Nach einem schwachen Start siegt ratiopharm Ulm souverän in Rostock 96:71. Das letzte Viertel wird zu einer Machtdemonstration des Deutschen Meisters.
Die peinliche Hinspielniederlage hatten die Ulmer nicht vergessen, als sie zuhause gegen den Außenseiter von der Ostsee 107 Punkte eingeschenkt bekamen. Doch zunächst sieht es noch nicht nach Revanche aus. Ulm startet viel zu passiv, ja fast schon schläfrig in die Partie, liegt schnell 0:7 zurück. Die Rostocker, die gegen den Abstieg kämpfen, gehen engagiert zur Sache. Würden die Seawolves nicht auch noch viele gute Wurfgelegenheit ungenutzt lassen, könnte der Ulmer Rückstand höher als nur 15:21 sein. Bei dem sonst offensiv so starken deutschen Meister läuft im Angriff noch nicht viel. Auch die drei Ulmer Freiwürfe gehen alle daneben.
Nach zehn Minuten läuft der Offensivmotor von ratiopharm Ulm
Doch am Anfang des zweiten Abschnitts beginnt der Ulmer Offensivmotor zu laufen. Nach drei Minuten gleicht Georginho de Paula mit einem Korbleger im Schnellangriff aus (23:23). Kurz darauf sorgt der Aufbauspieler mit einem Dreier für die erste Ulmer Führung. Die Verteidigung wird aggressiver. Nach schwachen Trefferquoten am Anfang fallen beim ratiopharm-Team jetzt die Distanzwürfe. Juan Nunez jubelt über einen Dreier mit der Halbzeitsirene, doch der Treffer kommt einen Bruchteil einer Sekunde zu spät. Es bleibt beim 43:36 für Ulm zur Pause.
Spektakuläre Szenen von Williams und Alston
Die zweite Hälfte wird zunächst zur Show der beiden Topstars. Der Ulmer Center Trevion Willams holt schnell schon seinen zehnten Rebound. Der Rostocker Topscorer Derrick Alston stopft den Ball spektakulär über Karim Jallow in die Reuse. Dann ein weiter Dreier von Alston, gefolgt von einem einhändigen Dunking von Williams. Mitte des dritten Viertels kommt Alston auf 15 Punkte, Williams auf 19. Trotz einer zwischenzeitlichen 14-Punkte-Führung für Ulm lassen sich die wackeren Rostocker noch nicht abschütteln. Zum Viertelende liegt der Meister 67:60 in Front.
Ratiopharm Ulm mit 17:0-Lauf im Schlussabschnitt
Das letzte Viertel gerät zur Machtdemonstration des Deutschen Meisters. Die druckvolle Verteidigung gestattet den Seawolves keine einfachen Würfe mehr. Den Ulmern gelingt ein eindrucksvoller 17:0-Lauf. Obwohl die Rostocker stets weiter kämpfen, will bei ihnen der Ball einfach nicht mehr in den Korb. Am Ende präsentiert sich ratiopharm Ulm weiter in Topform, holt den vierten Sieg in Folge, gewinnt klar 96:71. Die Ulmer festigen ihre gute Ausgangsposition für die Playoffs und stehen aktuell in der BBL auf Rang fünf.