Mainz 05 hat gegen die TSG Hoffenheim einen immens wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt errungen. Für Hoffenheim war es ein herber Dämpfer im Rennen um den Europapokal.
Der Mainzer Traum vom direkten Klassenerhalt lebt. Denn nach drei Siegen aus den vergangenen vier Spielen und dem Bochumer Unentschieden im Parallelspiel gegen den 1. FC Heidenheim haben die Rheinhessen nur noch einen Zähler Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz. Jonathan Burkardt (47.), Phillipp Mwene (51.), Brajan Gruda (63.) und Karim Onisiwo (88.) drehten das Spiel und schossen Mainz 05 zu einem verdienten 4:1-Sieg gegen die TSG Hoffenheim. Pavel Kaderabek (19.) hatte die Kraichgauer zuvor in Führung geschossen. "Es war eine wahnsinnige zweite Halbzeit", sagte der Mainzer Torschütze Phillipp Mwene im Interview mit SWR Sport.
Mainz 05 begann forsch und traf bereits nach 40 Sekunden. Leandro Barreiro stand jedoch zuvor im Abseits; der frühe Treffer zählte daher nicht. Aber es zeigte bereits deutlich, worauf die Mannschaft von Trainer Bo Henriksen hinaus wollte: Mainz lief Hoffenheim früh an und störte die Kraichgauer bereits im Spielaufbau. Dadurch kam das Team von Trainer Pellegrino Matarazzo kaum zur Entfaltung und noch seltener über die Mittellinie. Sobald die Mainzer im Ballbesitz waren, suchten sie den direkten Weg in Richtung Hoffenheimer Tor.
Mainz 05 drückt, Hoffenheim trifft
Durchaus mit Erfolg: Phillipp Mwene (12.) versuchte es von der Strafraum-Kante, scheiterte jedoch an Hoffenheim-Keeper Oliver Baumann. Keine 60 Sekunden später zischte Jonathan Burkardts Schuss Millimeter am Tor vorbei. Kurz darauf hatte Burkardt die nächste Gelegenheit, als er am Hoffenheimer Fünf-Meter-Raum auftauchte - doch der 23-Jährige zögerte zu lange (16.). Und als sich die 32.000 Zuschauer in der Mainzer Arena fragten, wann Mainz das erste reguläre Tore erzielen würde, traf die TSG Hoffenheim. Andrej Kramaric flankte auf Pavel Kaderabek - und weil Mwene das Abseits aufhob und Torhüter Robin Zentner einen Tick zu spät kam, konnte der Tscheche freistehend zur Hoffenheimer Führung einköpfen (19.).
Mainz ließ sich von dem Gegentreffer jedoch nicht aus dem Konzept bringen und spielte genauso weiter - es fehlte jedoch weiterhin die Effizienz: Anthony Caci schoss einen halben Meter vorbei (26.), Dominik Kohr scheiterte von der Strafraum-Kante an Baumann (33.), sein zweiter Versuch landete Zentimeter neben dem Tor (34.). Grillitsch blockte Mwenes Schuss aus sechs Metern (41.) und Kohrs Schuss nach einem Eckball von Nadiem Amiri rollte parallel zur Torlinie durch den Hoffenheimer Fünf-Meter-Raum. Die Kraichgauer konnten nur selten für Entlastung sorgen. So gab es zur Halbzeit aus Mainzer Sicht 14:3 Torschüsse und 6:1 Ecken, aber 0:1 Tore. "Wir hatten einfach Glück, dass wir zur Halbzeit führen", sagte der Hoffenheimer Anton Stach. "Wir haben den Kampf nicht richtig angenommen. Sie waren in allen Sachen besser und gewinnen dann auch verdient."
Mainz 05 dreht das Spiel
In der zweiten Halbzeit drückte Mainz 05 auf den Ausgleich. Jae Sung Lee ließ sich auf seinem Weg zum Hoffenheimer Tor noch abdrängen, so dass sein Schuss letztlich doch kein großes Problem für Hoffenheim-Keeper Baumann darstellte. Bei Burkardts Ausgleich nur wenige Sekunden später war der 33-Jährige jedoch chancenlos. Denn nach der scharfen Flanke von Caci musste der Mainzer Torjäger quasi nur noch den Kopf hinhalten (47.). "Der kam so perfekt. Den konnte ich praktisch gar nicht vorbeiköpfen", sagte Burkardt.
Kaderabek fälscht unhaltbar ab
Der Bann war gebrochen, und nur vier Minuten später hatten die Mainzer das Spiel komplett gedreht: Mwene kam am Sechzehner in zentraler Position zum Schuss, der Hoffenheimer Torschütze Pavel Kaderabek fälschte ab - erneut keine Chance für Oliver Baumann. "Ein riesengroßes Dankeschön an die Fans", freute sich der Torschütze. "Die haben schon beim Aufwärmen brutal Gas gegeben. Da gehst du dann ins Spiel rein und bist 150 Prozent motiviert. Für mein erstes Tor hätte ich mir nichts Besseres vorstellen können."
Mainz 05 sichert den Relegationsplatz
Mainz wollte das Momentum für die frühe Entscheidung nutzen. Leandro Barreiros Volley flog noch wenige Zentimeter übers Tor (59.). Doch der nächste Mainzer Angriff saß: Nach einer Hoffenheimer Ecke wetzte Amiri mit dem Ball über den gesamten Platz und sah den mitgelaufenen Mwene. Dessen Flanke hatte Burkardt im Zentrum noch verpasst, doch Brajan Gruda traf im Nachschuss zum verdienten 3:1 (63.).
Anschließend ließen es die Mainzer etwas ruhiger angehen und Hoffenheim war nicht mehr in der Lage, das Mainzer Tor ernsthaft in Gefahr zu bringen. Im Gegenteil: Karim Onisiwo konnte in der Schlussphase sogar auf 4:1 erhöhen. Es war ein verdienter Erfolg der Mainzer, die mit nun 26 Punkten auf dem Relegationsplatz stehen. Der Rückstand auf den VfL Bochum beträgt nur noch einen Punkt, der Vorsprung auf den ersten direkten Abstiegsplatz ist nach der Niederlage des 1. FC Köln beim FC Bayern München auf vier Punkte angewachsen. Mainz 05 tritt am nächsten Sonntag (21. April, 19:30 Uhr) beim SC Freiburg an. Die TSG Hoffenheim bekommt es bereits am Samstag (20. April, 15:30 Uhr) mit Borussia Mönchengladbach zu tun.