Der Karlsruher SC empfängt am Sonntag (13:30 Uhr) den kriselnden Hamburger SV. Schaut man auf die vergangenen Aufeinandertreffen, könnte es wieder ein Spektakel im Wildpark geben.
Am Sonntagmittag kommt es in der 2. Bundesliga zum direkten Aufeinandertreffen zweier Top-Offensiven. Für den Tabellenzweiten aus Karlsruhe startet gegen den Hamburger SV laut Trainer Christian Eichner "eine auf dem Papier gesehen super Woche". Neben dem HSV-Spiel empfangen die Karlsruher unter der Woche im DFB-Pokal den FC Augsburg und reisen danach zum Derby nach Kaiserslautern.
Leon Jensen gesperrt
Verzichten muss KSC-Trainer Eichner gegen den HSV auf den gelbgesperrten Leon Jensen. Wie genau der Ausfall kompensiert wird, lässt der Coach noch offen. In jedem Fall werde es eine "gute Lösung" geben.
Die gute Nachricht: Auf dem Karlsruher Trainingsplatz wurde es in dieser Woche wieder voller. Luca Pfeiffer wird dem Team auch am Sonntag wieder zur Verfügung stehen. Er hatte zuletzt wegen einer Sprunggelenksverletzung gefehlt. Robin Bormuth und Lasse Günther trainierten auch bereits wieder mit der Mannschaft, für beide komme ein Einsatz am Sonntag laut Eichner aber noch zu früh.
Tore vorprogrammiert?
In den vergangenen Spielzeiten stand die Partie KSC gegen den HSV häufig für Spektakel. In den vergangenen drei Aufeinandertreffen fielen insgesamt 17 Tore (10:7 für den KSC). In diesen drei Partien durfte das Eichner-Team neben einem Unentschieden (2:2) zwei Siege (4:3, 4:2) bejubeln.
Dass auch am Sonntag einige Treffer fallen könnten, zeigt die Statistik der erzielten Tore in dieser Saison. Mit 28 Toren stellt der HSV nach 13 Spieltagen die stärkste Offensive der 2. Bundesliga. Der KSC liegt in dieser Statistik mit zwei Treffern weniger auf dem dritten Platz.
Der HSV kommt angeschlagen
Beim Hamburger SV stehen aktuell turbulente Zeiten an. Einen Tag nach dem 2:2 gegen den FC Schalke 04 trennte sich der Verein vergangenen Sonntag von Trainer Steffen Baumgart. Es war das fünfte Pflichtspiel in Folge, das der HSV nicht gewinnen konnte. Einen Nachfolger für Baumgart gibt es noch nicht, in Karlsruhe wird interimsweise Assistenzcoach Merlin Polzin an der Seitenlinie stehen.
Trotz der sportlichen Krise des HSV erwartet Eichner einen starken Gegner: "Wir rechnen mit dem besten HSV am Wochenende. Der HSV hat mit ein, zwei anderen Teams den besten Kader der Liga." Der KSC werde eine Top-Leistung abliefern müssen, um "den Gegner in Schach zu halten", sagt Eichner.
Kuriose Tabelle in der 2. Bundesliga
Nach dem 3:2-Auswärtssieg vergangene Woche gegen die SpVgg Greuther Fürth dürfte vielen KSC-Fans ein Stein vom Herzen gefallen sein. In den sieben Spielen zuvor war der KSC nur einmal (1:0 beim SSV Ulm) als Sieger vom Platz gegangen. Dass die Karlsruher vor dem Spiel gegen den HSV trotzdem auf dem zweiten Platz stehen, scheint kurios.
Denn die 2. Bundesliga ist in diesem Jahr in der Spitze so ausgeglichen wie selten zuvor. Zwischen dem Tabellen-Zweiten Karlsruher SC und dem Hamburger SV auf Platz acht liegen nur drei Punkte. Mit einem Auswärtssieg würden die Hansestädter sogar an den Badenern vorbeiziehen.
Trotz der vorteilhaften Tabellensituation sieht Eichner sich und den KSC nicht als Favorit. Seine Mannschaft fühle sich in dieser Rolle wohl. Letztendlich ginge es aber darum, in den kommenden Spielen bis Weihnachten zu punkten, um einen "Schritt nach vorne" zu machen. Am besten direkt zum Start der "super Woche" gegen den HSV.