Mitte Januar ist die Baller League gestartet. Zwölf Teams, gespickt mit ehemaligen Fußball-Profis, treten Woche für Woche gegeneinander an. Mit dabei: Ex-VfB-Profi Moritz Leitner.
Der Ball ist rund und ein Spiel dauert 90 Minuten? Die neue Baller League von Lukas Podolski und Mats Hummels bleibt der Form des Spielgeräts treu, ändert das Regelwerk des Fußballs aber so, dass er Sport und Unterhaltung vereint. Inspiriert ist die Liga von der Kings League, die Ende 2022 von Gerard Piqué in Spanien gegründet wurde und für mehr Unterhaltung und Dynamik im Fußball sorgen soll.
So funktioniert die Baller League
Die Baller League besteht aus elf Spieltagen und einem Final-Four-Event. Jeden Montag treffen zwischen 18:00 Uhr und 00:00 Uhr in sechs Spielen jeweils zwei Teams aufeinander. Gespielt wird auf einem 29x50-Meter-Spielfeld im Format Sechs-gegen-sechs. Am Ende der Saison kämpfen die vier Bestplatzierten der Liga in Halbfinale und Finale um den Titel. Oft sehen sich die Spieler nur an den Spieltagen und haben wenig Zeit, zusammen zu trainieren.
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Der Fünftligist FV Bonn-Endenich hat die Spieler vor die Wahl gestellt. Nur einer hat sich für den Verein entschieden.
Der Weg ins Ungewisse
Ein Ansporn für ehemalige Bundesliga-Profis wie den Ex-Stuttgarter Moritz Leitner, Teil des Projekts zu sein: "Der Reiz ist von Tag eins dabei zu sein, ohne zu wissen, wohin der Weg führt und was auf mich zukommt".
Um ins Auswahlverfahren für einen der begehrten Plätze in den Teams zu gelangen, begann im Dezember 2023 eine Bewerbungsphase. In dieser konnten sich Spieler per Video und Social-Media-Auftritte für die Combine Days bewerben. Dort wurde anhand der gezeigten Fähigkeiten die finale Entscheidung getroffen, wer die Chance bekommt, in eines der Teams gewählt zu werden. Moritz Leitner spielt in einem der zwölf Teams, die vor einigen Wochen zusammengestellt wurden. Dabei durften zwölf berühmte Manager-Duos in jeder Runde einen Spieler auf ihrer Tafel notieren. Hatten zwei Manager den gleichen Spieler aufgeschrieben, wurde durch eine Schätzfrage ermittelt, wer den umworbenen Spieler bekommt. Jedes Team besteht aus elf Spielern. Davon wurden neun am Draft Day gewählt, zwei werden zu jedem Spieltag nachnominiert und erhalten eine sogenannte Wildcard.
Team: | Manager: | |
Streets United | Alisha Lehmann (Fußballerin) , Lukas Podolski (Fußballer) | |
Käfigtiger | Kevin-Prince Boateng (Fußballer), Diyar Acar (Fußballer) | |
Las Ligas Ladies | Jule Brand, Selina Cerci (beide Fußballerinnen) | |
Protatos | Lars Holzschneider, Lucas Kutting (beide YouTuber) | |
Hollywood United | Max Kruse (Fußballer), Knossi (Streamer) | |
VfR Zimbos | Gamerbrother, Tisi Schubech (beide Streamer) | |
Golden XI | Ana Maria Markovic (Fußballerin), Christoph Kramer (Fußballer) | |
Calcio Berlin | Nico Heymer, Christoph Kröger und Niklas Levinson (YouTuber) | |
Eintracht Spandau | Hans Sarpei (Ex-Fußballer), HandOfBlood (YouTuber) | |
Beton Berlin | Kontra K (Musiker), Felix Lobrecht (Comedian) | |
Hardstuck Royale | Trymacs (Streamer) | |
Gönrgy Allstars | MontanaBlack, UnsympathischTV (beide Streamer) |
Trainer als Unterstützung für Teammanager
Leitner wurde in das Team "Las Ligas Ladies" gewählt. Die Mannschaft um Managerin Jule Brand (VfL Wolfsburg) und Selina Cerci (1. FC Köln) hat wie die anderen Teams zusätzlich einen Trainer. "Die Trainer sind verantwortlich für die Aufstellung, die Organisation und alles drum herum. Selina ist immer da und unterstützt uns, wo sie kann", sagt Leitner im Interview mit SWR-Sport.
Moritz Leitner: "Man hat nur Spaß, wenn man gewinnt"
Ein zentraler Punkt der Unterstützung ist, aus den Einzelspielern ein Team zu bilden. Eine Schwierigkeit, die einen weiteren Unterschied zum Profi-Fußball darstellt: "Man kann das nicht mit der Bundesliga vergleichen, weil man nicht mit seinen Teamkollegen jeden Tag trainiert und nicht einen Tag vorher anreist", sagt Leitner. Trotzdem wird die Liga ernst genommen, denn "wir wollen natürlich Spaß haben, aber man hat nur Spaß, wenn man gewinnt".
Viele unbekannte Gesichter zu Beginn
Einzelne Sportler haben sich auf Veranstaltungen bereits kennengelernt, doch die meisten sahen sich beim Auftakttreffen zum ersten Mal. "Wir haben vor dem Liga-Start telefoniert und gechattet, aber mehr kannte man sich vorher nicht", erzählt Leitner.
Besondere Regeln in der Baller League
Ein weiterer Unterschied zum Profi-Fußball: die "Challenges". Pro Halbzeit gilt in den letzten drei Minuten eine Spezialregel. Diese kann beispielsweise ein "Drei gegen Drei" bedeuten oder ein "Eins gegen Eins", bei dem nur aus der eigenen Hälfte geschossen werden darf. Regeln, die auch für ehemalige Profis eine Neuheit sind: "Es ist etwas komplett Neues. Durch die Regeln nimmt jede Position, auch der Trainer, eine ganz neue Rolle ein. Jeder ist ein kleines Rad im Uhrwerk", sagt Leitner.
Final Four der Baller League Anfang April
Das Ziel aller zwölf Mannschaften: das Final-Four am 6. April, in dem die vier besten Teams in Halbfinale und Finale aufeinandertreffen. Damit allein will sich Leitner allerdings nicht zufriedengeben: "Wenn du unter den besten Vier bist, willst du auch ins Finale und wenn du im Finale bist, willst du das Ding auch gewinnen." Bis zum Finale wird jeden Montag gespielt. Zu sehen gibt es die Spiele bei verschiedenen kostenlosen Streaminganbietern.
Moritz Leitner mit Sechserpack am 3. Spieltag
Mit drei Siegen und zwei Niederlagen steht das Team "Las Ligas Ladies" aktuell auf Rang drei der Tabelle. Zwischen Platz eins und Platz acht liegen nach fünf Spieltagen gerade mal drei Punkte. Moritz Leitner konnte bisher zwölf Treffer für die Mannschaft von Selina Cerci und Jule Brand erzielen. Sechs davon gelangen ihm am 3. Spieltag beim 8:4-Erfolg über die Käfigtiger, beim 7:5-Sieg gegen Calcio Berlin am 5. Spieltag traf Leitner fünf Mal.