Fußball | 2. Bundesliga

So will Außenseiter Ulm den 1.FC Nürnberg schlagen

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Autor/in
Kersten Eichhorn und Jürgen Klotz

Am Samstag (13.00 Uhr) empfängt der SSV Ulm 1846 im Donaustadion den Altmeister 1.FC Nürnberg. Die Spatzen wollen dabei endlich den ersten Saisonsieg einfahren.

Am Samstag soll das lange Warten ein Ende haben. Das Warten auf den ersten Dreier in dieser Zweitligasaison. Gleich zweimal sind die Ulmer in ihren Heimspielen knapp am Sieg vorbeigeschrammt, zweimal war es fast ähnlich: Lange gegen große Namen prima mitgehalten, jeweils 1:0 geführt, am Ende aber gegen den 1.FC Kaiserslautern und gegen Fortuna Düsseldorf zweimal knapp mit 1:2 verloren.


Zum dritten Mal im dritten Heimspiel steht ein großer Name vor der Tür des Donaustadions, gegen Altmeister 1.FC Nürnberg geht der SSV 1846 einmal mehr als Außenseiter ins Spiel. Nichts Neues für den Ulmer Trainer: "Das ist wie in jedem Zweitligaspiel", lacht Thomas Wörle gegenüber SWR Sport über den Umstand, dass der Neuling eben zu den eher Kleinen in der Liga zählt, "wir haben aber gegen Lautern und Düsseldorf gezeigt, dass das nicht viel zu bedeuten hat. Wenn wir unsere Wucht gemeinsam mit den Fans auf den Platz bekommen, dann können wir auch gegen solche Gegner in der Lage sein, sie vor Probleme zu stellen und sogar zu punkten".

Weltmeister Miro Klose zu Gast in Ulm

Die Unterstützung der euphorischen Fans an der Donau, ein eminent wichtiger Faktor im Kampf um den Premieren-Heimsieg. Auch am Samstag wird die Ulmer Arena mit 17.400 Anhängern wieder prall gefüllt sein - das heißt ausverkauft. Und mit dem 1.FCN kommt nicht nur ein großer Vereinsname im deutschen Fußball, sondern mit dem neuen Nürnberger Trainer Miroslav Klose sogar ein leibhaftiger (2014er-) Weltmeister: "Ulm hat gute Spiele gezeigt, aber wenig Punkte geholt. Bei uns war es ein Stück weit umgekehrt", so Klose vor dem Auftritt am Samstag.

Sein Gegenüber Thomas Wörle schätzt Kloses Mannschaft trotz des durchwachsenen Saisonstarts und der jüngsten 0:4-Heimpleite gegen Magdeburg hoch ein: "Sehr ballsicher, geduldig, variabel, da sind sie jederzeit sehr gefährlich nach vorne". Nürnberg habe, so Ulms Trainer, "einen sehr erfahrenen, individuell starken Kader".

Der Anpassungsprozess in Sachen Zweite Liga

Der SSV Ulm 1846 und die Zweite Liga - das ist ein fortwährender Anpassungsprozess nach zwei unerwarteten Aufstiegen in Folge, von der Regionalliga bis in die Zweitklassigkeit: "Das war nicht gesund, darüber müssen wir nicht reden", so Wörle mit ehrlichen Worten über den schnellen Durchmarsch, "aber wir haben es sportlich geschafft und damit auch verdient. Jetzt heißt unser neuer Job alles dafür zu tun, diesen Verein in der Zweiten Liga zu halten. Das wird sehr schwer, das wissen wir nicht erst seit heute, sondern seit wir den Aufstieg geschafft haben".

Sich jetzt in dieser Zweiten Liga zu halten, "das ist eine super Herausforderung. Wir werden uns alle weiterentwickeln, als Trainer und als Mannschaft. Und am Ende wird abgerechnet, wir gehen unsere Schritte", ist der zweifache Aufstiegsmacher Wörle überzeugt davon, dass der SSV Ulm 1846 früher oder später auch seine volle Zweitligareife erreichen wird.

Der erste Punkt beim SC Paderborn

Dass sich Wörles Team mehr und mehr auch an die punktemäßigen Erfolgserlebnisse heranrobbt, zeigte der letzte Auftritt beim Unentschieden vor zwei Wochen in Paderborn, es war der erste Zähler in der neuen Liga: "Wir hatten in Paderborn nicht nur gute Phasen, wir haben auch mit einem Punkt erstmals etwas Zählbares geholt. Ein wichtiger kleiner Schritt in die richtige Richtung für uns", freut sich Thomas Wörle über die Punkteteilung und das neugewonnene Selbstbewusstsein. Vor allem auch für seine Defensive, die zum ersten Mal ohne Gegentor blieb.

"Akku aufgeladen" in der Länderspielpause

Seither haben die Ulmer die Länderspielpause dafür genutzt, so Thomas Wörle, "den Akku wieder aufzuladen". Die Spatzen und ihr Coach sind hochmotiviert für das Duell gegen den Club aus Nürnberg: "Ich freue mich sehr auf das Spiel. Wir sind bereit voll angreifen und werden das auch tun". Und dann soll es am Samstagnachmittag heißen: Endlich, der erste Ulmer Dreier!

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Kersten Eichhorn und Jürgen Klotz