Bei der 13. Etappe der Tour de France verpasste Pascal Ackermann den Tagessieg wieder nur ganz knapp und wurde zum dritten Mal Dritter. Damit will sich der 30-Jährige aus Kandel bei seinem Debüt bei der Frankreich-Rundfahrt aber nicht zufrieden geben.
Er gewann als erster Deutscher die Sprintwertung beim Giro d'Italia, holte Etappensiege bei der Spanien-Rundfahrt und der Deutschland-Tour. Jetzt, mit 30 Jahren, ist Pascal Ackermann zum ersten Mal bei der Tour de France dabei und überzeugte bislang mit drei dritten Plätzen. Aber der Radprofi aus Kandel träumt von mehr: "Ich will eine Etappe gewinnen."
Die wohl letzte Gelegenheit dazu bekommt der Sprinter bei der 16. Etappe am Dienstag (16. Juli) auf der 189 Kilometer langen und weitgehend flachen Strecke zwischen Gruissan und Nimes. "Ich habe noch eine Chance", sagte Ackermann nach seinen dritten Platz im dritten Sprintrennen in Folge, "ich werde nicht aufgeben".
Nach vielen Enttäuschungen: Pascal Ackermann feiert Debüt bei Tour de France
Das hat Ackermann in den vergangenen Jahren nie getan - trotz Rückschlägen und Enttäuschungen. So wie in den Jahren 2020 und 2021, als der Pfälzer trotz einiger Profisiege von seinem Team Bora-hansgrohe nicht mit zur Tour genommen wurde und er sich "betrogen" fühlte. Danach heuerte Ackermann beim UAE-Team, der Equipe von Superstar Tadej Podagar, an, was ihn aber auch nicht zur Frankreich-Rundfahrt brachte.
Seit dieser Saison ist der Sprinter nun für das Team Israel-Premier Tech am Start. Und obwohl die ersten Monate schwierig waren und der 30-Jährige keinen Erfolg für seine neue Mannschaft einfahren konnte, ist sein "Traum" von der Tour de France endlich wahr geworden. "Wenn man meine letzten zwei, drei Jahre sieht, dann hätte jeder gelacht, wenn ich sage, dass ich hier eine Etappe gewinnen will", sagte Ackermann nach der 13. Etappe, "aber ich bin wieder in der Weltspitze, darauf kann ich stolz sein".
Ziel: Etappensieg
Dass der in Bregenz lebende Pfälzer auf Augenhöhe mit den Besten ist, stellte Ackermann bei seiner Premieren-Tour bereits eindrucksvoll unter Beweis. Dass er den Etappensieg am Freitag noch haarscharf verpasst hat und den Belgiern Jasper Philipsen und Wout van Aert den Vortritt lassen musste, sei extrem ärgerlich gewesen, denn "ich hatte richtig geile Beine", sagte Ackermann. "Deshalb ärgert es mich umso mehr, dass ich da am Ende eingebaut werde, weil das wäre definitiv meine Zielgerade gewesen."
In den Pyrenäen stehen jetzt erst einmal die Classement-Fahrer im Mittelpunkt. Bei der Etappe am Dienstag soll es mit "seiner Zielgeraden" dann aber endlich klappen. Schließlich "ist bei der Tour alles möglich", hatte Pascal Ackermann schon vor dem Start prophezeit.