Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern trauert um seinen ehemaligen Präsidenten Udo Sopp. Er starb im Alter von 89 Jahren.
Ein Pfarrer als Fußball-Präsident? Das geht vielleicht auf dem Dorf, aber doch nicht in der Bundesliga. Udo Sopp hat diesen Satz oft gehört - und bewiesen, dass es doch geht. Von 1981 bis 1985 war Sopp Präsident des 1. FC Kaiserslautern, zuvor war er acht Jahre lang Vizepräsident des Vereins. Nun ist Sopp mit 89 Jahren gestorben.
In seiner Zeit als Präsident begrüßte der in Wuppertal-Barmen geborene Sopp unter anderem Elton John und den FC Watford im Europokal. Unvergessen sicherlich auch der legendäre 5:0-Sieg über Real Madrid im Jahr 1982 - bis heute eines der größten Spiele in der Vereinsgeschichte.
Sopp war bis zu seinem Tod dem FCK verbunden
Als FCK-Präsident trat Udo Sopp im Jahr 1985 nach Querelen im Vorstand zurück. Dem Verein blieb er aber bis zu seinem Tod treu, beim traditionellen Totengedenken der FCK-Mitglieder hielt er die Reden. Aufgrund seiner Verdienste für den Klub, erhielt Sopp auf der vergangenen Jahreshauptversammlung die Auszeichnung mit dem goldenen Ehrenring.
Die Reden beim Totengedenken sind auch FCK-Vorstandsmitglied Wolfgang Erfurt in Erinnerung. "Das war ein Hörgenuss", sagt Erfurt. Udo Sopp habe den Verein in seiner "positiv eigenen, persönlichen Art" hervorragend geführt. "Er war ein brillanter Kommunikator, hatte ein Fingerspitzengefühl bei Transferverhandlungen und hat den Verein geprägt. Sein Tod ist ein Verlust für den FCK", so Erfurt.
Josef (Sepp) Stabel war von 1967 bis 1980 Torwart beim 1. FC Kaiserslautern, kannte Sopp gut und schätzte ihn sehr. "Wir haben uns nie aus den Augen verloren nach meiner aktiven Zeit. Er war ein besonderer Mensch", sagte Stabel dem SWR. Die Nachricht vom Tode Sopps berührt ihn sehr: "Ich war im ersten Moment geschockt. Wir waren gute Freunde. Ich habe unter ihm Fußball gespielt, er hat meine Verträge verlängert. Ich bin tief getroffen und sehr traurig. Einem so feinen Menschen begegnet man selten."