Zur Pause des Europa-League-Spiels zwischen dem SC Freiburg und dem RC Lens sah es duster aus für die Breisgauer. Doch ab der zweiten Hälfte legte der Sport-Club einen denkwürdigen Auftritt hin.
Mit 0:2 hatte die Mannschaft von Trainer Christian Streich nach 45 Minuten in Rückstand gelegen. Nach dem torlosen Remis im Hinspiel sprach alles dafür, dass sich die Nordfranzosen für das Achtelfinale qualifizieren. Am Ende jubelten aber trotzdem die Freiburger.
Vor dem 0:1 von David Pereira da Costa (28. Minute) patzte Freiburgs Keeper Noah Atubolu, ehe Innenverteidiger Manuel Gulde vor dem 0:2 durch Elye Wahi (45.+2) ein Luftduell unglücklich verlor. Doch weil Roland Sallai (67./90.+3) die Gastgeber in die Verlängerung rettete und Joker Michael Gregoritsch (99.) dort den Siegtreffer besorgte, geht die fast schon gestoppte Europapokalreise der Freiburger weiter.
Freiburger Torschützen im Jubelmodus
"Wahnsinn. Das kann man so gar nicht beschreiben, das muss man erlebt haben", sagte Gregoritsch im ARD-Interview. "Das ist wirklich etwas, wovon wir lange zehren können. Etwas, wovon wir lange erzählen können. Ein wunderschöner Abend."
Auch Doppelpacker Sallai war nach dem Abpfiff sichtlich stolz. "Ich glaube, das war das beste Spiel, dass ich je für den SC Freiburg gemacht habe. Es war toll, es war Teamwork. Wir haben wieder gezeigt, wie stark wir als Mannschaft sein können. Wir sind einfach glücklich", sagte der Ungar.
Ginter über den Freiburger "Wahnsinn"
Ebenso wie Gregoritsch und Sallai war Matthias Ginter die Erschöpfung nach diesem 120-Minuten-Drama anzumerken. Auch der Innenverteidiger sprach von einem "Wahnsinns"-Abend. "Das trifft es heute ganz gut, glaube ich. Wir haben es auch aufgrund des Hinspiels verdient, weiterzukommen. Ab der zweiten Halbzeit haben wir unser gutes Gesicht gezeigt und konnten im Stadion eine wahnsinnige Energie aufbauen", sagte der 30-Jährige.
Ein Sonderlob von Ginter bekam Sallai. "Ich glaube, das erste Tor war mehr Ping Pong. Er steht einfach beide Male richtig und schweißt die Dinger ein. Ich bin sehr, sehr froh, dass er uns heute in die Verlängerung geschossen hat", so der Defensivspieler.
Hochkarätige Gegner warten auf den SC Freiburg
Im Achtelfinale trifft der SC Freiburg auf West Ham United. Das ergab die Auslosung in Nyon. Beide Teams waren schon in der Gruppenphase aufeinandergetroffen. Das Achtelfinale wird am 7. und am 14. März ausgespielt.