat sie Schauspiel studiert, einen linken Schriftsteller geehelicht, Kinder gezeugt und im DDR-Fernsehen und landesweit laute Songs geschmettert. Natürlich glaubt sie immer noch an die große sozialistische Zukunft des Arbeiter- und Bauernstaates. Der gibt ihr 1980 ein Ausreisevisum, in der Hoffnung, sie endlich loszuwerden. Bettina Wegner singt im Westen und bleibt: im Osten. Obwohl sie sich mittlerweile in Oskar Lafontaine verknallt hat. Noch so eine Anekdote aus einem fast unglaublichen Künstlerinnen-Leben. Seit 40 Jahren, seit 1983, lebt sie jetzt im „Feindesland“ West-Berlin. Weil ihr damals Anwalt Gregor Gysi klar machte: „Dir droht endgültig der DDR-Knast!“. Singen und protestieren, das tut sie bis heute. Laut, poetisch, kämpferisch.

Bettina - Credits

Filmlänge107 Minuten
RegieLutz Pehnert
KameraAnne Misselwitz
Thomas Lütz
Andreas Deinert
SchnittThomas Kleinwächter
TonJohannes Schneeweiß, Michael Kaczmarek
ProduktionSusann Schimk
FSKKeine Bewertung

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SWR