Seit Mai 2024 ist Zlatan Bajramovic in einer Doppelfunktion unterwegs: Als Co-Trainer beim Zweitligisten Karlsruher SC und als Co-Trainer der Nationalmannschaft von Bosnien und Herzegowina.
Wenn am Samstagabend (16.11./20:45 Uhr) Deutschland in der Nations League im Freiburger Stadion auf Bosnien-Herzegowina trifft, dürfte Bajramovic wohl die kürzeste Anreise innerhalb seines Teams haben.
Drei Jahre spielte er für den Sport-Club und lebt auch weiterhin in der Nähe von Freiburg. "Dass man gerade in der Stadt spielt, in der man fast lebt und Trainer der anderen Mannschaft ist, ist super", freut sich der 45-Jährige im Interview mit SWR Sport, "ich war noch nie im neuen Stadion und darf mit meinem Land da antreten. Da gibt es viele Punkte, die dafür sprechen, dass es ein besonderes Spiel für mich ist."
Drei Jahre als Spieler beim SC Freiburg
Geboren ist Bajramovic 1979 in Hamburg, seine Eltern stammen aus der bosnischen Gemeinde Vitez. In Norddeutschland, beim 1. FC St.Pauli, startete dann auch seine Fußballkarriere, bevor er 2002 in den Breisgau zum SC Freiburg wechselte und unter Trainer Volker Finke in insgesamt 72 Spielen für den Sport-Club auf den Platz stand.
Es folgten Stationen bei Schalke und Eintracht Frankfurt. Das Badische ließ ihn aber scheinbar nie ganz los und so übernahm er dort zunächst beim Bahlinger SC den Trainerposten, bis er in der Saison 2019/20 zum Karlsruher SC wechselte und dort seitdem als Co-Trainer unter Christian Eichner arbeitet.
Die Nationalmannschaft in Karlsruhe
Fast selbstverständlich also, dass die bosnisch-herzegowinische Nationalmannschaft die ersten Tage auf deutschem Boden in Karlsruhe verbringen wird. "Wir haben es so gehandhabt, dass ich ein bisschen der Organisator war, was Teammanagement angeht", erzählt Bajramovic, "wir sind hier in Karlsruhe untergebracht und dann begeben wir uns einen Tag vor dem Spiel nach Freiburg."
Dort werde er für den ein oder anderen auch den Stadtführer spielen: "Da ist was geplant. Am Dienstagnachmittag auf jeden Fall".
Viele Bundesligaspieler im Kader
Nicht nur für den bosnisch-herzegowinischen Co-Trainer ist die Anreise kurz, sondern auch für viele Nationalspieler: Stuttgarts Ermedin Demirovic, Haris Tabakovic von der TSG Hoffenheim und auch Dzenis Burnic vom Karlsruher SC sind Teil des Nationalteams. Im Hinspiel Anfang Oktober konnte sich die DFB-Elf von Julian Nagelsmann mit 2:1 durchsetzen und auch für die kommende Partie sieht Bajramovic die deutsche Auswahl als klaren Favoriten.
"Mir ist ein bisschen Angst und Bange, weil ich einfach weiß, was für eine Qualität Deutschland hat", sagt Bajramovic, "da ist eine unglaubliche Qualität auf dem Platz und wir sind erst in der Findungsphase. Wir müssen noch zueinander finden und herausfinden, was für eine Art Fußball wir spielen wollen."