Die Adler Mannheim und die Schwenninger Wild Wings treffen zum Start der neuen DEL-Saison aufeinander. Beide Teams stehen vor einer richtungsweisenden Spielzeit.
Auch in dieser Spielzeit sind die Adler Mannheim und die Schwenninger Wild Wings die baden-württembergischen Vertreter in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Das erste Aufeinandertreffen findet am Freitag in Mannheim (19:30 Uhr) statt. In der vergangenen Saison hatten beide Vereine das Viertelfinale der Playoffs erreicht. Ein Ergebnis, das für die Clubs unterschiedlichen Stellenwert hatte.
Mannheimer Aufbruchstimmung nach enttäuschender Saison
Die Mannheimer sind achtfacher deutscher Meister und gemeinhin mit hohen Ansprüchen unterwegs. Adler-Mäzen Daniel Hopp steckt viel Geld in den Verein, der Etat ist ligaweit Spitze, doch der letzte Titelgewinn liegt bereits fünf Jahre zurück. Somit war auch das Erreichen der Viertelfinal-Playoffs in der vergangenen Saison eine Enttäuschung.
Dallas Eakins soll die Kurpfälzer nun wieder ganz nach oben führen. Der US-Amerikaner wurde in der vergangenen Saison als neuer Trainer verpflichtet. Eakins konnte in seiner Doppelfunktion als Trainer und Manager sein Team weitestgehend nach eigenen Vorstellungen umbauen.
Für diese neue Saison wurden drei aktuelle Nationalspieler verpflichtet: Aus der Schweiz kam Verteidiger Tobias Fohrler, Shootingstar Lukas Kälble wurde vo Vizemeister Bremerhaven geholt - und dann ist da noch Marc Michaelis, der als neuer Kapitän bestimmt wurde.
Chefcoach Eakins sei "sehr inspirierend", sagt Michaelis im SWR-Interview. Er sei ein Trainer, für den man sich "gerne in Schüsse und Checks reinschmeißt". Er lebe für den Verein, anstatt Dinge vorzugeben. Das nehme die Mannschaft im Moment sehr gut an.
Meisterschafts-Ambitionen oder Demut in Mannheim?
Insofern scheint eine wichtige Grundlage für einen erneuten Angriff auf den Meistertitel gegeben zu sein. Doch vom Titel will Eakins nichts hören. Vorhersagen über die anstehende Saison seien schlicht unmöglich, da man noch nicht wisse, wie gut die anderen 13 Teams vorbereitet seien: "Ich konzentriere mich nur auf uns", sagt der 57-Jährige. Die Meisterschaft sei eine "Tagesmeisterschaft", es zähle immer nur die Leistung am Spieltag.
Schwenninger Saison mit größtem Erfolg seit Wiederaufstieg
Für die Wild Wings aus Schwenningen hatte das Erreichen des Playoff-Viertelfinals in der vergangenen Saison einen besonderen Stellenwert. Nach dem Wiederaufstieg in die DEL 2013 hatte man sich neun Jahre lang nicht für die Playoffs qualifizieren können, beendete die Spielzeiten meist auf den hinteren Tabellenplätzen.
Die Vorfreude auf die neue Saison ist in Schwenningen deutlich zu spüren. Beim Dauerkarten-Verkauf meldet der Verein Rekordzahlen, zu einem Testspiel in der heimischen Arena kamen über 4.000 Fans.
Aufgrund der erfolgreichen vergangenen Saison sind die Erwartungen in Schwenningen gestiegen. Dieser Druck ist laut Chefcoach Steve Walker aber ein Privileg. Schließlich zeige er, dass die Mannschaft vieles richtig gemacht habe: "Das ist es, was wir wollen. Wir wollen relevant sein."
Die Vorfreude auf das Derby ist groß
Die Vorfreude auf das Landesduell am Freitag ist bei beiden Vereinen enorm. Laut Marc Michaelis könne es die Mannheimer Mannschaft kaum erwarten, "nervös beim Spiel aufzulaufen". Er wünsche sich, dass die Mannschaft einfach Spaß habe und "lieber zu wild nach vorne rennt, als statisch und passiv irgendwo rumsteht".
Auch auf Schwenninger Seite ist die Euphorie spürbar. Geschäftsführer Stefan Wagner weiß, welche emotionale Bedeutung das Derby für die Anhänger der Wild Wings hat: "Es gibt drei Punkte wie in jedem anderen Spiel auch. Emotional ist es aber ein anderes Spiel. Mannheim ist unglaublich wichtig für uns und für das gesamte Umfeld."
Die Schwenninger haben allen Grund, selbstbewusst nach Mannheim zu fahren. In der vergangenen Saison holten die Wild Wings in den Derbys elf von 12 möglichen Punkten. Dabei wurden beide Auswärtsspiele in der SAP-Arena gewonnen.