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Fredi Bobic: Deshalb funktionierte das "magische Dreieck" des VfB so gut

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Autor/in
Kersten Eichhorn

Der Ex-Torjäger und -Sportvorstand des VfB Stuttgart, Fredi Bobic, lässt Erinnerungen an das "magische Dreieck" wach werden.

Die Bundesliga hat in ihrer langen Zeit viele Begriffe für einzelne Spieler geprägt: Es gab den "Kaiser" Franz Beckenbauer, den "Bomber" Gerd Müller, den "treuen Charly" Karl-Heinz Körbel oder auch den "Titan" Oliver Kahn.

Eine ganz eigene, unvergleichliche Marke und Begrifflichkeit war auch das sogenannte "magische Dreieck" des VfB Stuttgart. Dahinter verbarg sich das einstige Spieler-Trio Fredi Bobic, Giovane Elber und Krassimir Balakov. Die drei kongenialen Offensivspieler der Schwaben rockten Mitte der 90er zwei Jahre lang die Bundesliga: Fredi Bobic, der robuste Draufgänger ganz vorne im Angriff, daneben der quirlige und schlitzohrige Brasilianer Elber, dahinter der geniale Spielmacher und Vorlagengeber Krassimir Balakov aus Bulgarien.

Noch heute, rund 30 Jahre danach, erinnern sich viele VfB-Fans mit glänzenden Augen an die damalige Hoch-Zeit des spielstarken und treffsicheren Trios im Stuttgarter Fußball: Elber, Bobic, Balakov - zwei Jahre einfach nicht zu stoppen!

Alles begann 1994: Bobic und Elber kamen zum VfB Stuttgart

"Das war eine herausragende Phase", erinnert sich Bobic im Gespräch mit SWR Sport überaus gerne an die erfolgreiche Zeit zurück, die im Sommer 1994 mit seiner Rückkehr von den Stuttgarter Kickers zum großen Stadtrivalen VfB und der gleichzeitigen Verpflichtung von Elber von den Grasshoppers aus Zürich eingeleitet wurde. Die jungen Stürmer - beide 22 Jahre alt - und der 1995 von Sporting Lissabon geholte, routinierte Taktgeber Balakov hatten sich gesucht und gefunden, schossen fortan zwei Jahre lang Tore am laufenden Band für die Schwaben.

"Wir haben völlig zügellos gespielt", beschreibt Bobic den unkonventionellen Stil des Trios, "unsere damaligen Trainer Rolf Fringer und Jogi Löw haben uns einfach spielen und machen lassen, ohne größeren Druck". Die drei Jungs begeisterten die Bundesliga-Fans nicht nur beim VfB. Und irgendwann hatte die Stuttgarter Ausgabe der "Bild-Zeitung" den Begriff des "magischen Dreiecks" in ihren Schlagzeilen kreiert. Eine perfekte Beschreibung.

1996 das Highlight-Jahr von Fredi Bobic

Vor allem die erste Saison 1995/96 war für den Mittelstürmer Bobic neben Elber und Balakov außerordentlich erfolgreich. Er wurde mit 17 Treffern, darunter auch ein Fallrückzieher als "Tor des Monats Mai" gegen den KSC, Torschützenkönig der Bundesliga. Elber traf 16 Mal ins Tor. Und nicht nur das: Nach Ende der Saison holte Bobic mit dem Team von Bundestrainer Berti Vogts in England den Europameistertitel.

"Fredi hatte ein unglaubliches Positionsgefühl und er konnte wahnsinnig gut vorausdenken", weiß Balakov im Gespräch mit SWR Sport heute noch von den ausgeprägten Stärken zu berichten, "und wenn er den Ball bekommen hat, dann war das zu 99 Prozent ein Tor". Bobics Spezialität: One Touch. Die Direktabnahmen vor dem Gehäuse.

Im Mai 1997 folgte als sportlicher Sahneklecks der Ära des "magischen Dreiecks" noch der Gewinn des DFB-Pokals in Berlin. Beim 2:0 gegen Energie Cottbus schoss Sturmpartner Elber beide Tore. "Wir hatten damals einfach eine coole Truppe", schwärmt Bobic vom Stuttgarter Teamgefüge, "die anderen Jungs haben für uns viele Meter gemacht". Spieler wie Verlaat, Berthold, Poschner, Haber und wie sie alle hießen. In der Saison 1996/97 hatte das "magische Dreieck" 49 Bundesligatore geschossen, belegte die Ränge eins, zwei und vier in der Topscorer-Liste.

1997 war Schluss mit den magischen Momenten

Das weckte andernorts Begehrlichkeiten. Nach dem Pokal-Triumph war leider viel zu früh Schluss mit den magischen Momenten des Toremacher-Trios, das nur zwei Saisons gemeinsam tanzte. Elber wechselte im Sommer 1997 zum FC Bayern nach München. Der Brasilianer hatte bis zu seinem Weggang für den VfB 41 Treffer erzielt.

Das "magische Dreieck" war damit Geschichte. 1999 folgte nach 69 Treffern im Trikot mit dem roten Brustring auch der Wechsel von Bobic zu Borussia Dortmund. Balakov wiederum beendete 2003 in Stuttgart seine erfolgreiche Spielerkarriere.

Gute Freunde aber sind die drei "magischen Jungs" geblieben, ebenso die Erinnerung an zwei tolle gemeinsame Jahre: "Wir verstehen uns privat auch heute noch super", sagt Bobic knapp 30 Jahre später. Und den Begriff des "magischen Dreiecks" haben sie geprägt für die Ewigkeit in der Fußball-Bundesliga.

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Kersten Eichhorn