Der SC Freiburg muss sich im Bundesliga-Spiel beim 1. FC Köln mit einer Nullnummer begnügen. Dabei macht sich auch das Pensum der vergangenen zwei Saisons bemerkbar.
Nach dem Abpfiff herrschte eine gespenstische Stille in der Kölner Arena. Zu feiern hatte tatsächlich niemand etwas. Während die Gastgeber durch das Remis dem direkten Abstieg entgegentaumeln, verpassten die Breisgauer einen Big Point im Ringen um Platz sieben.
Durch einen Erfolg hätten die Freiburger zum Gewinner des Spieltags werden können. Vor dem Spiel des Sport-Clubs waren sämtliche Konkurrenten ohne Sieg geblieben: Hoffenheim trennte sich am Freitag 1:1 von RB Leipzig, der FC Augsburg kam mit 1:5 bei Borussia Dortmund unter die Räder. Werder Bremen verspielte beim 2:2 gegen Borussia Mönchengladbach in letzter Minute den Sieg. Einzig der 1. FC Heidenheim kann am Sonntagabend (19:30 Uhr) gegen den FSV Mainz 05 noch dreifach punkten.
Freiburgs Michael Gregoritsch: "Falsche Entscheidungen"
Warum es für die Freiburger in Köln nicht zum Sieg gereicht hat? "Weil wir in den entscheidenden Situationen die falschen Entscheidungen getroffen haben und nicht die richtigen letzten Pässe gespielt haben", sagte Michael Gregoritsch. Zu unsauber habe die Mannschaft gespielt. "So gehen wir ohne Tor hier raus. Man muss auch sagen, dass wir in der einen oder anderen Situation Glück gehabt haben, dass wir zu Null gespielt haben", analysierte der Angreifer.
Und in der Tat: Die Kölner waren die giftigere und gefährlichere Mannschaft. Für den Sport-Club verpasste hingegen Lucas Höler die große Chance zum Tor des Tages, als er in der 69. Minute einen Querpass am Pfosten vorbei drückte.
Christian Streich: "Musst du besser zu Ende spielen"
Die Freiburger machen im Saison-Endspurt einen müden Eindruck, das spürt auch Gregoritsch. "Das soll gar keine Ausrede sein. Aber wir spielen seit zwei Jahren höchstes Pensum. Wir spielen quasi seit August 2022 durch und haben jetzt zuletzt erstmals seit langer Zeit normale Wochen hinter uns. Da fehlt einfach in dem einen oder anderen Moment die Leichtigkeit", stellte der Österreicher fest.
Christian Streich konnte seinem Team in Sachen Einsatz keinen Vorwurf machen. "Wir haben alles gegeben", sagte der Freiburger Trainer, der jedoch auch Defizite erkannte. "Wir haben es fußballerisch natürlich nicht gut gelöst, weil wir drei, vier Mal die falsche Entscheidung treffen und Bälle nicht sauber mitnehmen. Es waren ja Räume da, und dann musst du es besser zu Ende spielen. Das haben wir heute nicht geschafft und deshalb haben wir heute auch nicht mehr verdient."
Heidenheim und Union warten auf Freiburg
Obwohl die Freiburger in den letzten fünf Spielen nur einen Sieg eingefahren haben, sind die Chancen auf Europa weiterhin groß. Der Sport-Club geht als Siebter in die letzten beiden Spieltage. Dann warten der 1. FC Heidenheim (11. Mai) und Union Berlin (18.5.) auf das Streich-Team. Wenn es mit der dritten Europapokal-Teilnahme in Folge etwas werden soll, dann werden sich Breisgauer aber deutlich steigern müssen.