Niko Springer zeigte bei seiner Premiere im Londoner Alexandra Palace eine beeindruckende Leistung, musste sich in der ersten Runde aber dem Briten Scott Williams geschlagen geben.
Es wird vermutlich noch ein paar Tage dauern, bis Niko Springer dieses Spiel vollständig verarbeitet hat. Der gebürtige Mainzer begeisterte bei seiner WM-Premiere in London Fans und Experten, fürs Weiterkommen reichte es jedoch knapp nicht. In einem hochklassigen Duell verlor Springer in der ersten Runde gegen den Vorjahres-Halbfinalisten Scott Williams mit 1:3-Sätzen.
"Mir war es super-wichtig, die Leistung aus dem Training zur WM zu transportieren. Den Leuten zu zeigen, was ich eigentlich drauf habe, was ich spielen kann. Und nicht nur im Training, nicht nur auf dem Floor (ohne Zuschauer, Anm. d. Red.), sondern auch auf der größten Bühne der Welt. Das ist mir zum Teil gelungen, nur mit den Doppeln habe ich noch ein bisschen zu hadern", sagte Springer am Donnerstagabend nach dem ersten WM-Match seiner Karriere.
Niko Springer startet fulminant ins Spiel
Von Nervosität war bei Niko Springer von Beginn an nichts zu spüren. Die große Bühne, die vielen feiernden Fans, der prominente Gegner - alles keine Störfaktoren für den 24-Jährigen mit dem Darts-Spitznamen "Meenzer Bub". Bereits im ersten Leg des Spiels warf Springer seine erste 180, die maximale Ausbeute mit drei Darts. Zudem gewann er die ersten drei Legs und damit den ersten Satz.
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In der Folge steigerte sich Scott Williams, sodass sich ein Duell auf hohem Niveau entwickelte. Ein Duell, in dem es auf Kleinigkeiten ankam. Und die hatte Williams besser im Griff als Springer, der sich insgesamt zu viele Fehlwürfe auf die Doppelfelder leistete. Vor allem auf das Bullseye lief es nicht wie gewünscht aus Sicht des verbeamteten Justizfachwirts. "Scott hat es in den richtigen Momenten richtig gut gemacht. Ich habe ein paar Doppel verpasst. Das ist Darts. Das geht ganz schnell, und so ist das leider", analysierte Springer.
Niko Springer spielt fast 99 Punkte im Durchschnitt
Auch wenn nicht alles optimal lief für den Rheinhessen - die Statistik bei seinem WM-Debüt kann sich sehen lassen. Fast 99 Punkte im Durchschnitt mit drei Darts, sieben 180er, ein High-Finish von 110 Punkten. Dazu ein Satzgewinn gegen den Halbfinalisten der WM im vergangenen Jahr. "Im Gesamten gesehen habe ich schon ein gutes Spiel gemacht. Aber natürlich wäre ich gerne weitergekommen. Vielleicht nächstes oder übernächstes Jahr. Ich denke, ich habe noch viel vor mir. Ich genieße auf jeden Fall den Moment, auch wenn es mir gerade schwer fällt", so Springer.
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Neben Niko Springer verlor am Donnerstag auch der Saarländer Gabriel Clemens, der als gesetzter Spieler in der zweiten Runde starten durfte, sein erstes Match bei dieser WM (1:3 gegen Robert Owen). Weiterhin dabei sind Ricardo Pietreczko und der gebürtige Esslinger Kai Gotthardt, der nach seinem Überraschungssieg gegen Alan Soutar am Freitagnachmittag auf den Weltranglisten-Achten Stephen Bunting trifft. Noch nicht im Einsatz waren aus deutscher Sicht Florian Hempel und Martin Schindler.
Springer setzt stärkeren Fokus auf die Darts
Niko Springer wird die WM nur noch als Zuschauer verfolgen können. Danach will der "Meenzer Bub" aber wieder voll angreifen, sich als Inhaber einer sogenannten Tourcard regelmäßig mit den besten Spielern der Welt messen. So wie bei seiner WM-Premiere im Ally Pally, über die Springer sagt: "Das ist eine Sache, die ist unbeschreiblich. Die kann kann mir keiner mehr nehmen. Ich war bei der WM dabei und ich finde, ich habe mich gut verkauft. Ich habe bis zum bitteren Ende gekämpft. Ich nehme viel mit und vielleicht sieht man mich in näherer Zukunft hier nochmal."
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Der "Meenzer Bub" Niko Springer ist eines der größten Darts-Talente in Deutschland. Am Donnerstag (19.12.) wird der 24-Jährige erstmals ein Match bei der WM in London bestreiten.