Der VfB Stuttgart entscheidet das Spitzenspiel bei Borussia Dortmund für sich. Es ist das nächste Kapitel einer bemerkenswerten Saison der Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß.
Die märchenhafte Saison des VfB Stuttgart geht weiter. Nach dem 1:0 (0:0) bei Borussia Dortmund dürfen die Schwaben mehr denn je von der Champions League träumen. Durch den fünften Bundesliga-Auswärtssieg in Serie beträgt der Vorsprung des Tabellendritten auf den BVB nun bereits sieben Zähler. Klar ist, dass der VfB nächste Saison international spielen wird. Die Stuttgarter können nicht mehr schlechter als Platz sechs abschneiden. Es war bereits der dritte VfB-Sieg gegen Dortmund in dieser Saison. In der Hinrunde gewann Stuttgart mit 2:1, im Achtelfinale des DFB-Pokals hieß es 2:0.
Von einem Lieblingsgegner wollte Hoeneß nach dem Spiel dennoch nichts wissen. "Das ist unglaublich. Gerade gegen die Dortmunder, die jetzt wieder richtig gut unterwegs waren", sagte er im ARD-Interview. "Sie haben einfach Wucht. Und das haben wir heute auch gespürt. Das mussten wir überstehen. Aber trotzdem: Ich denke, der Sieg geht in Ordnung."
Guirassy trifft immer weiter für den VfB
Eine Woche nach dem 3:3 gegen den 1. FC Heidenheim lieferten sich die Stuttgarter ein intensives Spiel mit dem BVB. Lange Zeit hatte man das Gefühl, die ausgeglichene Begegnung könnte mit einer Punkteteilung enden.
In der 64. Minute aber schlugen die Schwaben dann eiskalt zu. Ein Pass von Emre Can wurde abgefangen. Über mehrere Stationen ging es ganz schnell nach vorne zu Jamie Leweling. Dessen Querpass drosch Serhou Guirassy zum Tor des Tages ins kurze Eck. BVB-Keeper Gregor Kobel war noch dran, konnte den 24. Saisontreffer des Angreifers aber nicht verhindern. Damit egalisierte der 28-Jährige den VfB-Bestwert für Tore in einer Spielzeit von Mario Gomez aus der Saison 2008/2009. Der ehemalige Nationalspieler Gomez kam in seiner Rekordsaison auf 32 Einsätze. Guirassy bestritt in dieser Saison bislang lediglich 21 Spiele für die Stuttgarter.
VfB bringt den Sieg beim BVB über die Zeit
In der Schlussphase inklusive neun Minuten Nachspielzeit drängte der BVB mit Macht auf den Ausgleich. Doch der VfB hielt dem Druck stand. Und hatte Glück, dass Nico Schlotterbeck den Ball in der 80. Minute aus kurzer Distanz völlig freistehend über das Tor jagte. "Wir mussten am Ende zwei, drei Situationen überstehen. Das ist aber normal gegen Dortmund", sagte Hoeneß, der seinem Team einmal mehr "eine gute Performance" attestierte.
Durch den Sieg schließen die Schwaben zum FC Bayern auf, der am Samstagnachmittag sensationell mit 2:3 beim 1. FC Heidenheim verloren hatte. Damit ist für das Hoeneß-Team sogar die Vizemeisterschaft möglich. "Das interessiert mich wirklich überhaupt nicht. Für uns ist es wichtig, dass wir einen Konkurrenten um die ersten vier Plätze auf Abstand halten", sagte Hoeneß. "Das kann man schon sagen, dass es jetzt um Champions League oder Europa League geht. Und in der Konstellation, die wir haben, wollen wir natürlich alles."
Nächster Gegner ist am kommenden Samstag Eintracht Frankfurt (18:30 Uhr im Liveticker und Audiostream auf sportschau.de).