Die Schweizer Nationalmannschaft hat immer noch Probleme mit dem Rasen auf der Waldau. Deshalb wird er ein zweites Mal ausgetauscht. Bis dahin trainiert die "Nati" beim VfB Stuttgart.
Zwei Tage vor dem zweiten Gruppenspiel der Schweizer Nationalmannschaft bei der UEFA EURO 2024 gegen Schottland wechselt die "Nati" ihren Trainingsplatz. Beim öffentlichen Training kurz nach der Ankunft im Schweizer Teamquartier auf der Waldau hatte sich Nationalmannschaftsdirektor Pierluigi Tami über die Trainingsplätze der Stuttgarter Kickers beschwert. Die Qualität des Rasens sei "klar ungenügend", sagte der 62-Jährige.
Seit Montagmorgen wird der Rasen auf der Waldau deshalb nun kurzfristig ausgetauscht. Das teilte die Stadt Stuttgart gemeinsam mit der Schweizer Nationalmannschaft in einer Pressemitteilung mit.
Rasen auf der Waldau wird kurzfristig ausgetauscht
Schon der erste neu verlegte Rasen im Stadion auf der Waldau hatte für die Schweizer Nationalelf nicht die gewünschte Qualität. Der zweite neue Rollrasen soll bereits am Dienstag und Mittwoch verlegt werden, damit die "Nati" am kommenden Donnerstag wieder im Stadion unter dem Fernsehturm trainieren könne. Voraussetzung dafür sei eine positive Abnahme des Trainingsplatzes durch die technische Abteilung der Schweizer Delegation und die UEFA.
"Am Freitag vergangener Woche war klar, dass jegliche Bemühungen der Stadt, den Rasen im Stadion auf der Waldau zu retten, vergeblich sind", sagt Daniela Klein, Leiterin des Amts für Sport der Stadt Stuttgart. Am Wochenende seien deshalb alle Hebel in Bewegung gesetzt worden, um einen Tauschrasen für das Stadion auf der Waldau zu finden.
20 Fahrzeuge transportieren neuen Rollrasen
Die Arbeiten auf der Waldau für den neuen Rasen haben bereits am Montagmorgen begonnen. Diesmal komme der Rasen jedoch von einem anderen Lieferanten. Für die Anlieferung seien 20 Lkws erforderlich. Der neue Rasen soll bis Mittwochabend verlegt sein. Danach soll die Stadt die ersten Pflegemaßnahmen vornehmen, Linien auf dem Platz ziehen und die Tore installieren.
VfB Stuttgart bietet den Schweizern Abhilfe
Ende der vergangenen Woche war der Ärger bei den Schweizern so groß, dass sie erst komplett umziehen wollten. Jetzt bleiben sie allerdings auf der Waldau, nachdem die UEFA sich um einen neuen Rasen bemüht hat. Nach wenigen Tagen hatte sich der anfängliche Ärger etwas gelegt und die Schweizer verkündeten, dass sie keinen Umzug in Erwägung ziehen und vorerst weiter im Stadion der Kickers auf der Waldau trainieren wollen. Allerdings habe die UEFA "versprochen, alles zu tun, um die Situation zu verbessern". Daher werde der Rasen auf der Waldau von der UEFA ausgetauscht. Das verkündete die UEFA die Sonntagnachmittag.
Auch die Stadt Stuttgart äußerte sich am Sonntagabend. "Wir bedauern es sehr, dass der Rasen sich als ungenügend für ein Basecamp herausgestellt hat", hieß es in einer Erklärung: "Trotz intensivster Bemühungen der städtischen Greenkeeper und einem eng mit der UEFA abgestimmten Pflegeplan war es nicht möglich, den Rasen ausreichend aufzupäppeln."
Ziel sei, der Schweizer Mannschaft ideale Trainingsbedingungen zu bieten. Bis dahin trainieren Granit Xhaka, Silvan Widmer und Co. im Robert-Schlienz-Stadion des VfB Stuttgart.
Neuer Rasen für die Schweizer direkt einsatzbereit
Damit ein Sportrasen direkt nach der Verlegung einsatzbereit ist, werde ein dickerer Rollrasen, eine sogenannte Dicksode, verwendet. Die größere Schichtdicke und das höhere Eigengewicht tragen dazu bei, dass der Rasen direkt nach der Verlegung bespielt werden kann. "Wir hoffen, dass wir ab Donnerstag wieder im Stadion auf der Waldau trainieren können", sagt Adrian Arnold, Pressesprecher des Schweizerischen Fußballverbandes. Für das Team sei es von Vorteil, den Trainingsplatz zu nahe am Hotel zu haben.
Unklar, wer die Kosten trägt
Die Nachforschungen für den schlechten Zustand des ersten Rollrasens, der bereits extra für die Schweizer verlegt wurde, laufen nun weiter auf Hochdruck. Das teilte die Stadt am Montagvormittag mit. Wer am Ende die Kosten für den zweiten Rasen tragen muss, sei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar.