Vier Spieler des VfB Stuttgart stehen im deutschen EM-Aufgebot. Für sie ist die Begegnung mit Ungarn ein Heimspiel, es könnte aber auch ein Abschied sein.
Die Stars des VfB Stuttgart um Deniz Undav und Maximilian Mittelstädt fiebern ihrem EM-Heimspiel entgegen, doch es könnte auch ein Abschied werden. Der Wunsch von Undav, mit der in der vergangenen Saison groß aufspielenden Mannschaft der Schwaben unverändert "in die neue Saison zu gehen", erfüllt sich jedenfalls nicht.
Mit Hiroki Ito (zum FC Bayern) steht bereits der erste Abgang fest - und auch die Nationalspieler könnten sich bald in alle Winde zerstreuen. "Sicher", betont auch Undav, "ist im Leben nichts." Der 27 Jahre alte Offensivspieler würde zwar gerne beim VfB und Erfolgstrainer Sebastian Hoeneß bleiben, er war in der vergangenen Saison aber nur von Brighton and Hove Albion ausgeliehen. Der VfB besitzt eine Kaufoption in Höhe von gut 20 Millionen Euro, laut übereinstimmenden Medienberichten soll der Klub aus der Premier League aber eine Rückkaufklausel besitzen, die um die 25 Millionen Euro liegen soll.
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VfB-Profis sind heiß begehrt
Auch der Verbleib von Waldemar Anton und Chris Führich ist mehr als fraglich. Nach Innenverteidiger Anton haben Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen ihre Fühler ausgestreckt. Der 27-Jährige könnte beim Doublesieger Jonathan Tah ersetzen, der sich mit dem FC Bayern bereits einig sein soll. Flügelspieler Führich hat ebenfalls die Aufmerksamkeit der Münchner geweckt, auch Dortmund ist interessiert.
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"Ich freue mich natürlich darüber und bin stolz darauf, weil ich die andere Seite ja auch erlebt habe", sagt der 26-Jährige, dessen Karriere nur langsam in Schwung kam. Er stellt vor dem zweiten EM-Gruppenspiel in der Arena Stuttgart am Mittwoch gegen Ungarn (18 Uhr im Ersten und im Liveticker und Audiostream auf sportschau.de) aber auch klar, dass "wir hier bei der der Nationalmannschaft" sind. Der volle Fokus liege auf der EM, die er genießen wolle.
DFB: Nagelsmann glaubt nicht an große Ablenkung
Das hört auch Julian Nagelsmann gerne. "Ich habe nicht das Gefühl, dass es ablenkt und Unruhe bringt", sagt der Bundestrainer am Dienstagabend über die Transfergerüchte. Doch die Störgeräusche bleiben. Einzig die Zukunft von Maximilian Mittelstädt scheint sicher in Stuttgart zu liegen.
Dass die so erfolgreiche Mannschaft auseinander bricht, bereitet aber auch dem bei Nagelsmann gesetzten Linksverteidiger Sorgen. Mit Führich verstehe er sich auf seiner Seite schließlich "blind". Zudem ist sich der 27-Jährige bewusst, dass die Champions League in der neuen Spielzeit aufgrund der größeren Belastung Fluch und Segen zugleich sein kann. "So schnell, wie es nach oben geht, kann es auch wieder nach unten gehen", warnt Mittelstädt.
Maxi Mittelstädt: "Sind extrem zusammengewachsen"
Der Linksverteidiger hofft, dass der VfB personell wie sportlich in der Spur bleibt. "Ich kann nur sagen, dass wir eine sehr erfolgreiche Saison gespielt haben. Nicht nur auf dem Platz, auch als Team sind wir extrem zusammengewachsen", sagte er auf Pressekonferenz vor dem EM-Spiel gegen Ungarn. Trotzdem hat er Verständnis dafür, dass sich Kollegen mit Entscheidungen für die Zukunft auseinandersetzen. "Wie die (...) am Ende aussehen, kann ich auch nicht sagen." Mittelstädt fände es "persönlich schade", sollte der VfB nach Ito weitere Profis verlieren.
Für die VfB-Spieler ging es am Dienstag nach dem Training mit dem Bus erst einmal in die sportliche Heimat - und zumindest mit der Nationalmannschaft muss es nicht der letzte Besuch sein: Als Gruppensieger würde die DFB-Auswahl ein mögliches Viertelfinale ebenfalls in Stuttgart bestreiten. Zudem stellte ihnen Nagelsmann einen Einsatz in Aussicht. "Wenn wir einen Gimmick verteilen können, dann ist das im Bereich des Möglichen, wenn alle Rahmenbedingungen passen", so der 36-Jährige.