Der Bundesliga-Absteiger setzt sich im Viertelfinale des DHB-Pokals beim Ligakonkurrenten HSC 2000 Coburg durch und nimmt sensationell am Finalwochenende im April teil.
Was für ein Krimi: Der HBW Balingen-Weilstetten hat das Viertelfinale im DHB-Pokal beim HSC 2000 Coburg mit 38:33 (30:30; 15:17) nach Verlängerung gewonnen und steht als erster Zweitligist seit 26 Jahren im Final Four.
Der HBW kam gut ins Spiel, obwohl die Spielgemeinschaft schon früh drei Zeitstrafen kassiert hatte. Nach sieben Minuten stand es 5:5. Kurz darauf gingen die Balinger - zum vierten Mal in Unterzahl - nach einem abgefangenen Pass mit 6:5 in Führung.
Dann aber kamen die Gastgeber besser in die intensiv geführte Begegnung. In der 16. Minute ging der HSC erstmals mit zwei Treffern in Führung - 10:8 aus Sicht der Oberfranken. Balingen agierte nun zu fahrig im Angriff und zu nachlässig in der Defensive. In der 23. Minute war der Rückstand auf vier Tore angewachsen. Immerhin: Bis zur Pause waren die Gäste wieder in Schlagdistanz, lagen nur noch mit 15:17 hinten.
Krimi zwischen Coburg und Balingen-Weilstetten
Nach dem Wechsel waren die Balinger direkt im Spiel und kamen schnell zum Ausgleich, die Spannung in der ausverkauften Arena war zum Greifen. Bis in die Schlussphase blieb die Begegnung, in der mittlerweile der HBW die Führung übernommen hatte, offen.
Wenige Minuten vor dem Ende war Coburg bis auf einen Treffer herangekommen, bevor die Gastgeber in der 57. Minute ausglichen. Balingens Elias Huber scheiterte mit seinem Wurf an Petros Boukovinas. Im Gegenzug traf Coburg per Siebenmeter und ging erstmals seit der 40. Minute wieder in Führung.
Huber rettet den HBW in die Verlängerung
Der HBW setzte den nächsten Abschluss über das Tor und schienen bereits geschlagen, doch die Coburger vergaben die Entscheidung. Huber nahm sich 20 Sekunden vor dem Ende ein Herz und traf zum erneuten Ausgleich - Verlängerung.
Nach fünf Minuten durchatmen hatte der HBW das Momentum auf seiner Seite und setzte sich auf 34:30 ab. Den Gastgebern gelang im ersten Abschnitt der Verlängerung nicht ein einziges Tor. In der zweiten Halbzeit geriet der Sieg der Balinger nicht mehr in Gefahr. Was folgte, war grenzenloser Jubel bei Trainer Matti Flohr und seinem Team.
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Auf Heubergers und Roggischs Spuren
Der Halbfinaleinzug hat historische Dimensionen. Erstmals seit 1998 steht ein Zweitligist in der Runde der letzten vier. Damals war das Kunststück dem TuS Schutterwald aus dem Ortenaukreis gelungen. Mit damals dabei: Der spätere Bundestrainer Martin Heuberger als Coach und der junge Oliver Roggisch.
26 Jahre später steht der Bundesliga-Absteiger aus Balingen im Halbfinale von Köln und wird dort auf prominente Gegner treffen. Die drei weiteren Teilnehmer des Final Four am 12. und 13. April nächsten Jahres in Köln werden am Donnerstag ermittelt. Den Auftakt machen die Rhein-Neckar Löwen gegen den ThSV Eisenach und der THW Kiel gegen den VfL Gummersbach (beide 19.00 Uhr). Im Anschluss an die Partie der MT Melsungen gegen die SG Flensburg-Handewitt (20.00 Uhr) werden die Halbfinal-Begegnungen ausgelost.