Titelträume im DFB-Pokal, Abstiegsängste in der Liga: Der 1. FC Kaiserslautern fährt Achterbahn im Höchsttempo. Der Trainer ist sich sicher: Der FCK wird nicht direkt absteigen.
Drei Worte, mehr braucht es derzeit nicht, um die Gefühlslage des 1. FC Kaiserslautern auf den Punkt zu bringen. "Gar nicht gut", antwortet Tobias Raschl im Gespräch mit SWR Sport auf die Frage, wie es ihm und den anderen Spielern des FCK beim Blick auf die Tabelle der 2. Fußball-Bundesliga gehe: "Das sind doofe Wochen momentan."
Doofe sowie unangenehme Wochen, voller Rückschläge und Achterbahnfahrten, mit einem vorläufigen Tiefpunkt am vergangenen Samstag: Durch die 1:2-Niederlage beim Hamburger SV sind die Roten Teufel auf Rang 17 abgerutscht, stehen nach 28 Spieltagen also auf einem direkten Abstiegsplatz. Der Rückstand zu Eintracht Braunschweig auf dem Relegationsplatz beträgt einen, der zu Hansa Rostock auf Rang 15 zwei Punkte.
Funkel sicher: FCK am letzten Spieltag nicht auf Rang 17
Geringe Abstände, ohne Zweifel, weswegen Friedhelm Funkel auch nicht in Panik verfällt. "Ob du im Moment 15., 16. oder 17. bist, spielt keine große Rolle", ist sich der Trainer des FCK sicher: "Medial ist das natürlich ein Thema. Aber entscheidend ist, wo wir am 34. Spieltag stehen - und da werden wir nicht auf dem 17. Tabellenplatz stehen."
In den sechs noch verbleibenden Spielen bis zum Saisonende tritt Kaiserslautern drei Mal auswärts (Fürth, Kiel, Berlin) und drei Mal im eigenen Stadion auf dem Betzenberg an. Dort werden die Duelle mit Wehen Wiesbaden, Magdeburg und Braunschweig zu Endspielen um den Klassenerhalt: Will der FCK in der 2. Liga bleiben, muss er diese drei Partien aller Voraussicht nach auf jeden Fall gewinnen.
Funkel: "Verstehe jeden, der sagt, dass er Angst hat"
"Ich verstehe jeden, der sagt, dass er Angst hat", reagiert Trainer Funkel mit Verständnis auf die Abstiegssorgen vieler Fans. "Das zeigt die Identifikation mit der Mannschaft und dem Verein." Und dennoch: Der 70-Jährige versprüht Mut, Optimismus und einen wohl dosierten Kampfgeist. Beim 1. FC Kaiserslautern, da ist sich der Übungsleiter sicher, ist man im Abstiegskampf auf einem guten Weg.
"Ich weiß, dass die Leistung der Mannschaft in den letzten Wochen stetig besser geworden ist", sagt der Trainer, der seinem Team zudem eine "gewisse Lockerheit" bescheinigt: "Die Mannschaft ist zu 100 Prozent intakt, hat Spaß und weiß, um was es geht. Das sind die Grundvoraussetzungen dafür, dass wir am 34. Spieltag über dem 17. Tabellenplatz stehen."
Das wäre dann am 19. Mai, also genau sechs Tage vor dem Finale im DFB-Pokal gegen Bayer 04 Leverkusen. Die Tatsache, dass der Club in dieser schwierigen Saison um einen Titel spielt, wischt in Kaiserslautern die Alltagssorgen allerdings nicht gerade vom Tisch.
"Tatsache ist, dass wir gerade auf einem Abstiegsplatz sind - und das fühlt sich beschissen an", sagt Mittelfeldspieler Raschl: "Aber alle sind davon überzeugt, dass wir es noch schaffen können." Womit die "doofen Wochen" beendet und die Gefühlslage des 1. FC Kaiserslautern wohl wieder deutlich verbessert wäre.