Die Handballerinnen der SG BBM Bietigheim sind die erfolgreichste Mannschaft Deutschlands. Daran haben auch der Umzug und die Umbenennung in HB Ludwigsburg nichts geändert.
Wenn man den Handball-Nationalspielerinnen Antje Döll und Xenia Smits glaubt, hat sich nicht viel geändert. "Wir wollen alles gewinnen. Wir wollen Erster werden. Wir wollen die deutsche Meisterschaft", sagte Döll im Interview mit SWR Sport. Und ihre Mannschaftskapitänin Smits ergänzte: "Wir sind hier um Meisterschaften zu gewinnen."
Die hohen Ansprüche an ihr Team kommen nicht von ungefähr, ist man mit mehreren deutschen Meisterschaften, Pokalsiegen und sogar einem Europapokal-Triumph doch das erfolgreichste Team Deutschlands. Der Name von Dölls und Smits Verein: HB Ludwigsburg, bis letzten Sommer noch SG BBM Bietigheim.
Erster Titel als HB Ludwigsburg bereits unter Dach und Fach
Dass ein neuer Name, eine neue Stadt und ein neues Logo aber nichts an den Titel-Ambitionen von Döll, Smits und Co. ändern, stellten die Schwäbinnen zu Beginn der neuen Saison bereits im Supercup unter Beweis. Die deutschen Meisterinnen aus Ludwigsburg schlugen die Pokalsiegerinnen des TuS Metzingen deutlich und feierten den ersten Titel der Saison.
Handball | Supercup Sieg gegen TuS Metzingen! HB Ludwigsburg feiert Supercup-Gewinn
Im ersten Pflichtspiel unter neuem Namen hat die HB Ludwigsburg die TuS Metzingen geschlagen und sich in Düsseldorf den Supercup gesichert.
Eine weiterer Pokal für den prall gefüllten Trophäen-Schrank, der, so zumindest die Meinung bei der HB Ludwigsburg, beim Bürgermeister von Bietigheim nicht für genügend Wertschätzung sorgte. "Der Umzug basiert darauf, dass wir auch dieses Level halten wollen, auf diesem Niveau bleiben wollen. Dazu brauchen wir auch eine Stadt, die uns unterstützt. Wir brauchen eine Ballsporthalle. Das alles wurde in Bietigheim oft besprochen, aber leider nie umgesetzt", sagte Gerrit Witten, der Sportdirektor der HB Ludwigsburg, im Interview mit SWR Sport.
Und auch bei den Fans stieß der Kurs, den die Stadt Bietigheim in Bezug auf die SG BBM fuhr, auf wenig Gegenliebe. "Der springende Punkt war, dass wir in letzter Zeit das Gefühl hatten, dass wir in Bietigheim zum Schluss nicht mehr so richtig willkommen waren", sagte ein Anhänger des Teams im Gespräch mit SWR Sport.
Niederlage gegen Györi im Heim-Auftakt in der Champions League
Der Umzug sorgte aber auch bei manchen für Wehmut. So trauerte etwa Eberhard Bezner, der langjährige Hauptsponsor des Teams, der alten Heimat Bietigheim etwas hinter her. Der Umzug falle ihm schwer, sagte Bezner im Interview mit SWR Sport. "Aber wenn natürlich das Stadtoberhaupt der Stadt Bietigheim die Frage stellt 'Brauchen wir überhaupt Frauenhandball', dann gibt es praktisch keinen anderen Ausweg mehr."
Nun schreiben Antje Döll und ihre Mitspielerinnen die Geschichte der SG BBM Bietigheim in den Farben der HB Ludwigsburg weiter. Der Auftakt in der neuen Halle, der hochmodernen Ludwigsburger Arena, ließ bereits ahnen, dass die Stimmung und der Support von den Rängen, mindestens genau so stark sein wird, wie bisher.
Und das trotz einer Niederlage: Im Champions-League-Spiel gegen Györi ETO aus Ungarn gab es für die Ludwigsburgerinnen eine 26:31-Pleite. Trotzdem blickt die ehemalige SG BBM Bietigheim höchst zuversichtlich in die Zukunft als HB Ludwigsburg.