Fußball | 2. Bundesliga

FCK-Profi Florian Kleinhansl: "Das Geld wird in der Box verdient"

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Autor/in
Stefan Kersthold

Beim Heimsieg gegen den SC Paderborn stand Neuzugang Florian Kleinhansl zum ersten Mal in der Startelf des 1. FC Kaiserslautern - und überzeugte. Genauso wie als Gast im SWR Sport Podcast "Nur der FCK".

Florian Kleinhansl gehörte am vergangenen Samstag zu den doppelten Gewinnern. Zunächst nominierte ihn FCK-Coach Markus Anfang zum ersten Mal für die Startelf, dann feierten die Roten Teufel beim 3:0-Erfolg gegen den SC Paderborn den ersten Heimsieg. "Du lauerst halt immer auf deine Chance, manchmal kommt sie früher, manchmal später", sagt Kleinhansl im SWR Sport Podcast "Nur der FCK" und ergänzt: "Egal, wie die Chance kommt, es gilt sie zu nutzen." Und der 24-Jährige hat sie genutzt - auf der linken Seite in der Defensive, wo zuvor meistens Erik Wekesser zum Einsatz kam.

Große Erleichterung nach erstem Heimsieg

Wie groß die Erleichterung nach dem Treffer von Marlon Ritter zum 3:0-Endstand gegen Paderborn war, konnte man in den Gesichtern der Akteure beim Jubeln vor der Westkurve ablesen. Auch für Florian Kleinhansl war die Einwechslung des in der Woche angeschlagenen Kapitäns mit ausschlaggebend für den Erfolg: "Ich glaube, Marlon hat uns extrem viel gegeben in diesem Spiel. Es ist natürlich überragend, wenn du so einen guten Fußballer auf dem Platz hast, das gibt auch dir noch einmal Kraft und die zweite Luft."

Für die kommenden schweren Aufgaben, zunächst am Samstagabend bei Tabellenführer Fortuna Düsseldorf, dürfte Motivator und Torschütze Ritter wieder von Anfang an zur Verfügung stehen: "Er trainiert voll mit", gibt Kleinhansl Einblick in die Trainingseinheiten.

Dass es erst jetzt mit dem ersten Heimsieg geklappt hat, war natürlich nicht vorgesehen: "Es sollte auch nicht sein, dass wir erst beim vierten Heimspiel den ersten Sieg einfahren, aber wir hatten auch sehr gute Gegner", sagt Kleinhansl, der sich mit guten Trainingsleistungen natürlich erneut für die Startelf empfehlen möchte.

Florian Kleinhansl freut sich mit Torschütze Marlon Ritter über den Treffer zum 3:0 Endstand gegen den SC Paderborn
Florian Kleinhansl freut sich mit Torschütze Marlon Ritter über den Treffer zum 3:0 Endstand gegen den SC Paderborn

"Eine Challenge, auf die ich Lust hatte"

Den Platz auf der Bank oder gar auf der Tribüne war Kleinhansl bei seiner letzten Station VfL Osnabrück überhaupt nicht mehr gewohnt. 106 Spiele bestritt er in drei Jahren für die Elf von der Bremer Brücke, 2023 gelang der Aufstieg in die 2. Liga. Zum Wechsel in diesem Sommer auf den Betzenberg wäre es aber auch gekommen, wenn der VfL die Klasse gehalten hätte: "Ich war ablösefrei und hatte frühzeitig signalisiert, dass ich mich verändern möchte. Es war eine sehr schöne Zeit, aber ich wollte eine neue Herausforderung. Es ist alles größer beim FCK, du hast mehr Konkurrenz, und das war eine Challenge, auf die ich Lust hatte."

FCK feiert Dreier gegen Paderborn. DEIN FCK #130 | SWR Sport

VfB Stuttgart, SSV Reutlingen, Stuttgarter Kickers

Die Fußballkarriere des gebürtigen Nürtingers begann in seiner schwäbischen Heimat, wo er beim VfB Stuttgart zunächst wegen körperlicher Defizite aussortiert wurde. "Damals war ich sehr schmächtig, hatte auch wenig Spielzeit", sagt der heute 24-Jährige. Über den SSV Reutlingen ging es dann zu den "Blauen", den Stuttgarter Kickers. Dort blieb er drei Jahre, wurde auch U18-Nationalspieler. Was dann den VfB noch einmal animierte - 2018 folgte die Rückkehr und ein Jahr später der DFB-Pokalsieg mit der U19. Im Herrenbereich kam Kleinhansl dann in der zweiten Mannschaft zum Einsatz. Zunächst in der Oberliga, nach dem Aufstieg dann in der Regionalliga.

Maultaschen gehen immer

Mit seiner Heimat und der Familie ist der Linksverteidiger immer noch sehr eng verbunden - und freut sich nach seinem Wechsel von Osnabrück nach Kaiserslautern auch über die geringere Distanz ins Schwabenland. Auch wegen der kulinarischen Vorlieben: "Immer wenn ich nach Hause komme, gibt es Maultaschen. Da geht wirklich nichts drüber."

Florian Kleinhansl freut sich mit Torschütze Marlon Ritter über den Treffer zum 3:0 Endstand gegend den SC Paderborn
Die beiden Startelfdebütanten gegen den SC Paderborn: Florian Kleinhansl und Luca Sirch

Düsseldorf, VfB, Magdeburg

Für Kleinhansl geht es am kommenden Dienstag zunächst dienstlich zurück in die alte Heimat. In der zweiten Runde des DFB-Pokals gastiert der Vorjahresfinalist FCK beim VfB Stuttgart: "Das Stadion wird wahrscheinlich ausverkauft sein, und das sind dann so Nächte, um über sich hinauszuwachsen und das Unmögliche möglich zu machen."

Das Bonusspiel beim VfB ist eingebettet zwischen die zwei schweren Punktspiele bei Tabellenführer Fortuna Düsseldorf und zu Hause gegen den SC Magdeburg. Und für alle drei Begegnungen hat Florian Kleinhansl auch gleich einen nicht uninteressanten Matchplan: "Wenn du im Mittelfeld deine Zweikämpfe gewinnst, dann ist das schön und gut. Aber am Ende wird in der Box das Geld verdient. Offensiv wie defensiv."

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Stefan Kersthold