Spieler und Trainer des VfB Stuttgart finden nach der Abreibung beim serbischen Meister deutliche Worte. Auch zu Stuttgarts Leihgabe und Spieler des Abends Silas.
Sebastian Hoeneß war am vergangenen Mittwochabend bedient. "Wir sind sehr enttäuscht und sauer über unseren Auftritt", sagte der VfB-Trainer in der Pressekonferenz nach der 5:1-Niederlage in Belgrad. "Wir hatten die Chance, uns in eine bessere Position zu bringen, aber das haben wir versäumt."
Auch Angelo Stiller zeigte sich mehr als unzufrieden. "Wir haben einfache Fehler gemacht und nicht gut gespielt. Die Führung sollte eigentlich beflügeln, aber so war das auch in der Höhe verdient. Das war heute gar nichts", sagte Stiller bei "DAZN" nach dem Spiel.
Dabei hatte alles erstmal gut angefangen: In der fünften Minute traf Ermedin Demirovic zum ersten Mal in der Champions League. Dieser Frühstart wurde dem VfB vermutlich zum Verhängnis. "Möglicherweise war es das erste Tor, dass uns in eine Situation gebracht hat, in der wir dachten, das geht womöglich mit etwas weniger", sagte Sebastian Hoeneß nach dem Spiel. Er wisse nicht ob "wir die Situation falsch eingeschätzt haben."
Bester Stuttgarter auf dem Feld: Silas
Ausgerechnet der ausgeliehene Stuttgarter Spieler Silas ebnete seinem Team mit dem Tor zum zwischenzeitlichen 1:1 den Weg zum letztlich überraschend deutlichen ersten Sieg im laufenden Wettbewerb.
Für Fabian Wohlgemuth war es "die klassische Fußball-Geschichte". Gerade an diesem Abend habe Silas "eines der Spiele seines Lebens" gemacht, sagte der Sportvorstand des VfB Stuttgart. Silas ist derzeit vom schwäbischen Fußball-Bundesligisten an den serbischen Meister ausgeliehen.
Auch sonst gehörte der 26-Jährige zu den auffälligsten Spielern der Gastgeber. "Er macht hier eine gute Entwicklung", sagte Wohlgemuth über den Kongolesen. "Er hat noch eine halbe Saison vor sich und dann werden wir gemeinsam - auch mit Belgrad - entscheiden, wie es weitergeht."
Gegen Bern nun unter Druck
Nachdem es in der Bundesliga für den VfB am Samstag in Bremen direkt weitergeht, folgt das nächste Champions League Spiel in knapp zwei Wochen. Und da ist für Hoeneß klar: "Jetzt haben wir uns in eine Situation gebracht, in der du Punkten musst."
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Nächster Europapokal-Gegner sind am 11. Dezember die Young Boys Bern aus der Schweiz. Danach folgen für den VfB noch zwei Spiele in der Gruppenphase der Champions League gegen Slovan Bratislava und Paris Saint Germain.
Für Sebastian Hoeneß ist mit dem Blick Voraus eines klar: "Mit diesem Spiel heute ist die Chance weitere Champions-League-Spiele zu spielen, nicht vertan, aber klar ist, dass wir uns so einen Auftritt nicht mehr erlauben dürfen."
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