Nach dem DFB-Pokalfinale ist beim 1. FC Kaiserslautern vor der Trainersuche. Geschäftsführer Thomas Hengen hat beim Empfang auf dem Stiftsplatz erklärt, was der Nachfolger von Friedhelm Funkel mitbringen muss.
Thomas Hengen wirkte am Sonntag auf dem Kaiserslauterer Stiftsplatz angeschlagen, zumindest stimmlich – und vielleicht auch ein bisschen erleichtert. Dass zum Ende dieser turbulenten Saison doch noch fast alles aufgegangen ist, dass sich seine Entscheidung für Trainerroutinier Friedhelm Funkel ausgezahlt hat und dass es trotz der Niederlage im DFB-Pokalfinale gegen Bayer Leverkusen (0:1) doch noch einen versöhnlichen Abschluss gab.
Fußball | DFB-Pokal FCK ist zurück: So feierten Mannschaft und Fans in Kaiserslautern
Nach der Niederlage im Finale des DFB-Pokals gegen Bayer Leverkusen ist der 1. FC Kaiserslautern zurück in der Pfalz. Dort haben Fans und Mannschaft zusammen ausgelassen gefeiert.
"Wenn man mal Revue passieren lässt, wie der Verein sich präsentiert hat, das macht einen schon ein bisschen stolz, Chef von der Belegschaft sein zu dürfen", sagte der FCK-Geschäftsführer im Gespräch mit SWR Sport. Es scheint, als habe Hengen nach dem emotionalen Endspiel und der sportlich schwierigen Saison in der 2. Bundesliga kurz durchgeatmet, aber eben nur kurz.
Funkels Energie als Maßstab
Der Geschäftsführer muss einen Nachfolger für den scheidenden Funkel finden, der sich am Sonntag noch einmal mit emotionalen Worten an die FCK-Fans gewandt und versprochen hat, den Weg des Clubs auch in Zukunft aufmerksam zu verfolgen. Er wünsche dem Verein, dass die Verantwortlichen - gemeinsam mit dem neuen Coach, den Fans und dem Trainerteam an einem Strang ziehen, so Funkel. Der 70-Jährige hat begeistert.
"Uns war sehr klar, was für eine Ausstrahlung er hat, aber uns war nicht klar, dass er noch so viel Energie hat", verriet Hengen. "Er hat ausgestrahlt, dass er Bock hat auf die Aufgabe hat, dass er Potenzial in der Mannschaft und im Verein gesehen, und die Aufgabe angenommen hat - mit allem, was dazu gehört. Dass er voll überzeugt war, dass dann auch zum Ende zu bringen." Das hat Funkel geschafft, mit Klassenerhalt und Pokalfinale - die Fußstapfen für seinen Nachfolger sind also groß, die Anforderungen an ihn auch.
Anforderungen an neuen FCK-Trainer hoch
"Er muss Erfahrung und auch im Nachwuchsleistungszentrum gearbeitet haben, mit jungen Spielern, als auch mit alten. Er muss eine eigene Spielphilosophie haben", skizzierte Hengen. "Das ist ein schwieriges Profil heutzutage, und es muss auch bezahlbar sein. Aber wir arbeiten dran und sind da guter Dinge." Einen Zwischenstand zur Trainersuche wollte Hengen indes nicht geben - nur so viel: "Ich hoffe, wir kommen zügig voran. Die Gespräche laufen im Hintergrund."
Als mögliche Kandidaten wurden zuletzt etwa Michael Wimmer und der einstige FCK-Profi Markus Anfang gehandelt. Letzter allerdings ist bei den FCK-Fans umstritten. Eine Verpflichtung Anfangs wäre auch für Hengen mit einem Risiko verbunden - schließlich hat sich in dieser Saison gezeigt, wie wichtig der Rückhalt des Betzenbergs ist. So hatte Dimitrios Grammozis einen schweren Stand, anders war das bei Funkel.
Hengen: "Trainer muss überzeugen"
"Das hat man bei Friedhelm gesehen, was das bedeutet. Das Umfeld ist sehr wichtig für uns, wir müssen geeint sein. Das macht uns viel stärker", so Hengen. "Das macht viel aus - aber der Trainer muss überzeugen, über Arbeit und Ergebnisse." Und sollte das gelingen, dürfte Hengen in der neuen Saison dann richtig erleichtert sein.