Der Ehrenpreis des Deutschen Dokumentarfilmpreises geht in diesem Jahr an Werner Herzog für sein Lebenswerk. Der 79-jährige Regisseur, Produzent und Autor ist einer der wichtigsten und einflussreichsten Filmschaffenden weltweit. Seine Filme gelten als dicht erzählte Meisterwerke, die die Grenze zwischen Fiktion und Dokumentation verschwimmen lassen. Als Regisseur erschafft er so stilbildende dokumentarische Werke, die sich häufig der Urgewalt der Natur, der Anziehungskraft ferner Orte oder den Tiefen des Menschseins widmen. Der Preis wird im Rahmen des SWR Doku Festivals am 24. Juni 2022 verliehen.
Werner Herzogs dokumentarisches Werk
Werner Herzog ist international einer der renommiertesten Regisseure und Produzenten und hat seit 1962 bei über 30 Dokumentarfilmen für Kino und Fernsehen Regie geführt. Zu seinen bekanntesten Werken zählen „Mein liebster Feind“ über seine schwierige Beziehung zu dem Schauspieler Klaus Kinski sowie „Grizzly Man“ über den Tierschützer Timothy Treadwell, der über viele Sommer mit Grizzlybären in Alaska zusammenlebte und schließlich von einem Bären getötet wurde. Auch „Land des Schweigens und der Dunkelheit“ über das Leben von taubblinden Menschen oder der oscarnominierte Dokumentarfilm „Begegnungen am Ende der Welt“ mit atemberaubenden Naturaufnahmen in der Antarktis, verbunden mit Porträts der Forschenden vor Ort, setzten Maßstäbe. Kern des dokumentarischen Schaffens Werner Herzogs ist die Faszination für die Natur und ihre Bedeutung für den Menschen. Doch auch Persönlichkeiten der Zeitgeschichte wie Michail Gorbatschow oder vermeintlich abseitige Protagonisten wie zum Tode verurteilte Straftäter stellte er in den Mittelpunkt. Immer ist sein Blick auf die Wirklichkeit dabei von großer narrativer Kraft und optischer Opulenz geprägt.
SWR Intendant Kai Gniffke würdigt Herzog als „großen visionären Filmemacher“
„Werner Herzog ist eine große Persönlichkeit, dessen Arbeit Generationen von Filmschaffenden inspiriert und beflügelt. Seit nun mehr bald sechs Jahrzehnten begibt er sich mit seiner Kamera in Teile unserer Welt, in die sich kein anderer Regisseur traute, um Geschichten auf eine Art und Weise zu erzählen, die niemand sonst überhaupt in Betracht zog. Seine Filme belegen eindrucksvoll, warum Werner Herzog als einer der kühnsten und visionärsten Filmemacher unserer Zeit gilt - ein Regisseur, den sowohl Miloš Forman als auch François Truffaut als den größten lebenden Filmemacher‘ bezeichneten. Im Namen des SWR Doku Festivals gratuliere ich Werner Herzog ganz herzlich zum Ehrenpreis des Deutschen Dokumentarfilmpreises.“, so SWR Intendant Prof. Dr. Kai Gniffke.
Ehrenpreis des Deutschen Dokumentarfilmpreises
Der Ehrenpreis des Deutschen Dokumentarfilmpreises wird gemeinsam vom SWR Doku Festival und der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg vergeben. Die weiteren Preisträger in verschiedenen Kategorien werden am 24. Juni 2022 bei der Verleihung des Deutschen Dokumentarfilmpreises bekannt gegeben.
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