Wahl zum Sporthelden 2024: Jens Barnack

Jens Barnack: Topleistung trotz Transplantation

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Autor/in
Marius Zimmermann

Menschen wie Jens Barnack machen Mut: Der 43-Jährige musste sich einer Lebertransplantation unterziehen. Trotz des schweren Eingriffs ist er sportlich aktiv und erfolgreich.

18 Jahre ist es mittlerweile her, seit sich das Leben von Jens Barnack extrem verändert hat. Bei einer Blutbild-Untersuchung stellte sein Hausarzt zu hohe Leberwerte fest und überwies ihn an die Uniklinik Homburg. Dort bekam der Kuseler die Diagnose PSC, eine Autoimmun-Erkrankung der Leber. Der Zustand des gelernten Elektrikers verschlimmerte sich zunehmend, und 2018 war es dann soweit: Der damals 37-Jährige musste sich im Dezember einer Lebertransplantation unterziehen.

Es folgten schwere Monate, Barnack magerte auf 43 Kilo ab. "Dann hat meine Frau jeden Tag extra für mich gekocht, weil ich das Krankenhausessen so gar nicht mochte", erinnert er sich. Nach und nach ging es aufwärts. In der Reha war er noch so schwach, dass er keine Treppen laufen konnte. Doch 2019 hatte er sich aus dem Tief herausgekämpft, er war wieder fit und fühlte sich körperlich in der Lage für neue Herausforderungen.

Jens Barnack schließt sich TransDia an

Barnack recherchierte im Internet und fand "TransDia", den Sportverein für Dialyse- und Transplantationspatienten. Dort geht es neben dem Sport auch um den Austausch der Betroffenen untereinander, um soziale Kontakte und wichtige Informationen zu den Themen Dialyse und Transplantation. Für Jens Barnack gute Argumente, um sich dem Verein anzuschließen. Und es hat sich gelohnt. "Sport gibt einem ein besseres Körpergefühl. Statt auf der Coach zu versauen, fühlt man sich nach dem Sport wirklich gut", beschreibt Barnack.

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Zahlreiche Medaillen für Jens Barnack

2022 wollte er sich auch seinem ersten Wettkampf stellen, den Deutsche Meisterschaften für Organtransplantierte. Doch Corona machte ihm einen Strich durch die Rechnung. "Das war wirklich schade. Es war alles schon geplant", erinnert er sich.

Doch zwei Jahre später war es dann soweit: Er wurde Deutscher Meister im 100-Meter-Sprint. Bei den europäischen Wettkämpfen für Organtransplantierte und Dialysepatienten im Juli dieses Jahres lief es für ihn noch besser. Er sicherte sich einen kompletten Medaillensatz mit dem Europameistertiteln im 100-Meter-Sprint und im Mannschaftsdart, der Vize-Europameisterschaft im Weitsprung und der Bronzemedaille im Einzeldart. Diese sportlichen Erfolge bedeuten Barnack viel, aber im Vordergrund stehen der soziale Austausch und die gegenseitige Unterstützung innerhalb der TransDia-Gemeinschaft.

Barnacks Apell: "Treibt Sport!"

Derzeit trainiert Barnack noch etwa zwei Mal pro Woche, vor der EM war es drei Mal. Sein großes Ziel sind die Weltmeisterschaften in Dresden im nächsten Jahr. Da will er unbedingt hin, obwohl oder auch gerade weil sein Körper es ihm schwer macht. Trotz neuer Leber ist seine Erkrankung zurückgekehrt. "Ich werde mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine weitere Transplantation brauchen", weiß Barnack und schließt mit einem Apell an alle Menschen, egal ob gesund oder krank: "Ich kann jedem nur raten, Sport zu treiben. Mit Sport fühlt man sich besser und er hilft, den Körper fit zu halten."

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