Eigentlich hatte Emilie Petz bei Olympia in Tokio starten sollen. Eine Verletzung verhinderte dies. Nun berichtet die Ex-Turnerin über Essstörungen und weitere Probleme.
Die ehemalige Auswahl-Turnerin Emilie Petz hat erstmals öffentlich gemacht, dass sie viele Jahre lang an Essstörungen und Selbstzweifeln gelitten hat. "Ich kämpfe seit Jahren gegen eine Essstörung", schrieb die 21-Jährige auf Instagram. Im vergangenen Jahr hatte bereits die ehemalige Turnerin Kim Bui über eine Essstörung berichtet, die sie mittlerweile überwunden hat.
Sie liebe den Sport, aber viele würden nicht sehen, was der Sport hinterlasse, so Petz. Sie habe bis jetzt nicht den Mut gehabt, manche Dinge zuzugeben. Petz war eines der hoffnungsvollsten Talente des Deutschen Turner-Bundes.
Karriereende statt Olympia-Traum
Die Stufenbarren-Spezialistin gehörte zum Aufgebot für die Olympischen Spiele 2021 in Tokio, musste aber wegen einer Achillessehnenverletzung auf einen Start verzichten und aus dem Trainingslager in Japan nach Hause reisen. Wegen der Folgen der Verletzung musste sie ihre Karriere im Dezember 2023 beenden.
"Meine Verletzung hat mir gezeigt, dass sich einige Leute nur für mich interessieren, wenn ich erfolgreich bin", schrieb sie nun. Neben Essstörungen waren auch Selbstzweifel ständige Begleiter ihrer Laufbahn. "Ich hatte niemals das Gefühl, gut genug zu sein", gab Petz zu, "ich wollte immer die starke Emi sein und anderen nicht zeigen, wie sehr ich in diesem Moment gekämpft habe."
Emelie Petz: Probleme nicht mit sich selbst klären
Die Perfektionistin in ihr habe ihr gesagt, dass sie nicht einmal neue Dinge ausprobieren solle. Lange Zeit habe sie nicht den Mut gehabt, ihre eigene Meinung zu äußern. "Jeder Mensch hat Dinge mit denen er zu kämpfen hat und meistens macht man es mit sich selber aus. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das meistens nicht die beste Lösung ist…", schrieb die Schwäbin aus Backnang. Heute frage sie sich, wer sie ohne das Turnen sei. "Aber ich weiß auch, dass ich auf dem richtigen Weg bin und dass ich mir selbst Zeit geben muss, um das alles zu durchlaufen", so Petz.