Der SC Freiburg hat das Baden-Württemberg-Duell gegen die TSG Hoffenheim gewonnen. Roland Sallai erzielte den Siegtreffer in Unterzahl.
Der SC Freiburg ging nach 37 Minuten durch Lucas Höler mit 1:0 in Führung. Nach der Pause erhöhte Vincenzo Grifo auf 2:0 (55. Minute), ehe Wout Weghorst zwei Minuten später den Anschlusstreffer erzielte (57.). In der 77. Minute traf Maximilian Beier sogar zum Ausgleich, ehe Roland Sallai in Unterzahl den 3:2-Siegtreffer markierte. Manuel Gulde hatte kurz zuvor die gelb-rote Karte gesehen (82.).
Für den ersten Aufreger des Spiels sorgten die Fans: Aus Protest gegen den Investoreneinstieg bei der DFL waren die Anhänger für zwölf Minuten still geblieben - dann entlud sich der Fan-Frust wie angekündigt durch das Werfen von Münzen und Kamelle. Sportlich war bis dahin noch nicht viel passiert. Freiburg zeigte sich zwar bemüht, aber noch ohne Durchschlagskraft. Erst nach 21 Minuten musste sich Hoffenheims Torhüter Oliver Baumann erstmals strecken. Einen Schlenzer von Vincenzo Grifo lenkte der Ex-Freiburger aber gekonnt um den Pfosten.
Baumann rettet, Höler trifft
In der Folge übernahm der SC Freiburg mehr und mehr die Spielkontrolle und hätte in der 35. Spielminute durch Maximilian Eggestein in Führung gehen müssen. Oliver Baumann parierte den Abschluss aus elf Metern aber glänzend. Nur zwei Minuten später lag der Ball dann aber doch im Hoffenheimer Netz. Eine Traumflanke von Vincenzo Grifo hatte Lucas Höler sehenswert mit der Hacke verwertet.
Das Schiedsrichtergespann entschied jedoch auf hauchdünnes Abseits - und nahm diese Entscheidung nach vielen Minuten Beratung mit dem Videoassistenten wieder zurück. Hölers sechster Saisontreffer zählte, Freiburg führte 1:0 (37. Minute). Ein Wirkungstreffer: Die TSG Hoffenheim überließ das Spielfeld nun vollkommen dem SC Freiburg, der in der 40. Minute durch Höler auf 2:0 hätte erhöhen können. Baumann entschied das Eins-gegen-eins-Duell aber für sich.
Kurz vor der Pause hätte die TSG Hoffenheim dann aber doch noch zum Ausgleich kommen können. Den Abschluss von Maximilian Beier blockte Matthias Ginter jedoch auf der Linie. Das Tor hätte aber ohnehin nicht gezählt, Beier hatte zuvor im Abseits gestanden. So ging es mit einer hochverdienten 1:0-Führung für Freiburg in die Pause.
Freiburg kommt stärker aus der Pause
Auch nach dem Seitenwechsel blieb Freiburg spielbestimmend und belohnte sich nach 55 Minuten für den eigenen Offensivdrang. Am eigenen Strafraum verlor Florian Grillitsch einen Zweikampf gegen Freiburgs Michael Gregoritsch. Der Österreicher schickte Grifo steil, der es alleine mit vier Hoffenheimern aufnahm und ins lange Eck traf.
Nur wenig später jedoch wurde Freiburg kalt erwischt. Mit der ersten echten Torchance der Hoffenheimer glichen die Kraichgauer aus. Beier pflückte einen weiten Freistoß im Sechzehner aus dem Himmel und legte auf Wout Weghorst ab. Der Niederländer traf aus elf Metern ins Eck - nur noch 2:1 (57.).
Hoffenheim kommt zum Ausgleich
Freiburg ließ sich vom Anschlusstreffer jedoch nicht verunsichern und bestimmte weiterhin die Partie. In der 64. Minute hätte Freiburg abermals durch Höler den alten Vorsprung wiederherstellen können. Sein Schuss ging aber knapp am langen Pfosten vorbei.
Die Freiburger Überlegenheit brachte aber nichts ein. Stattdessen traf Hoffenheim erneut. Wieder sah die Breisgauer Innenverteidigung nach einem langgeschlagenen Freistoß nicht gut aus, Beier erlief den langen Ball und netzte für Atubolu unhaltbar ein. Ein Ausgleich, der sich nicht angedeutet hatte (77.). "Ich bin kurz reingegangen um mich umzuziehen", erzählte der ausgewechselte Vincenzo Grifo nach der Partie: "Dann komme ich raus und es steht 2:2. Das war nicht so schön."
Es sei eine Phase gewesen, "in der wir gedacht haben 'wie ist das möglich?'", resümierte auch SC-Stürmer Michael Gregoritsch. "Aber es war ein Heimspiel, wie wir es uns vorstellen: viel Leidenschaft, viel guter Fußball", so Gregoritsch weiter.
Schlagabtausch mit glücklichem Ende für Freiburg
Nach dem Ausgleich entwickelte sich ein echter Schlagabtausch. Nach einem weiteren langen Ball berührte Manuel Gulde den heranstürmenden Beier im Sprintduell leicht am Fuß und brachte den Hoffenheimer damit aus dem Tritt. Schiedsrichter Sascha Stegemann entschied auf Foulspiel und schickte Gulde mit Gelb-Rot in die Kabine. Freiburg steckte jedoch nicht auf, sondern spielte in Unterzahl auf Sieg. Ein Risiko, für das die Freiburger belohnt wurden.
Nach einer Flanke von Eggestein parierte Baumann den Kopfball von Roland Sallai zwar noch, der abgewehrte Ball landete jedoch direkt wieder vor den Füßen des Ungarn, der zum 3:2 traf. Der verdiente Siegtreffer für den SC Freiburg, der den Tabellennachbarn aus Hoffenheim damit auf vier Punkte distanziert. "Drei Tore, ein super Sieg heute.", freute sich Gregoritsch nach dem Spiel: "Ich denke es war auch verdient."
Die Freiburger stehen nach dem Sieg mit 28 Punkten auf dem siebten Tabellenplatz und sind damit punktgleich mit den sechstplatzierten Frankfurtern. Hoffenheim bleibt mit 24 Zählern auf Rang acht. Der Sport-Club trifft in der kommenden Woche auswärts auf den SV Werder Bremen, die TSG Hoffenheim empfängt den 1. FC Heidenheim.