Ausgerechnet gegen ihren ehemaligen Meistertrainer Anton Gavel verlieren die Ulmer Basketballer ihr erstes Spiel. In letzter Sekunde unterliegt Ulm den Bamberg Baskets 100:103.
Was für ein Krimi, was für ein Drama! Zwei Sekunden vor Ende gleicht Marcio Santos für Ulm zum 100:100 aus. Doch den Bambergern gelingt mit einem Dreier von Ronaldo Segu mit der Schlusssirene der Siegtreffer. So ist es ausgerechnet der Ex-Ulmer Meistertrainer Gavel, der mit seinem neuen Team den ratiopharm-Korbjägern die erste Niederlage in dieser Saison zufügt. Die Ulmer sind damit im BBL-Pokal ausgeschieden.
Dabei starten die Ulmer auswärts in Bamberg mit viel Tempo und Dominanz ins Spiel. Während die Hausherren in den ersten Minuten noch etwas fahrig wirken, zündet das ratiopharm-Team bereits ein Offensivfeuerwerk. Zum Beispiel Alfonso Plummer, der allein im ersten Abschnit drei Dreier trifft. Nach dem ersten Viertel führen die Gäste 31:21.
Im zweiten Abschnitt läuft es nach wir vor nicht nach dem Geschmack von Bamberg-Trainer Gavel, der in seinen Ulmer Zeiten so viel Wert auf Verteidigung gelegt hatte. Denn die Ulmer sind von seinen Männern kaum aufzuhalten. Justinian Jessup fängt einen Bamberger Pass ab, gibt Gas und erhöht per Korbleger auf 40:25 für Ulm. Gavel muss die Auszeit nehmen, um mehr Defensive einzufordern. Das klappt auch. Die Ulmer Würfe werden schwieriger. Bamberg holt auf. Zur Halbzeit führen die Gäste noch mit fünf Zählern 51:46.
Ulm tut sich zunehmend schwer
Nach der Bamberger Aufholjagd fordert der Ulmer Trainer Ty Harrelson von seinem Team in der Pause mehr Zusammenspiel ein. Doch die Franken haben einen enormen Kampfgeist, provozieren bei den ratiopharm-Korbjägern Fehler, und Ulm gerät zum ersten Mal in Rückstand (62:63). Vor allem den kleinen schnellen Ronaldo Segu bei Bamberg zu stoppen, fällt schwer. Das Pokalspiel ist zwar nicht mehr schön, aber nach drei Vierteln sehr spannend. 69:71 aus Ulmer Sicht.
Spannung pur: Ausgleich 2,4 Sekunden vor Ende
Im Schlussviertel hat Ulm zunächst eine offensive Flaute, gerät nach dem vierten Distanztreffer des Bambergers Kevin Wohrath mit sechs Punkten in Rückstand (72:78). Doch zum Ende hin wird es wieder knapp. Ein Pokalspiel auf Messers Schneide. Sieben Sekunden vor Schluss verkürzt Ben Saraf für Ulm auf 98:99. Kyle Lofton trifft anschließend für die Baskets nur einen Freiwurf. Marcio Santos gleicht für Ulm bei 2,4 Sekunden Restzeit aus (100:100).
Es riecht nach Verlängerung. Anton Gavel nimmt eine Auszeit, bespricht die Taktik mit seinen Mannen. Ronaldo Segu wirft für Bamberg ein, erhält den Ball sofort zurück, und drückt frei von der Dreierlinie ab. Sieg für Bamberg. Ulm ist aus dem deutschen Pokalwettbewerb ausgeschieden.