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VfB Stuttgart: Millionenspiel Champions League als Turbo für die Kaderplanung?

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Autor/in
Thomas Bareiß

Der VfB Stuttgart spielt in der nächsten Saison in der Champions League. Stellt sich nur die Frage, ob Sportdirektor Fabian Wohlgemuth dafür den Kader zusammenhalten kann?

Völlig verdient geht der VfB Stuttgart in der nächsten Spielzeit auf die königliche Reise quer durch Europa. Stellt sich nur bereits jetzt die Frage, ob der VfB seinen Kader dafür zusammenhalten kann? Schließlich hat sich der ein oder andere Spieler mit Vehemenz in den Focus nationaler wie internationaler Top-Klubs gespielt. "Wir müssen schon sehr genau hinschauen wo wir unser Geld einsetzen", so Fabian Wohlgemuth. Der Spielraum des VfB-Sportdirektors, der am Sonntagabend Studiogast bei SWR Sport war, wird dabei zum Glück von der Antrittsgage (18,6 Millionen Euro) für die Champions-League erweitert. Aktuell ist der VfB auf einem vielversprechendem Weg. Die Verträge mit Torhüter Alexander Nübel (weitere Leihe vom FC Bayern), Kapitän und Abwehrchef Waldemar Anton, Abwehrspieler Pascal Stenzel und Spielmacher Enzo Millot wurden bereits verlängert.

Das würde der VfB Stuttgart in der Champions League bekommen
Mögliche Einnahmen VfB in der Champions League

Trainer Sebastian Hoeneß: der Baumeister der Erfolgs

Auf die Frage von SWR-Sport-Moderator Tom Bartels an Studiogast Fabian Wohlgemuth, ob die Verlängerung des Vertrags mit Trainer Sebastian Hoeneß das Wichtigste gewesen sei, antwortet der VfB-Sportdirektor ohne lange nachzudenken: "Ja offensichtlich. Vieles geht von ihm aus. Die Spieler vertrauen ihm, die Spieler folgen ihm. Er hat direkt bei seinem Einstieg das Umfeld und die Mannschaft mitgenommen." Hoeneß hatte den VfB im April 2023 übernommen. Anfang März hat der VfB Stuttgart den Vertrag mit seinem Erfolgstrainer vorzeitig um zwei weitere Jahre verlängert. Die Vereinbarung mit dem 41-Jährigen, der damals auch als Kandidat für die Nachfolge von Thomas Tuchel beim FC Bayern München galt, läuft nun bis 2027. Ob die aktuelle Entwicklung beim FCB daran etwas ändern könnte? Schwer vorstellbar. "Wir hatten bei der Vertragsverlängerung eine Idee und Basti hatte die auch," so Wohlgemuth bei SWR Sport.

Chris Führich: der Tempo-Dribbler

Chris Führich hat sich beim VfB Stuttgart zum Nationalspieler (drei Einsätze) entwickelt. Sein Vertrag in Stuttgart läuft bis Sommer 2028. Laut transfermarkt.de hat er in seiner Zeit beim VfB seinen aktuellen Marktwert (25 Millionen Euro) versechsfacht. Angeblich soll er in seinem Vertrag eine Ausstiegsklausel verankert haben. Nach diversen Medienberichten, könnte man ihn für rund 25 Millionen Euro loseisen. Eine Summe die zu stemmen, beispielsweise für den FC Bayern München ein Leichtes wäre. Für den deutschen Rekordmeister zu spielen ist angeblich ein Traum des Linksaußen. "Führich geht doch zu den Bayern," so versuchte Tom Bartels Fabian Wohlgemuth zu locken. Der VfB Sportdirektor ging sofort ins verbale Gegenpressing: "Dann wissen Sie das besser als ich, wenn Sie die Kaderplanung von Bayern kennen? Ich höre das zum ersten Mal heute." Tendenz: fifty:fifty.

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Serhou Guirassy: der Goalgetter des VfB

Vertraglich gebunden ist der Top-Stürmer der Schwaben noch bis Sommer 2026. Mit seinen bislang 25 Toren hat er so oft getroffen wie kein VfB-Profi in einer Spielzeit der Bundesliga zuvor. Keine Frage, der Nationalspieler Guineas spielt eine herausragende Saison, die natürlich Begehrlichkeiten weckt. "Serhou ist jetzt 28, ist jetzt die dritte Transferperiode hintereinander bei uns geblieben. Er kennt die Vorzüge des Vereins," hofft Wohlgemuth auf einen Verbleib des Torgaranten. Die Zukunft des Umworbenen am Neckar ist aber völlig offen. Dank einer Ausstiegsklausel könnte der Guineer den VfB in diesem Sommer verlassen. Das Argument Champions-League mit dem VfB spielen, sticht bei Interessent Borussia Dortmund und bei den englischen Top-Klubs nicht. Tendenz: Seine Zeit beim VfB läuft im Sommer ab.

Deniz Undav: der Stimmungsmacher in der Kabine

Der Neu-Nationalspieler ist nach dem 32. Spieltag mit 18 Toren der treffsicherste deutsche Stürmer in der Bundesliga. Bis Ende Juni ist der 27-Jährige vom englischen Premier-League-Klub Brighton & Hove Albion ausgeliehen. Weil der VfB sich für die Champions-League qualifiziert hat, soll angeblich die Kaufoption, die mit Brighton & Hove Albion vereinbart wurde, rund 20 Millionen Euro betragen. "Wichtig für die Kabine - Stimmungsmacher trotzdem selbstkritisch. Wir werden Champions-League-Einnahmen generieren und wir wären nicht in Gesprächen, wenn wir uns das nicht leisten können," kommentiert Wohlgemuth die Verhandlungen. Tendenz: Deniz Undav bleibt.

Jamie Leweling: der Außenbahn-Sprinter

In den bislang 32 Saisonspielen kam der Außenstürmer immer zum Einsätz und hat sich zu einer verlässlichen Größe im Kader entwickelt. "Er hat eine extreme Entwicklung in dieser Saison gemacht. Hat irgendwann angefangen Tore zu schießen. Auch da haben wir eine Kaufoption. Die Wahrscheinlichkeit ist mehr als da," verrät Wohlgemuth. Wer den 23-Jährigen im Heimspiel gegen den FC Bayern München gesehen hat, kann das auch voll und ganz verstehen. Bis zum Sommer ist Jamie Leweling noch von Union Berlin ausgeliehen. Tendenz: die Kaufoption wird gezogen und Leweling bleibt beim VfB Stuttgart.

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Thomas Bareiß